„ToDo-Listen“, Motivationsblues und Mental Load? – Ab jetzt stehe ich selbst im Kalender!

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In einem ausserordentlich anstrengenden Jahr, das uns neben den ohnehin schon vielen Belastungen noch etliche Sorgen mehr beschert hat, ist eines klar geworden: Wir (Mamas, Papas, Eltern, Familien) müssen besser auf uns selber schauen! Das ist eine der wertvollen Erkenntnisse der Krise, die es nun anzunehmen und umzusetzen gilt und zwar sofort und direkt im Kalender vermerkt.

Verantwortung, Selbstfürsorge und Aufgabenverteilung mit Köpfchen und Kalender

Als erwachsener Mensch im Arbeitsleben ausreichend auf sich selbst zu achten, ist nicht immer ganz einfach… das kennen wir alle. Nicht wenige haben auch mit dem Begriff „Burn Out“ schon Bekanntschaft gemacht oder sind zumindest „aus Erschöpfung“ in Krankenstand gegangen. Es gab sogar eine Zeit, da war es „in“, besonders busy und gestresst zu sein. Leistungsgesellschaft ahoi!

2020 hat alles nochmal verschärft und die Herausforderungen, die Homeoffice, Distance Learning und die sozialen Einschränkungen gebracht haben, sind langfristig einschneidend.

Was haben wir daraus gelernt? Selbstfürsorge ist die Basis und manches Mal gar nicht so leicht zu organisieren. Mit etwas Struktur, Organisation und einem konsequent geführtem Kalender gelingt das auch als Familie. Hier unsere wichtigsten Erkenntnisse und ein paar Tipps aus der „Kommandozentrale“.

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To-Do-Listen

Wir alle kennen sie, die meisten von uns führen eine: die To-Do-Liste. Mal ehrlich, was da drauf steht wird weniger leicht vergessen, das ist ein unbestrittener Fakt. Traurig ist, dass auf diesen Listen meist nur „harte To-Dos“ stehen, wie Termine, Arbeitsaufgaben, Besorgungen…. dabei ist es ebenso wichtig, Pausen, Gespräche, Hobbys …. alles was uns nährt, stärkt und für ein ausgewogenes Leben und Wohlbefinden wichtig ist.

Wie wäre es also, sich selbst auf die To-Do-Liste zu schreiben? Und das muss nicht mal zwingend ein echter Termin à la Friseur sein. Versuch es einfach mal, ein Pausenfenster einzutragen! „Calendar blocking“ ist eine Methode, die in diese Richtung geht und sich besonders gut dafür eignet, enge und kurze Zeiträume effektiv zu nutzen. Ob du dafür einen digitalen Kalender wie das Angebot von Google (oder das Vorinstallierte am Smartphone) nutzen magst oder dir die Blöcke lieber farbig im Kalenderbuch eintragen willst, ist Geschmacksache. Im Endeffekt geht es darum, zu planen, zu priorisieren und sich so ein Stück weit selbst zu managen. Und da gleich die Pausen-Blöcke einzutragen drängt sich förmlich auf!

To-Dos umverteilen und Zuständigkeiten festlegen

Wenn klar feststeht, wer wann wofür verantwortlich ist, dann wird die Verteilung aller notwendigen Handgriffe und Arbeiten laufend fairer. Und je älter die Kinder werden, desto besser können sie in den Alltag integriert werden. Bitte so herum verstehen: Niemand muss „Mama dabei helfen“, den Haushalt zu meistern, sondern alle helfen nach besten Kräften, um ihren Beitrag zu leisten! Das ist eine völlig andere Sichtweise und die Familie besteht nun mal nicht aus x Mitgliedern mit einer Mama, die den Haushalt wuppt, sondern aus x Mitgliedern, die sich selber sehr gut aktiv einbringen können.

„Nichts tun“ nach Plan – Trag dich selbst in den Kalender ein!

Ich gebe zu, es mutet etwas komisch an, sich das Nichtstun in den Kalender zu schreiben, aber es wirkt wahre Wunder. Wir sind so getrieben, fremdbestimmt und leistungsorientiert, dass es uns kaum möglich ist, anders aus dem Hamsterrad zu befreien. Also, Mittwoch 10:00-10:15 ist NICHTS. Oder wahlweise auch nach 21:00 für ein paar Minuten. Es geht am Ende nur darum, es sich tatsächlich zuzugestehen und es dann auch so wahrzunehmen. Ohne blättern, scrollen, lesen….. einfach nur NICHTS TUN.

