Schlaf Kindlein, schlaf – 5 Tipps für eine entspannte Einschlafbegleitung – mit Buchtipp

Kinderbett vorbereitet für die entspannte Einschlafbegleitung

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Schlafenszeit – Das bedeutet bei vielen Familien oft Ausnahmezustand. Nach einem langen Tag sind nicht nur die Kinder, sondern auch Mama und Papa müde. Und während sich die Eltern nach ein paar ruhigen Minuten auf der Couch sehnen, drehen die Kinder am Abend noch einmal so richtig auf und wollen partout nicht ins Bett. Spielen, erzählen, durch die Wohnung rennen – das alles scheint genau dann am meisten Spaß zu machen, wenn es eigentlich Zeit fürs Bett wäre. Wir haben uns angeschaut, warum Kinder oft schwer zur Ruhe kommen, wie entspannte Einschlafbegleitung gelingen kann und haben einen tollen Buchtipp für Euch.

Vorstellung und Realität

Einschlafbegleitung – das hört sich schön an: Kuscheln, Vorlesen, Händchen halten. Doch die Realität sieht manchmal etwas anders aus: Der letzte Bissen vom Abendessen ist verdrückt und beim Blick auf die Uhr bricht Hektik aus: „Schon so spät? Höchste Zeit zum bettfertig machen!“ Die Kinder tun so, als ob sie nichts gehört hätten, verschwinden im Eiltempo ins Kinderzimmer und spielen dort Fangen. „Pyjama anziehen – jetzt!“, doch aus dem Kinderzimmer kommen keine Kinder im Pyjama sondern wildes Gelächter und Gekreische. Hat man es dann endlich ins Bett geschafft, strampelt ein Kind wild herum, während das andere noch aufzählt, was es im Kindergarten alles gegessen hat…. Entspannt sieht anders aus.

Warum Kinder Einschlafbegleitung brauchen

Vielen Kindern fällt es schwer, zur Ruhe zu kommen. Das macht eine entspannte Einschlafbegleitung oft zur Herausforderung. Doch warum ist das so? Dafür kann es verschiedene Gründe geben:

  1. Bleib bei mir: Nur wer sich sicher und geborgen fühlt, kann entspannt einschlafen. Viele Babys und Kleinkinder brauchen dazu die Nähe einer vertrauten Bezugsperson. Während bei Babys oft noch die Ur-Instinkte und die Angst allein gelassen zu werden durchkommen, ist es bei größeren Kindern oft die blühende Fantasie mit der Angst vor Monstern, die sie am Einschlafen hindert.
  2. Über-Drüber: Vom Kindergarten direkt weiter auf den Spielplatz, zum Play-Date, Kinderturnen oder in die Singstunde – die Tage unserer Kleinsten sind oft ganz schön durchgetaktet und die vielen Eindrücke müssen erst mal verarbeitet werden. Kein Wunder, dass es da oft schwerfällt, herunterzufahren und zur Ruhe zu kommen. Auspowern ist zwar gut, aber zu viel des Guten führt zu Übermüdung und auch wenn es paradox scheint: übermüdete Kinder schlafen oft noch schwerer ein!
  3. So süß: Über einen Nachtisch oder ein kleines Betthupferl freuen sich die Kinder natürlich sehr. Aber zu viel Zucker im Blut, macht die Kleinen schnell aufgedreht und sie tun sich schwerer, zur Ruhe zu kommen.
  4. Und täglich grüßt das Murmeltier: Routinen sind wichtig für Kinder – gerade beim Einschlafen! Wenn regelmäßige Schlafenszeit und Abläufe fehlen, tun sich Kinder oft schwerer mit dem Einschlafen.

Entspannte Einschlafbegleitung – so geht‘s

Mit den folgenden Tipps kann die Einschlafbegleitung zu dem werden, was sie eigentlich sein soll: eine wunderbare Gelegenheit, um die Bindung zu unseren Kindern zu stärken.´

Ruhe bitte

Die Schlafumgebung sollte ruhig, dunkel und nicht zu warm sein. Die Kinder sollen sich wohl fühlen: Ein gemütlicher Schlafplatz und bequeme Kleidung helfen dabei, dass Kinder schneller einschlafen und nachts besser schlafen. Bei größeren Kindern kann man das zur Ruhe kommen auch mit ätherischen Ölen wie zum Beispiel Lavendel unterstützen. Wie Lavendel beim Einschlafen hilft lest ihr hier.

