3 Gründe, warum Kinder nicht glücklich machen

katharina tornow 1

Gastbeitrag

Jede Mutter und jeder Vater kennt diese Situationen, in denen sie sich verloren fühlen im Alltag, zerrissen zwischen so vielen verschiedenen Aufgaben, die sie zu meistern versuchen.

“Wo ist mein eigenes Glück und wo kann ich mich noch selbst verwirklichen?”, denkt sich der Eine häufiger als der Andere.

Fakt ist, dass bei immerhin 70% aller Eltern die Zufriedenheit und das persönliche Glücksgefühl nach der Geburt des ersten Kindes stark sinken – ein beeindruckender und erschreckender Wert. Wie kommt es aber zu einem solchen Glücksgefälle, wo doch eigentlich der erfüllte Kinderwunsch bei vielen Paaren als das vollkommene Glück gilt?

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Diese drei Gründe führen vor allem dazu, warum Eltern unglücklich sind. Vielleicht erkennst du dich ja wieder?

Grund 1: Das Glück kommt nicht von allein

„Die wahre Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.“ -Pearl S. Buck

“Kinder machen so glücklich!”

Leider ist das eine weit verbreitete Fehlannahme, denn andere Menschen können dich nicht glücklich machen! Natürlich schaffen es Kinder deshalb auch nicht, ihre Eltern glücklich zu machen.

In erster Linie haben sie nämlich eine ganz andere Aufgabe und die heißt: Die Welt entdecken, neue Fähigkeiten erlernen und hoffentlich selbst glücklich zu werden.

Je älter sie werden, desto wichtiger wird ihr Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit.

Natürlich kannst du großes Glück empfinden, wenn du die ersten Schritte deines Kindes beobachten kannst, wenn du diesen wundervollen süß-säuerlichen Babyduft das erste Mal riechst und versuchst, diesen Geruch für immer festzuhalten. Oder wenn dein Kind dir strahlend sagt, dass es dich lieb hat.

Das Leben mit Kindern kann eine neue Qualität schaffen, die es ohne Kinder nicht gibt – und das erst einmal ohne Wertung.

Trotzdem oder gerade deswegen sind es nicht diese kleinen Personen, die dich glücklich machen sondern die Situationen, die sie mit ihnen erleben dürfen und deine Interpretation dazu.

Wenn du diese gedankliche Gratwanderung schaffst, dann kannst du diese wunderbaren Glücksmomente sogar noch vermehren: indem du achtsam und urteilsfrei den Alltag mit Kind verlebst und dein Herz öffnest für neue Erfahrungen.

Andererseits sollte du immer wieder auch nach Leidenschaften und Träumen forschen, die dich glücklich machen, gemeinsam und auch allein. Werde also der Schöpfer deiner eigenen Glücksmomente!

Grund 2: Eine Schlucht zwischen Erwartungen und Realität

 

„Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.“ -Marc Aurel

Das erste Kind zu bekommen, kommt einem Erdbeben gleich: Ein paar Mal wird man unsanft durchgerüttelt und danach steht nichts mehr am angestammten Platz. Vielleicht ist auch etwas zu Bruch gegangen. Auf jeden Fall braucht es einige Zeit, sich neu zu orientieren, die Scherben aufzukehren und alles wieder Stück für Stück aufzubauen.

Oft prallen dann noch die Erwartungen an ein harmonisches Familienleben auf die Realität, die “Familienleben wegen Umbaumaßnahmen geschlossen” heißt.

Jeder Neubeginn ist eine einzigartige Möglichkeit für Wachstum. Überall, wo etwas kurzzeitig einstürzt, kann es anschließend doch wieder aufgebaut werden. Vielleicht sogar besser, standfester, schöner?

Schau dir an, welche deiner Bedürfnisse gerade nicht erfüllt sind oder erfüllt werden können. Suche gemeinsam mit deinem Partner oder deiner Familie nach Lösungen, um Kraft und Rückhalt sammeln zu können.

Und vor allem: sei geduldig mit dir! Nimm jede neue Situation als Möglichkeit wahr, etwas Neues lernen zu können und in deine Rolle als Mutter oder Vater hineinwachsen zu können.

Grund 3: Die Chance auf Weiterentwicklung verpassen

 

„Das Glück stellt sich ein, wenn dein Werk und deine Worte für dich und andere von Nutzen sind.“ -(Zitat unbekannter Herkunft)

Ein Kind kann uns in Sekundenschnelle dazu bringen, unseren eigenen seelischen Baustellen mitten ins Gesicht zu schauen – und das kann tierisch Angst machen.

