Wandern mit Kindern: 5 Tipps für ein gelungenes Abenteuer in der Natur

Sommer – das verbinden viele mit Strand und Meer, dabei muss man gar nicht in die Ferne schweifen, denn das Gute liegt besonders hier in Österreich so nah: Und zwar ein Ausflug in die Berge. Wandern bedeutet nicht nur, sich körperlich zu Betätigen sondern auch in der Natur unterwegs zu sein. Das tut uns und unserem Körper gleich doppelt gut.

Kein Wunder, dass wir das auch gerne gemeinsam mit unseren Kindern erleben möchten. Aber wer schon mal mit Kindern wandern war und nach fünf Gehminuten das erste „Meine Beine tun schon weh“ gehört hat, weiß, dass das romantischer klingt, als es ist. Wir haben und angeschaut, warum Wandern uns und unseren Kindern so gut tut und Tipps gesammelt, wie Wandern mit Kindern gelingen kann, was man beachten sollte und wie und alle auf ihre Kosten kommen. Außerdem haben wir für alle in und um Wien einen tollen Buchtipp.

Wandern mit Kindern – Warum?

Wandern ist die ideale Kombination aus Bewegung und Naturerlebnis. Wie wichtig und wertvoll beides für Kinder ist, steht außer Diskussion. Aber es gibt noch einige andere Gründe, warum eine Wanderung eine gute Wahl für schöne Sommertage ist:

• Hitzefrei: In den Bergen oder im Wald ist die Sommerhitze meistens etwas besser auszuhalten als unten im Tal oder in der Stadt.
• Ab vom Schuss: Während die Plätze im Bad an heißen Sommertagen rar sind, ist es am Berg meist etwas geräumiger.
• Hoch hinaus: Das Erreichen von einem gesteckten Ziel oder gar einem Gipfel ist für Kinder ein tolles Erfolgserlebnis.

Wandern mit Kindern – Wie?

Bevor man sich auf den Weg macht und auch auf der Wanderung selbst, gibt es einige Dinge zu beachten. Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengefasst:

1 – Die richtige Tour auswählen

Beginnt mit einfachen und kinderfreundlichen Wanderungen. Dabei sollten unbedingt das Alter und auch die Interessen der Kinder berücksichtigt werden. Die Strecke sollte weder zu lang noch zu anspruchsvoll sein. Kurze Rundwege, mit spannenden Zwischenstopps oder einem kleinen Highlight als Ziel, sind ideal, um die Motivation hochzuhalten. Bei der Auswahl der Tour sollte man berücksichtigen, dass man mit Kindern länger als angegeben braucht. Der deutsche Alpenverein empfiehlt, die angegebene Wegzeit einer Wanderung für Erwachsene mit 1,5 zu multiplizieren, wenn man mit Kindern unterwegs ist. So kommt man in etwa auf einen realistischen Wert.

Wer in oder um Wien wohnt, findet im Buch „Wandern mit Kindern“ aus dem Falter Verlag 30 tolle Routen, die auch mit Dem Nachwuchs gut zu schaffen sind. Alle Touren sind ausführlich beschrieben und eignen sich perfekt als Tagesausflüge und sind auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Auch die kleine Botin war schon viel unterwegs und hier am Blog finden sich schon einige Wanderempfehlungen für die ganze Familie:

• 4 Routen in den Hohen Tauern zum Nachwandern
• Tipps für die malerische Wildschönau in Tirol
• Ausflugs- und Freizeittipps rund um Gmunden am Traunsee
• Tipps für das Stubaital in Tirol
• Wandertipp Bisamberg in Wien

2 – Der Weg ist das Ziel

Ein Gipfelsturm kann auch mit Kindern gelingen – aber es ist kein Muss! Ziel sollte viel mehr sein, die gemeinsame Zeit in der Natur zu genießen und sich einen schönen Tag zu machen. Als Erwachsener sollte man beim Wandern mit Kindern flexibel sein und schauen, wie weit es die Kinder wirklich schaffen. Den Ehrgeiz höher, schneller und weiter zu kommen, den so mancher beim Wandern entwickelt, sollte man besser zuhause lassen, wenn man mit kleineren Kindern unterwegs ist.

