Steck nicht alles in den Mund, Mama! | FREITAGSGESCHICHTEN

dixi freitagsgeschichte 1

HIER SCHREIBT ALVA. EHRLICH UND ECHT – AUS DEM LEBEN MIT KINDERN & MIT DEM NÖTIGEN SCHUSS HUMOR:

Man steckt nicht alles in den Mund. Gilt auch für Mütter….
 
Kinder stecken ja alles in den Mund. Aber diese Geschichte wird davon handeln, dass es auch Mütter gibt, die das so handhaben. Ich schwöre, früher habe ich gedacht, dass ich nie im Leben Reste von einem fremden Teller essen werde. Vor allem wenn es die Form und Wärme schon lange verloren hat.
Und dann bekam ich ein Kind. Und bemerkte ab und zu, dass ich den angefangenen Teller fertig aß. Weil es schade war um das Wegwerfen, oder weil ich noch hungrig war oder auch einfach so. Dann bekam ich noch ein Kind und noch eines. Und irgendwann stellte ich fest, dass ich schon im Lokal nur mehr Dinge bestellte, die auch die Kinder gerne essen.
Alles wurde geteilt und ich aß des Öfteren die Teller leer. Bis ein kaltes, letschertes Pommes in meinem Mund, für ein angeekeltes Schütteln des Körpers sorgte und ich für mich selber beschloss, dass diese Angewohnheit ein Ende haben muss. Ich mein, wo bliebt denn da die Würde? Oder die Figur?
Aber auch aus Reflex passierte es mir, dass ich schnell etwas in den Mund steckte um es zum Beispiel nicht wegschmeißen zu müssen. Ob aus Bequemlichkeit oder wegen dem „Nachhaltigkeitsgedanken“ war nicht klar. Denn es ging ja immer so schnell. Da war dieses Stück Fondant, das noch am Tisch lag, nachdem die Geburtstagsfeier schon längst vorüber war und ich schon alles aufgeräumt hatte. Und während ich mich noch wunderte, warum ich oder vor allem die Kinder es übersehen hatten, landete es schon in meinem Mund. Und schwupps. Entpuppte sich als blaues Stück Knetmasse. Laut Verpackung zwar ungiftig aber ich schwöre trotzdem richtig grauslich.
 
Auch ein Brösel auf meinem Pullover war keine Haferflocke vom Müsli sondern ein Staubfussel. Auch nicht gerade eine erstrebenswerte Erfahrung.

dixi freitagsgeschichte 1
 
Nach diesen ganzen Erlebnissen hielt ich mich streng an die „steck nix in den Mund Regel“ und zog das auch bis vor kurzem durch.
Doch manchmal streiften unvorhergesehene Ereignisse mein langweiliges (Ha, Ha!) Alltagsdasein. Wie diese Woche. In meiner Handtasche führe ich ja immer alles Mögliche mit mir spazieren (das wäre übrigens eine weitere Geschichte wert) und meine Kleinste hat den Inhalt unlängst mit einer verschütteten Packung Dixi Traubenzucker bereichert.
Und als ich an dem Tag gemeinsam mit unserem Hündchen vor der Schule auf meine Große wartete, suchte ich in dieser Tasche ein Taschentuch. Natürlich blind. Hineinschauen traute ich mich in dieses Chaos ja schon lange nicht mehr.
 
Erfreut ertastete ich die vielen Dixis. Und ohne groß Nachzudenken warf ich mir eine Handvoll davon in den Mund. Herrlich! Ich liebe Dixis und normalerweise hatte ich keine Chance, welche von meinen Kindern zu ergattern. Ich biss alle auf einmal durch und warf eine neue Charge ein.
Beim Zerbeissen bemerkte ich bei einem Dixi eine etwas seltsame Konsistenz. Ein bisschen härter, ein wenig bröckeliger und beinahe gummiartig. Na ja, vielleicht ist da ein etwas älteres Exemplar dazugerutscht.
Als aber bei der nächsten Fuhre in meinem Mund zwei solcher Mutanten zu spüren waren, spukte ich alles dezent in ein Taschentuch. Denn irgendwie war auch der Geschmack dieser „alten Dixis“ anders. Der Nachgeschmack erinnerte mich an etwas, aber ich kam nicht dahinter woran.
 Ich öffnete als meine Handtasche schon mit dem Gefühl es besser bleiben zu lassen und den Vorfall dezent zu ignorieren. Aber die Neugierde siegte. Und was soll ich sagen. Als ich mich endlich in den Tiefen meiner Tasche zu dem Traubenzucker durchgewühlt hatte, lagen sie munter und fröhlich rosa am Boden meiner Tasche gemischt mit den Belohnungsleckerlis meines Hundes. Die musste irgendeine meiner Töchter achtlos in einem offenen Sackerl ebenfalls in meiner Handtasche platziert haben. Halleluja! Darum der Geschmack nach…Cabanossi. Und wäh,wäh,wäh!! Man darf gespannt sein, ob ich daraus gelernt habe. Oder ob ich einfach ein sehr unkonditionierbares Wesen bin, bei dem in regelmäßigen Abständen die Hand schneller beim Mund ist, als sich das Gehirn dazuschalten kann.

 

PS: Alle anderen Geschichten von Alva gibt es hier gesammelt!

Die entzückende Illustration stammt aus der Feder von Susanne Binder.

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