Sara Kulka im Interview | „Durch meine Kinder hat sich alles verändert! Ich vertraue auf mein Herz.“

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Germanys Next Top Model, Dschungelcamp & erotische Fotos: Sara Kulka hat sich, seit sie 2012 bei Heidi Klum’s Show den 5. Platz belegt hat, nicht nur eine große Fanschar geschaffen. Sie ist inzwischen 2fache Mama, stillt lange und öffentlich und wirft alles über den Haufen, was man unter „guter Erziehung“ versteht. 2018 im Oktober hat Sara den Attachment-Parenting-Kongreß mit einer ehrlichen Rede eröffnet!

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Ich finde es wunderbar, dass Frauen wie Sara zeigen, dass es auch anders geht! Familienbett und Langzeitstillen gehören für sie zum Familienleben auf Augenhöhe. „Attachment Parenting“, „beziehungsorientiert“ und „Beziehung statt Erziehung“ sind in den letzten Jahren nicht zuletzt durch viel Aufklärungsarbeit online von der Randerscheinung zur Strömung geworden.

Sara Kulka im Interview 

Erstmals mag ich dir sagen, dass ich es großartig finde, dass du deine Bekanntheit und Reichweite dafür nutzt, um alte „Erziehungsmuster“ umzukrempeln!

Hast du dir schon in der Schwangerschaft Gedanken über Erziehung und Familienleben gemacht?

In meiner Schwangerschaft, hatte ich definitiv klare Vorstellung, diese waren aber fern ab von meinem Leben heute. Ich wollte die klassische Erziehung  anwenden, liebe ja aber konservativ. So wie das Stillen, das wollte ich von vornherein, aber nur 6 Monate, auch das Familienbett war so gar nicht geplant. Meine Tochter sollte zwar in ihrem eigen Bett schlafen, aber schon im Schlafzimmer und das aber maximal ein Jahr. 

Wenn ich mich gerade so lese beim Schreiben, merke ich wie Mainstream meine Gedanken zum Mamasein waren. 

Dies änderte sich aber alles und zwar genau ab dem Zeitpunkt, als ich meine Tochter in meinen Armen hielt! Ab da wusste ich, nur mein Herz entscheidet und nicht die durchschnittliche Norm der Europäer.

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Ich habe meine jüngere Tochter 32 Monate gestillt… das war nie so geplant, aber das Leben macht oft eine Anpassung notwendig! – War es für dich klar, dass du stillen willst? Und dann auch noch so lang die Kinder es wollen?

In die Stillbeziehung zu meiner Tochter bin ich reingewachsen, es hat sich einfach gut und normal angefühlt auch über das zweite Lebensjahr zu stillen und das trotz des großen Gegenwind in den Medien. Mittlerweile stehe ich darüber und weiß, dass die Abneigung gegenüber Langzeitstill-Mamis mit Unwissen gepaart ist und auch mit der Sexualisierung der weiblichen Brust einhergeht, auch die Babynahrungs-Industrie ist dafür verantwortlich, denke ich.

Dein Leben vor den Kindern fand ja teilweise sehr öffentlich statt, es gibt freizügige Fotos von Dir. Wie hat sich dein Freundeskreis verändert? Gibt es befreundete Familien, die ihr schon lange kennt und mit denen ihr zusammen ins Familienleben „gewachsen“ seit?

Ich war vor meinen Kindern nie der Mensch mit einem großem Freundeskreis und war dieser sehr oberflächlich. Auch ich war es leider. Die Freizügigen Fotos die es von mir gibt, die finde ich persönlich gut, denn es war damals meine Entscheidung. Ich schäme mich keines Wegs dafür. Ich schäme mich nur für die Menschen, die unter meinen Stillbildern beleidigend werden und mir aber für meine Aktbilder Beifall klatschen… 

Aber durch meine Kinder hat sich alles verändert, ja auch meine Freunde. Mittlerweile habe ich einen festen und stabilen Freundeskreis, es sind alles Menschen, die mit dem öffentlichen Leben nichts zu tun haben und ich glaube auch aus diesem Grund sind es meine besten Freunde. Eine Freundin ist mir geblieben von damals, sie ist auch vor einem Jahr Mama geworden. Ich erinnere mich noch stark an ihre Worte, dass sie es nicht vor hat es so zu machen wie ich und was ist jetzt: sie macht es sehr ähnlich. Sie vertraut auch einfach nur auf ihr Herz und Gefühl.

Vertrau auf dein Gefühl!

Was möchtest du einer werdenden Mami mitgeben? Was hat dich am meisten geprägt und Dir geholfen?

Mir hat am meisten damals mein stabiles Umfeld geholfen, dass ich mir aufgebaut habe, Mütter die mich bestärkt darin haben so mit meinen Kindern umzugehen, wie ich es möchte, einfach mit Liebe, ohne mich zu beurteilen oder zu belehren. Diese Menschen habe ich privat in sozialen Medien gefunden. Deswegen liebe ich auch Social Media und empfehle Mamis die sich falsch verstanden fühlen, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. 

Außerdem kann ich auch nur jeder werden Mami empfehlen auf ihr Gefühl zu vertrauen. Meiner Meinung gibt es keinen besseren Ratgeber zum Mamasein, als der eigene (Mutter)Instinkt.

Was macht „beziehungsorientiert“ für dich / euch aus? 

Für uns macht beziehungorientiert definitiv aus, zu reflektieren, die Welt entspannter zu sehen, auf Augenhöhe und so ein bisschen à la Pippi langstrumpf zu leben!

Du zeigst dich (nahezu) täglich vor deinen Followers und gibst viel von Euch preis. Dennoch ist alles nur ein Einblick. Mal aus deiner Sicht betrachtet: Wie wäre ein Mensch, der das Gegenteil von Dir ist?

Ein Mensch der das Gegenteil von mir ist, sehr coole Frage…

Ehrgeizig, immer eine Lösung parat, mutig, perfektionistisch, misstrauisch, leise, konservativ, zukunftsorientiert, bedacht, realistisch und definitiv humorlos

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