Solange die Kinder noch sehr klein sind, ist die Zeitspanne, die zur Verfügung steht meist marginal, aber selbst ein paar wenige, bewusste Minuten können richtig gut tun. Und diese Zeit lässt sich beliebig nach und nach erweitern. Ich habe mir in den Jahren mit Kleinkind und Baby jeden Tag 10 Minuten untertags genommen, die Kleine in den Schlaf gestillt und sie auf mir liegen lassen. Mit ihrer Schwester (damals 3 Jahre) habe ich vereinbart, dass sie diese wenigen Minuten im Kinderzimmer spielt oder leise malt oder ein Buch anschaut. Ich habe ihr auf einer Uhr die Zeiger gezeigt und sie war immer sehr stolz, wenn sie „rechtzeitig“ wieder zu mir gekommen ist. Das hat nicht immer gleich gut geklappt, aber wirklich sehr oft. Manchmal bin ich kurz eingenickt, ein anderes Mal habe ich ein paar Seiten gelesen oder einfach Löcher in die Luft geschaut…… jedenfalls wars eine „Mama-Pause“, wie wir es genannt haben.

Workingmom

Nach dem Kindergartenbeginn der Kleinen habe ich wieder begonnen mehr zu arbeiten, was mir großen Spaß bereitet hat und natürlich dafür gesorgt hat, dass ich die Pausen nicht eingehalten habe…. zu aufregend war die neue Freiheit und am Ende zu knapp die Zeit, die tatsächlich blieb, bevor ich schon wieder am Weg war, sie abzuholen. Genau in solchen Phasen der Euphorie und des Neubeginns ist das Kalendermanagement immens hilfreich!

Setz dir Reminder und nimm dir, was du gerade brauchst

Damit sich diese neue gute Planung zur Gewohnheit und noch besser zur echten Routine werden kann, sind kleine Alltagsreminder nötig. Mach dir ein Visionboard – zum Beispiel eine Art Plakat oder Bild mit Symbolbildern, Zahlen und Worten deine Ziele zeigt. Oder häng dir positive Affirmationen an die Wand, die dir gerade weiterhelfen. Eine andere schöne Möglichkeit, sich kraftvolle Worte immer wieder ins Bewußtsein zu holen, ist sie auf alte Teller zu schreiben. Wie das genau geht, zeige ich im Video.

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Raus aus dem Hamsterrad!

Auszusteigen ist schwer, wie immer, wenn man neue Gewohnheiten etablieren will. Nicht nur Kinder müssen etwas Neues unzählige Male üben, bis es gelingt. Ein bisschen so ist es auch mit der Selbst-Termin-Sache! Aber dranbleiben lohnt sich, denn die kleinen Einheiten, die man gut über den Tag verteilt einbauen kann, sind es, die am Ende den Unterschied machen. Allein rein rechnerisch ist es schon logisch: Wer sich 3x pro Tag 10 Minuten nimmt, hat insgesamt eine halbe Stunde PAUSE, das macht dreieinhalb Stunden in der Woche ganz bewusst NUR FÜR DICH! Ja, auch im Care-Alltag ist das möglich, das Geschirr rennt nicht weg, der Müll auch nicht. Aber die eigene Zufriedenheit und damit die Gelassenheit und Nervenstärke, die wir so dringend brauchen steigen exponentiell im Verhältnis zu den gemachten Pausen!

Was ist dieses „Nichts-Tun“?

Wie die neu gewonnene Zeit genutzt wird, ist Typsache, Tagesverfassung und vielleicht sogar wetterabhängig…. ich bin auch an manchen Tagen unschlüssig. Dann hole ich mir meine Selfcare-Cards raus und ziehe eine Karte.

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Insgesamt gibt es 52 davon: In Summe also viele verschiedene Anregungen, achtsam mit sich selber zu sein. Füße, essen, atmen, pflegen, ….

Selfcare für Mamas

Die Karten stammen ursprünglich aus dem Buch „Selfcare für Mamas“, das im März 2021 erschienen ist. Sie können allerdings auch komplett kostenlos einfach so downgeloadet werden. Hier zum Beispiel: selfcarefuermamas.com

Vorsicht: bitte achte darauf, dass du nicht ausgerechnet in DEINEN 10 MINUTEN erst wieder darüber nachdenkst, was noch alles zu tun, zu deligieren, arrangieren und organisieren ist. Das ist nämlich auf den ersten Blick auch nichts, aber es ist hinterhältig und nennt sich neudeutsch „Mental Load“. Sich also darum zu kümmern, worum sich andere in deinem Auftrag kümmern sollen…… Das ist ziemlich fies, weil es lang dauert, bis man das durchschaut.

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