Zero waste Küche, also die „müll- und abfallfreie Küche“ ist nichts, dass sofort funktioniert. Das ist die (bittere) Erkenntnis, die wir wohl alle machen, wenn wir mitten im westlichen Wegwerf-Standard-Leben versuchen, nachhaltiger zu leben. Oft scheitert das Vorhaben bereits beim Einkauf, weil viele Dinge des täglichen Lebens einfach nicht unverpackt im Supermarkt angeboten werden. Also heißt es umdenken! Ich habe viele der Tipps, die gerade als besonders nachhaltig angepriesen werden als Kind erlebt, meine Oma fand es normal, nichts achtlos oder gar kaum gebraucht mit dem Müll zu entsorgen.
Was ich mir somit aus der Kindheit mitgenommen habe, ist der achtsame Umgang mit Lebensmitteln. Überhaupt ist die Versorgung mit dem täglichen Essen ein sehr wichtiger Ansatzpunkt für mehr Nachhaltigkeit im Alltag. Optimierung ist in jeder Küche möglich – auch in meiner und am Ende gehts nicht darum, perfekt zu sein, sondern konsequent dranzubleiben und neue Routinen zu etablieren, die dafür sorgen, dass einfach weniger weggeworfen wird. Zero Waste ist kein Projekt, sondern viel mehr eine Lebenseinstellung, die je nach Phase mal besser mal schlechter klappt! Also nicht verzweifeln, sondern kreativ werden!
- Sichte und ordne Küchengeräte und Utensilien
- Meal Prep gegen Lebensmittelverschwendung
- Putzmittel Check
- Kaufe weniger Müllsäcke (und nutze, was schon da ist)
- Wassersprudler statt PET und Einwegflaschen
TIPP 1: Sichte und ordne Küchengeräte & Küchenutensilien
Viele Küchengeräte sind nicht notwendig und werden sehr selten benutzt: der elektrische Stabmixer, der Blender und die Zwiebel-Häcksel-Maschine sind bisher kaum gebraucht worden. Noch seltener, seit der Thermomix eingezogen ist. Die einzelnen Kleingeräte werde ich weitergeben und so mehr Übersicht und Platz in der Küche schaffen. Gelebter Minimalismus ist sehr nachhaltig und mit dieser Haltung kann man leicht Gutes tun – die nicht gebrauchten Geräte gebe ich auf Flohmärkten her oder verschenke sie.
4 Schneebesen, 5 Kochlöffel, einige unterschiedliche Bestecksets, etliche Messer, … in den Laden ist meist viel zu viel drin, was selten verwendet wird. Alles rausräumen, Lade säubern und nur das wieder einräumen, was man tatsächlich regelmässig verwendet.
TIPP 2: Bereite Essen in Ruhe vor (Meal-Prep)
Da es in der Küche zumeist ums Essen geht, ist es ein wichtiger Bereich, den man optimieren kann. Das beginnt beim Einkauf (möglichst regional, saisonal und verpackungsfrei) und geht über die Zubereitung (ohne Verschwendung) bis zur Lagerung und zur Vorbereitung der nächsten Mahlzeiten für die kommenden Tage. Durch gute Planung, gezielten Einkauf, entsprechende Lagerung und durchdachte Menüpläne ist es sehr einfach möglich, keine Lebensmittel wegzuwerfen.
Das Stichwort „Meal Prep“ steht nicht einfach nur so in der Überschrift, weil es gut klingt, denn es hilft enorm dabei, Lebensmittel zu sparen und zu retten, wenn man sie gleich verkocht und dann in Portionen einkühlt oder einfriert.
Und jedes Stück Lebensmittel, das weggeworfen werden muss, ist auch Geldverschwendung! Gerade in Zeiten wo man auf jeden Euro achten muss, zahlt sich Nachhaltigkeit doppelt aus!
Hier gibt es noch weitere Tipps zum Reste verwerten.
Für trockene Lebensmitteln bietet es sich an, in größeren Mengen einzukaufen und so Einzelverpackungen einzusparen. In vielen Städten gibt es „Unverpackt-Läden“ und Abfüllstationen in Supermärkten für Körner, Nüsse, Mehl, Reis und Nudeln.
TIPP 3: Checke Putzmittel & Reinigungsutensilien
Viele Putzmittel kann man sehr einfach selber herstellen. Eine andere tolle Alternative sind Putzmittel Tabs, die in Wasser aufgelöst werden. Das spart nicht nur die Einwegverpackung, sondern auch Chemikalien und Mikroplastik. Alternativen bieten zertifizierte Eco-Putzmittel.
Herkömmliche Schwämme, Mikrofasertücher und Bürsten am besten nach deren Einsatzzeit gegen Öko-Varianten tauschen. Schwämme gibt es ausgewiesen ohne Plastikfaser und statt Wischtüchern sind Baumwolllappen oder alte, zerteilte Geschirrtücher gut geeignet. Ich verwende seit Jahren Abwaschbürsten aus Holz – deren Aufsatz gibt es zum Auswechseln (auch bei DM zB), so muss der Halter nicht jedes Mal weggeworfen werden.
TIPP 4: Kaufe weniger Müllsäcke
Das Thema Müll und Abfall ist sicher eines der wichtigsten, wenn es um Nachhaltigkeit im Haushalt geht. Nahezu alles ist irgendwie verpackt, viele Gebrauchsgegenstände sogar mehrfach und meist in Plastik. Beim Lebensmitteleinkauf kann man durch gezielte Auswahl einiges an Müll einsparen.
Bei Alltags- und Gebrauchsartikeln wie Toilettenpapier sieht es oft anders aus. Wir verwenden Säcke von Überverpackungen dann direkt weiter, statt sie einfach zu zerknüllen. In den kleinen Abfalleimern ist das ideal und so erspart man sich einen weiteren Müllsack.
TIPP 5: Nutze Wassersprudler
Trinkwasser aus der Wasserleitung spart viele Einweggebinde und Flaschen. Wir haben seit Kurzem eine Wasserenthärtungsanlage, die das hier in der Gegend viel zu harte Wasser endlich entkalkt und viel wohlschmeckender macht. Sodawasser (und diverse Spritzgetränke) machen wir mit Hilfe eines Soda-Sprudlers selber. Mit Homemade-Sirup wie Holunderblütensirup oder Colasirup von der Eberraute schmeckt das Sodawasser abwechslungsreich.
Fazit: Machs dir leichter!
Mit nur wenigen Änderungen der Gewohnheiten und neuen Routinen schafft man es sehr gut, ein bisschen mehr Nachhaltigkeit in den Alltag und den Haushalt zu bekommen. Und wenn man ehrlich ist, scheitern die meisten „nachhaltigen“ Vorhaben daran, dass man im Stress und der Hektik darauf vergisst oder in alte Gewohnheiten zurückfällt.
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Damit das nicht passiert, ist es wichtig, sich einen Bereich nach dem anderen vorzunehmen – statt alles auf einmal umkrempeln zu wollen. Und die Küche ist ein super Start-Projekt, weil wir uns dort als Familie einfach oft aufhalten. Die Kinder lernen so gleich nebenbei, wie man es angehen kann.