3 – Pausen machen

Regelmäßige Pausen gehören beim Wandern mit Kindern dazu. So können sich die Kleinen ausruhen und Kraft tanken. Dazu gehört auch genügend Snacks und vor allem genug Wasser dabei zu haben. Eine kleine Stärkung wirkt oft Wunder und lässt müde Beine oft schnell wieder zu Kräften kommen. Wie wäre es zum Beispiel mit leckeren Energiekugeln – die passen schließlich in jeden Rucksack! Außerdem bieten Pausen eine gute Gelegenheit, die Natur zu erkunden und zu genießen.

4 – Spielerisch vorankommen

Wir haben schon gehört – der Weg ist das Ziel. Beim Wandern mit Kindern kann es aber auch heißen: „Der Weg ist das Spiel“. Kinder sollen am Wandern Spaß haben und das gelingt am besten, wenn man es spielerisch angeht. Gemeinsames Singen, Sammeln von Gegenständen oder das Spielen von einfachen Spielen in der Natur machen den Wandertag zum ganz besonderen Erlebnis. Auf der Webseite der österreichischen Wanderdörfer gibt es viele tolle Spielideen und auch ein super E-Book zu dem Thema als Download.

5 – Gut ausgerüstet

Gerade wenn man mit Kindern unterwegs ist, sollte man auf die richtige Wander-Ausrüstung achten: Festes Schuhwerk, Wechselkleidung, Sonnenhut und eine leichte Jacke sind Pflicht. Die Kindern können und sollen ruhig selber einen kleinen Rucksack mitnehmen, allerdings sollte man darauf achten, dass er nicht zu schwer ist. Als Richtwert gilt: Der Rucksack sollte maximal ein Zehntel des Körpergewichtes des Kindes haben, sonst wird es schnell anstrengend.

Unbedingt dabei haben sollte man außer der Verpflegung noch:

• Sonnencreme – die Sonne am Berg kann ganz schön intensiv sein. Tipps zum Sonnenschutz für Kinder findet ihr hier.
• Erste-Hilfe-Set mit Desinfektionsmittel & Pflastern
• Regenschutz – das Wetter sollte man gut im Auge behalten. So ein Wetterumschwung kommt in den Bergen oft schneller als gedacht und ein Gewitter am Berg muss man nicht unbedingt miterlebt haben – schon gar nicht, wenn Kinder dabei sind! Falls man doch mal in die missliche Lage kommt, haben wir in diesem Beitrag Tipps zum Schutz vor Gewitter gesammelt.
• Kleine Motivationshelfer – wenn es der Platz im Rucksack erlaubt, kommt man mit diesen Dingen bei den kleinen Wanderern sicher gut an: eine Becherlupe oder ein Fernglas für Naturforscher, eine Schnüre für kreative Natur-Experimente, ein paar Schleich-Tiere, kleines Stofftier oder Papier und ein paar Buntstifte. Außerdem lohnt es sich, ein paar Sackerl oder kleine Behälter dabei zu haben. Darin können die Kinder dann kleine Schätze oder Beeren sammeln. Auch für den eigenen Müll oder fürs einsammeln von Müll, den weniger achtsame Wanderer zurückgelassen haben, sind solche Sackerl super!

Rauf auf den Berg

Mit guter Vorbereitung, guter Ausrüstung, Geduld und guter Laune kann eine Wanderung mit Kindern also zu einem unvergesslichen Familienabenteuer werden. So kann es uns gelingen, schon die Kleinsten für die Bewegung im Freien und unsere wunderschöne Natur zu Begeistern und ihnen die Liebe zum Wandern mit auf den Weg zu geben. Also los geht’s: Wanderschuhe schnüren, Rucksack packen und rauf auf den Berg!