Wenn der erste Zahn fällt – zwischen Zahnfee und Wackelzahn-Pubertät

Wackelzähne Tipps

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Unsere Große hat schon lange darauf gewartet, und als der Zahn im Sommer endlich zu wackeln begann, war die Aufregung riesig. Zwei Monate später war es so weit: Der erste Zahn ist gefallen! Ganz unspektakulär und ohne Drama, beim Biss in einen Apfel in der Schule. Das stolze Gesicht beim Nachhause kommen hat Bände gesprochen, und die Freude war groß, dass endlich auch sie den ersten Milchzahn verloren hat – nachdem viele Freunde schon im letzten Kindergartenjahr dran waren.

Aber was kommt danach? Kommt die Zahnfee und was bringt sie mit? Nimmt sie den Zahn mit oder bleibt er als Erinnerung? Fragen über Fragen, die viele Eltern umtreiben. Der Verlust des ersten Zahns ist nämlich nicht nur für das Kind ein großes Ereignis, sondern auch für uns Eltern. Es ist ein emotionales Zeichen dafür, dass die „Kleinen“ wieder ein Stückchen größer geworden sind – ein wichtiger Meilenstein im Familienalltag. Wir haben uns angeschaut, was man zum Thema Zahnwechsel wissen sollte, was es dazu für Bräuche gibt und wie wir diese emotionale Phase gut begleiten können.

Wann fallen die ersten Zähne aus?

Der Zahnwechsel beginnt bei den meisten Kindern zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr, seltener schon ab dem 4. Lebensjahr. Zuerst sind es meist die beiden unteren Schneidezähne, gefolgt von den oberen Schneidezähnen. Insgesamt dauert der Zahnwechsel oft bis ins 12. oder 13. Lebensjahr. In dieser Zeit werden die 20 Milchzähne nach und nach durch die bleibenden Zähne ersetzt. Der gesamte Prozess kann sich also über mehrere Jahre hinziehen, was durchaus Geduld fordert – sowohl vom Kind als auch von uns Eltern.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) gibt es jedoch keinen starren Fahrplan. Der genaue Zeitpunkt, wann welcher Zahn ausfällt variiert von Kind zu Kind. Deshalb ist es völlig normal, wenn bei manchen Kindern die Zähne früher oder eben später ausfallen. Hier ist es besonders wichtig, den Zahnwechsel gelassen zu begleiten und sich nicht durch den Vergleich mit Gleichaltrigen verunsichern zu lassen.

Manche Kinder freuen sich richtig über den ersten Wackelzahn, anderen ist das Ganze eher unheimlich. Wenn man Kindern das Thema Zahnwechsel erklären will, helfen Bücher, wie zum Beispiel „Wilma Wackelzahn“, „Zahn um Zahn: Der große Wackelzahn-Wirbel“, „Das Wackelzahnbuch“ oder „Der verlorene Wackelzahn“.

buecher zum thema wackelzahn

Gut und kindgerecht erklärt wird das Thema auch von der Maus, in einer eigenen Lach- und Sachgeschichte zum Thema Milchzähne. Und auch bei Logo, der Kinder-Wissenssendung des ZDF gibt es ein Video zum Thema Zahnwechsel.

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Zahnfee, Zahnmaus & Co – Bräuche rund um den Zahnverlust

Ist der Wackelzahn dann draußen, ist die Freude meistens groß. Um diesen Meilenstein gebührend zu feiern, gibt es weltweit verschiedene Bräuche und Traditionen. Wir haben uns ein bisschen umgeschaut:

  • Zahnfee (USA, Großbritannien, Deutschland, Skandinavien): In vielen Ländern kennt man die Zahnfee, die nachts kommt und den ausgefallenen Zahn unter dem Kopfkissen gegen ein kleines Geschenk oder eine Münze austauscht. Auch „Zahndosen“ werden immer beliebter, um die Zähne sicher aufzubewahren. Ein paar besonders hübsche Exemplare haben wir hier für euch rausgesucht:
zahnwechsel 1

1 – GOKI Zahndose aus Holz, ca. €5,50
2 – personalisierte Zahndose von Momscrew, € 14,90
3 – personalisierbare Milchzahnbox von Madlino, € 16,90

