6 Monate voll stillen.

Der Wunsch vieler Mütter.

Empfohlen von der WHO.

Nun kann ich gottseidank sagen, dass ich eine der Mütter bin, die nun schon das zweite Mal eine tolle Still-Beziehung mit einem Baby erleben darf. Ich weiss diese Besonderheit durchaus zu schätzen und freue mich jeden Tag aufs Neue darüber.

Doch egal, ob jetzt gestillt wurde, zugefüttert oder mit dem Fläschchen ernährt: richtig spannend mit dem Essen fürs Baby wirds erst danach. Nach den ersten vier bis sechs Lebensmonaten gehts ans Eingemachte, respektive an die B(r)eikost. Viele Meinungen und Lehren schweben wie Wolken über uns Müttern. Was ist es denn nun, womit können wir Allergien verhindern, schlechte Essensgewohnheiten erst gar nicht aufkommen lassen, Übergewicht vermeiden, Karies an den Zähnchen verhindern, das Durchschlafen fördern, den Wiedereinstieg in den Job ermöglichen,…. Diese Liste kann jede von Euch für sich selber fortsetzen.

Die Industrie weiß um diese Unsicherheit bestens bescheid! Die Regale in den Drogerien und Supermärkten biegen sich vor BABY-Brei, BABY-Milch, BABY-Keks, BABY-Riegel, BABY-Trinkmahlzeiten, BABY-Tee,…. alles „gesund“ „sättingend“ „für kleine Hände“ „perfektes Frühstück“, tbc. Das wohl Absurdeste, das ich diesbezüglich gesehen habe, ist eine fertig angerührte Pre-Flaschenmahlzeit, abgepackt. Und Mal ehrlich: müssen Babys bereits mit 6 Monaten Kekse oder Schokolade bekommen? Einige Hersteller werben mit gesund bei Produkten wie Milchbrei „Schoko“ oder Griesbrei „Babykeks“. Hallo?!?

Offensichtlich können die Mütter (Väter?) es kaum erwarten, mit den Babys zu essen, naschen,… Denn diese Produkte stünden nicht in den Regalen, wenn sie nicht gekauft würden.

Dem entgegen geht aber der Trend zum Selberkochen: BIO und hochwertige Lebensmittel vom Bauernhof werden liebevoll geschnippelt, dampfgegart, (ge-instagramt) und dem kleinen Fratz gefüttert. Als Brei oder Fingerfood, je nach Überzeugung.

Gibt es nicht einen Mittelweg? Und wenn ja, wie sieht der aus?

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass Kids ohnehin „von selber“ auf die Süß-Spur kommen: Frl. Tochter ist nun 3,5 Jahre alt. Im (öffentlichen) Kindergarten bekommt sie jeden Tag mittags Suppe – Hauptspeise – Nachspeise (meist süß, manchmal Obst). Das hat nun nach 6 Monaten „Prägung“ dazu geführt, dass sie fast automatisch nach JEDEM Essen (ja, auch nach dem Frühstück) eine Nachspeise will. Und das obwohl sie in den ersten 12 Monaten ihres Lebens keinen Zucker und kein Weißmehl bekommen hat. Jetzt beginnt sie auch damit ihre Freunde nachzuahmen: „Das schmeckt mir nicht, der M**** mag das auch nicht. BÄHHHH.“

Wir führen hier gerade das zweite Baby ans Essen heran: nach etwa zwei Wochen tendiert sie eindeutig zum „selber essen“, liebt Gemüse und Äpfel als Fingerfood. Mittags bekommt sie Brei, bisher Pastinake und Kürbis. Noch wird nach jedem Essen gestillt.

Mein Wunsch an die Zukunft – an mich selber – an meine Umgebung – an die Industrie: bitte haltet Zucker wenigstens im ersten Jahr von Euren Babys fern. So gut es geht zumindest.

Wer Interesse hat, sich hier genauer einzulesen, foodwatch hat Details gesammelt.

 

 

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