Ja, er hat sich längst schon wieder eingestellt, der Alltag, nach der Geburt des zweiten Babys.
„ALLTAG“ – so wie ALLE Tage: der ewig gleiche Rhytmus mit Aufstehen-Frühstücken-Anziehen-Kindergarten-Abholen-Spielen(-platz)-Einkaufen-Abendessen-InsBettgehen.
Alltag im Leben einer 2fachen Mama
Soweit so gut. Was für viele Kinder (und deren Eltern) so wichtig ist, scheint uns in einen trüben Trott zu versezten. So gern Frl. Tochter den Kindergarten mag, wollte sie in den letzten Tagen vor den Ferien nicht mehr wirklich hingehen, wollte früher abgeholt werden. Diesem Wunsch bin ich dann nachgekommen – und sie war entspannter, gelassener.
Verständlicherweise ist der jetztige Alltag für sie schwer: die kleine Schwester ist nun bald 4 Monate bei uns und täglich wird sie damit konfrontiert Aufmerksamkeit und Zeit nun teilen zu müssen.
Mit Baby ist erstmal alles neu.
Nun haben wir die ersten Tage ohne „Stress“ genossen: ausschlafen – erst spät und wenn überhaupt Frühstücken – schwimmen / Spielplatz-… – kommt super an! Ruhe. Viel freies Spiel, basteln oder vorlesen. Wir haben den Mittagsschlaf wieder aufgenommen, scheinbar brauchen wir die langsame Zeit gerade alle.
Danke, dass Du es mir zeigst.
Der Alltag schlägt sich aufs Gemüt
Eine weitere Erkenntnis kam dann letztens am Abend: Wir hatten Besuch eines Bekannten, er kam um 19.00 und saß am Esstisch und wir plauderten. Frl. Tochter begann zu sagen, sie wolle den Besuch nicht, wer das sei, etc. – Ich versuchte zu erklären: ein Freund, er bleibt nur kurz zum Plaudern.
Leider war da nicht viel Verständnis ihrerseits. Ihre Reaktion war eindeutig: sie „warf“ sich auf das Baby, wollte kuscheln, spielen, rollen,… recht emotional, wild und ruppig. Wir haben versucht, sie zu beruhigen. Auch nach mehrmaligem Ansprechen keine Änderung.
Frische Luft und Sommerregen.
Ich habe daraufhin Frl. Tochter hochgenommen, bin mit ihr wortlos hinaus in den Garten. Frische Luft, Sommerregen. Ich habe ihr deutlich, leise und ruhig gesagt, dass ich nicht möchte, dass sie so mit ihrer Schwester umgeht. Ich weiss, dass sie meine Aufmerksamkeit braucht und ich bin JETZT für sie da.
[pullquote]„Dann sind wir Hand in Hand durchs nasse Gras….“[/pullquote]
Dann sind wir Hand in Hand durchs nasse Gras, haben über die kitzeligen Halme und die kühlen Tropfen gekichert und sind ganz nach hinten in den Garten zum Himbeerstrauch gelaufen. Dort haben wir eine Handvoll reifer Himbeeren gepflückt und sind gemeinsam wieder hinein ins Wohnzimmer gegangen.
Sie hat sich dort zu ihren Puppen gehockt und hat alleine und ruhig, in alter Gewohnheit gespielt, die nächsten 30 Minuten.
Ich habe wieder eine Menge dazugelernt. Über mich und meine Tochter.
Passender Lesetipp: buntraum.at