  • Die Zahnmaus (Spanien, Frankreich, Italien): In Ländern wie Spanien bringt nicht die Fee, sondern die „Zahnmaus“ (Ratoncito Pérez) die Überraschung. Sie schleicht sich unter das Kopfkissen und hinterlässt kleine Geschenke. Der Ursprung dieser Tradition geht auf eine alte französische Erzählung zurück. In Madrid kann man sogar das „Haus“ von „Ratoncito Pérez“ besuchen.
  • Indien: In einigen Regionen Indiens werfen Kinder ihre Zähne auf das Dach, weil man glaubt, dass ein Vogel den Zahn mitnimmt und ein neues Gebiss bringt.
  • Japan: In Japan wird der untere Zahn aufs Dach geworfen und der obere unter das Haus, damit die neuen Zähne schön gerade wachsen. Hier geht es also weniger um die Belohnung, sondern mehr um den symbolischen Wunsch für gerade Zähne.
  • Türkei: In der Türkei haben ausgefallene Milchzähne eine besondere Bedeutung. Oft wird der Zahn an einem symbolischen Ort vergraben – zum Beispiel in der Nähe einer Universität, um dem Kind eine erfolgreiche akademische Zukunft zu wünschen.

Der Zahnwechsel als emotionale Phase – was hat es mit der „Wackelzahnpubertät“ auf sich?

Habt ihr schon mal den Begriff „Wackelzahnpubertät“ gehört? Er beschreibt humorvoll, aber treffend, die emotionale Achterbahnfahrt, die viele Kinder in dieser Phase durchleben. Es ist eine Zeit großer Veränderungen: Die Kinder sind nicht mehr die „Kleinen“ aus dem Kindergarten, aber auch noch nicht die „Großen“ in der Schule. Körperlich geschieht viel – nicht nur durch den Zahnwechsel, sondern auch durch einen allgemeinen Wachstumsschub. Oft treten Stimmungsschwankungen, Trotzverhalten oder auch große Unsicherheiten auf. Wenn dann noch eine Aufregende Lebensphase wie der Schulstart dazu kommt, ist der Ausnahmezustand perfekt…

wackelzahn

Psychologen und Pädagogen beschreiben diese Phase als eine Art „Mini-Pubertät“. Ähnlich wie in der richtigen Pubertät wollen die Kinder jetzt zunehmend selbstständig sein, gleichzeitig brauchen sie aber noch viel Halt und Nähe. Hier gilt es, liebevoll zu begleiten, geduldig zu bleiben und die Gefühle ernst zu nehmen.

Wackelzähne Tipps: Wie wir den Zahnwechsel achtsam begleiten können

Der Zahnwechsel ist also ein wichtiger Entwicklungsschritt, bei dem es vor allem darum geht, das Kind zu stärken und zu begleiten. Hier ein paar Tipps, wie wir Eltern diese besondere Zeit achtsam und liebevoll gestalten können:

  1. Rituale einführen: Egal ob Zahnfee oder Zahnmaus – kleine Rituale schaffen einen Rahmen, der Sicherheit und Freude bringt.
  2. Zähne als Erinnerung aufbewahren: Manche Eltern und Kinder möchten die Milchzähne nicht der Zahnfee mitgeben, sondern lieber als Erinnerung behalten. Die Zahndosen von oben sind dafür perfekt!
  3. Emotionen ernst nehmen: Die „Wackelzahnpubertät“ kann eine herausfordernde Zeit sein: Stimmungsschwankungen, Unsicherheiten und Wut gehören dazu. Hier sind Geduld und Verständnis für die Gefühle der Kinder angesagt – auch wenn es manchmal schwer fällt.
  4. Gesunde Zahnpflege: Der Zahnwechsel ist ein guter Anlass, um das Thema Zahngesundheit noch einmal aufzugreifen. Mit den bleibenden Zähnen beginnt eine neue Phase der Zahnpflege, und es ist wichtig, die Kinder frühzeitig an eine gute Mundhygiene zu gewöhnen. Nachputzen ist auch bei Grundschulkindern noch mindestens 1 x am Tag empfohlen damit die Zähne auch wirklich sauber werden.

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