Feste Routinen

Gleichbleibende Abläufe geben Kindern Sicherheit. Täglich die gleichen Schritte in der gleichen Reihenfolge helfen Kindern dabei, sich auf das zu Bett gehen vorzubereiten. Was genau zur Routine gehört und in welcher Reihenfolge das Ganze passiert, hängt von der Persönlichkeit und den Interessen des Kindes ab. Neben dem obligatorischen Waschen, Zähneputzen und Pyjama anziehen kann man auch Folgendes in die Abendroutine einbauen:

Kinderbuch "Wenn die Tiere schlafen gehen"
  1. Vorlesen: Der Klassiker hat sich so wie in vielen Familien auch bei uns bewährt: Beim gemeinsamen Lesen kommen die Kinder gut zur Ruhe. Besonders empfehlenswert sind Bücher mit ruhigen Geschichten und Bücher, die das Thema Schlafen thematisieren. Ein besonderer Buchtipp dazu ist das wunderschön illustrierte Bilderbuch „Wenn die Tiere schlafen gehen“. Es verbindet schöne Bilder mit einfachen Texten und unterstützt Kinder mit Achtsamkeits-Atemübungen beim Einschlafen. Frei nach dem Motto: Einatmen, ausatmen, einschlafen. Das führt uns direkt zum nächsten Punkt:
  2. Einfach Entspannen: Atemübungen, beruhigende Musik oder ruhige Hörspiele, Singen von Schlafliedern oder Summen von Melodien – das alles kann Kindern helfen, zur Ruhe zu kommen.
  3. Rückblick: Die Abendroutine eignet sich sehr gut, um den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen und zu besprechen, was man alles erlebt hat. Dabei kann man auch eine kleine Achtsamkeitsübung einbauen und besprechen, was am Tag besonders schön war und wofür man dankbar ist.
  4. Mitspracherecht: Die Abendroutine ist eine gute Möglichkeit, das Kind miteinzubeziehen. Das „Was“ wird Vorgegeben aber über das „Wie“ können Kinder ab einem gewissen Alter gut selbst entscheiden: So kann das Kind zum Beispiel aussuchen, welche Geschichte es hören oder welches Kuscheltier es mit ins Bett nehmen möchte. Das vermittelt dem Kind, dass es gesehen und gehört wird und gibt ihm eine extra Portion Sicherheit.

Ganz individuell

So unterschiedlich ein Kind vom anderen ist, so unterschiedlich sind auch die Bedürfnisse, wenn es ums Einschlafen und zur Ruhe kommen geht. Was bei einem Kind funktioniert, klappt beim anderen vielleicht gar nicht. Also empfiehlt es sich, auf die Interessen und die Persönlichkeit des Kindes einzugehen und die Routinen und Rahmenbedingungen auch immer wieder anzupassen – schließlich ist mit Kindern alles immer eine Phase. Größere Kinder, die sich schon gut mitteilen können, kann man gut fragen, was sie sich wünschen und was sie für eine entspannte Einschlafbegleitung brauchen.  

Geduld gewinnt

Auch wenn es manchmal einfacher gesagt als getan ist – ruhig bleiben zahlt sich aus! Die Kinder merken nämlich sofort, wenn man ungeduldig wird. Besser einmal tief ein- und ausatmen als genervt auf das fünfte „Ich will noch kurz…“ zu reagieren. Damit das mit der Geduld klappt, sollte man gut auf seine Ressourcen achten und die eigenen Akkus regelmäßig aufladen. Darüber, wie das gelingen kann, gibt es viele Inputs im Buch „Selfcare für Mamas“. Selber gut und ausreichend zu Schlafen ist ebenfalls sehr wichtig, damit der Geduldsfaden nicht zu schnell reißt. Tipps, wie das Einschlafen bei Erwachsenen gut gelingt, findet ihr hier.

Nachsichtig sein

Auch wenn es mal nicht so klappt, wie man sich das mit der friedlichen und entspannten Einschlafbegleitung vorgestellt hat, sollte man nicht zu hart mit sich selbst ins Gericht gehen! Am nächsten Abend hat man schon wieder die nächste Chance es besser zu machen!

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