Du könntest an die Decke gehen, wenn jemand Schimpfwörter benutzt?

Dein Kind wird dich mit Schimpfwörtern übersäen.

Du siehst rot, wenn jemand Essen verschwendet?

Dein Kind wird tonnenweise Lebensmittel auf den Boden werfen.

Du wirst nervös, wenn jemand dir nicht die Aufmerksamkeit schenkt, die du verdienst?

Dein Kind wird 1.000.000 mal konsequent wegschauen, wenn du es ansprichst.

Warum ist das so?

Vielleicht bist du dir deiner eigenen wunden Punkte gar nicht bewusst, weil du dich möglicherweise viel mit Menschen umgeben hast, die diese Punkte nicht angetriggert haben. Oder du hast Beziehungen gemieden oder abgebrochen, die für dich störend, verletzend und anstrengend wurden. Vielleicht musstest du dich auch gar nicht fragen, was bestimmte Konflikte mit dir selbst und mit deinen Bedürfnissen zu tun haben.

Mit deinem Kind ist das eine andere Geschichte! Wenige Beziehungen sind so eng wie zwischen Kind und Eltern und nur wenige Menschen begegnen uns in unseren schwachen Momenten wie die eigenen Kinder.

Irgendwann wird dein Kind aus seiner Experimentierfreude und Entdeckerlust heraus Dinge tun, die dich richtig wütend machen. Vielleicht reagierst du in einer Intensität, die du vorher an dir noch nicht erlebt hast.

Kinder tun diese Dinge nicht, um dich zu ärgern, zu verletzen oder die Harmonie zu stören. Hinter allen Handlungen, die ein Mensch tut (auch die vermeintlich destruktiven), steht ein Bedürfnis.

Nimm deine starken Gefühle auf die Aktionen deines Kindes als Geschenk an. Sie zeigen dir auf, dass hier wichtige Bedürfnisse bei dir zu kurz gekommen sind.

Genauso hast du auf der anderen Seite die wundervolle Chance, auch bei deinem Kind nach den Bedürfnissen zu fragen, die dahinter stehen, wenn es eben gerade nicht so kooperieren kann, wie du es dir wünschen würdest.

Da, wo ein Gewitter aufzieht, wo es kracht und donnert, hast du die Möglichkeit, etwas über dich selbst und über dein Kind zu erfahren.

Da, wo Konflikte entstehen, kann mit einer Haltung des Vertrauens und der Neugierde so viel Nähe wachsen – zu deinem Kind und zu dir selbst.

Zu guter Letzt…

Ein Kind wird dich nicht glücklich machen, wenn du das Glück nicht in dir trägst.

Ein Kind wird dich nicht unglücklich machen, wenn du nicht sowieso unglücklich bist.

Schließlich ist es im Zusammenleben mit Kindern so, wie in allen Stationen unseres Lebens: Wir können nicht erwarten, dass das Glück von allein zu uns fliegt. Wir können uns das Glück von einem anderen Menschen auch nicht schenken oder zerstören lassen.

Wenn wir zu aktiven Gestaltern unseres Alltags, unserer Gedanken und unserer Wahrnehmung werden, finden wir es eher, als wenn wir einfach nur warten, dass Andere uns glücklich machen.

Das mag manchmal ein hartes Stück Arbeit und für manchen auch eine große Umstellung sein. Die Früchte dieser harten Arbeit aber können wir dann in Form einer liebevollen Beziehung zu uns und unseren Kindern ernten.

Und damit ist wohl ein großer Schritt in ein glückliches Leben geebnet.

LIES AUCH:

„Wut. Warum große Gefühle wichtig sind und was dir eine Wut über dich als Mama zeigt“

„Loslassen. So gelingt es dir als Mutter.“

„Sprich mit mir, Mama!“ Wertschätzende Kommunikation mit Kindern“

„Selbstregulation bei Kindern. So kann es im Alltag funktionieren“



 

Über die Autorin:

katharina tornow 1

Auf ihrem Blog „Glückeinander“ zeigt Katharina dir, wie du neben Familientrubel und Kinderlachen dein Glück und dich selbst findest.

Schau dort vorbei wenn du auch mehr Glück und Leichtigkeit in deinen Alltag bringen willst.

 

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