Wenn ich im Nachhinein an meine Geburten zurück denke, dann weiß ich eines ganz bestimmt: Ohne meine liebe Hebamme wäre es mit Sicherheit weniger selbstbestimmt und behütet abgelaufen. Nicht zuletzt deshalb habe ich wahnsinnige Achtung und tiefe Wertschätzung vor Frauen wie Sarah Klarer. Sie ist Die Hebamme in Wien und hat zusätzlich ein Rundum-Beratungs- und Betreuungsangebot für Schwangere, Wöchnerinnen und Babymamas. Neben ihrem Shop im 6. Bezirk in Wien bietet sie inzwischen sogar eine eigene Pflegelinie an.
Danke Sarah, dass du dir fürs Gespräch Zeit genommen hast!
INTERVIEW MIT SARAH KLARER VON DIE HEBAMME IN WIEN
Was hat Dich dazu bewegt, das zu tun, was Du heute machst?
Meine jahrelange Arbeit als Hebamme mit und für Jung-Mamas und Babys hat mich immer weiter getragen und mir beim Wachsen geholfen. Die Basis des Hebammenberufes war der Beginn einer Reise, bei der ich viele Frauen und Babys betreuen ein Stück begleiten und auch beobachten durfte. Aber auch die letzten 18 Jahre Mama sein, haben mir sehr geholfen und mir gezeigt, was wirklich wichtig ist. Bestärkt haben mich immer die Frauen. Meine Produkte, die ich zu Beginn immer eigens für die von mir betreuten Frauen hergestellt habe, wurden unter den Frauen weitergegeben und somit wurde auch der Grundstein für die mittlerweile umfangreich Pflegelinie gelegt. Oder Ideen entstanden aus der Not heraus – wie der Mutter-Kind-Shop, da es kein Geschäft weit und breit gab, das Produkte rund ums Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett geführt hat und sie auch noch korrekt erklären konnten. Die Idee des SPA´s entstand während einer Rückbildungsstunde. Viele Produkte entstanden im Dialog mit Frauen, die bei uns zu Besuch waren.
Wie war der Weg hierher?
Aufregend, bereichernd, lehrreich, steinig und mit viel Arbeit verbunden.
Wo fühlst Du Dich inspiriert?
Die größte Inspiration sind sicher immer noch die werdenden Mamas und Babys. Aber auch auf Reisen. Meine Sehenswürdigkeiten sind SPA´s und Märkte. Egal ob Flughafen SPA, Hotel SPA oder kleiner Massagesalon der mir beim Flanieren auffällt – ich muss es ausprobieren. Egal ob Wochenmarkt oder Wiederverkäufer-Kräutermarkt, ich muss ihn gerochen haben. Wenn ich mal wirklich zu Hause bin, versuche ich die Arbeit draußen zu lassen. Mir ist die Trennung zwischen Privatleben und Arbeit sehr wichtig.
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Betreibst Du das Label als Business?
Das Label wurde zum Business gemacht. Da die Nachfrage gestiegen ist.
Wir Mamas sind besondere Kunden – viele von uns lieben das unique und handgemachte! Folgst Du Trends oder setzt Du welche?
Ich denke, dass wir derzeit an einem Punkt sind, wo wir wieder zur Basis zurückwollen. Was brauchen wir wirklich? Was ist in den Produkten? Wie lange war der Transportweg? Hebammen haben seit je her mit Kräuterkunde, Salben und Texturen beschäftigt. Meine Arbeit sehe ich als Erweiterung, sichtbar machen, Modernisierung – aber auch als Wissensweitergabe und Hilfestellung.
Bei welcher Tätigkeit bist Du im FLOW?
Bei sehr vielen Tätigkeiten. Von der Entstehung einer neuen Kreationen für die eigene Produktlinie bis sie im Verkaufsregal steht. Jeder einzelne Schritt ist sehr spannend. Genauso immer noch nach über einem Jahrzehnt bei meiner Hebammentätigkeit.
Welche Kindheitserinnerung passt zu Deinen handgemachten Sachen? Was hat Dich geprägt?
Der Garten und das Badezimmer meiner Urgroßmutter und Großmutter. Dort habe ich sehr viel Zeit verbracht. Von ihnen habe ich sehr viel gelernt. Wie baut man Kräuter an, auf was muss man achten; was sind Qualitätsmerkmale. Obwohl sie immer berufstätig waren, haben sie mir ihre Leidenschaft mit auf den Weg gegeben. Ich bin in einem Mehrgenerationenhaushalt aufgewachsen – 2001 waren wir 5-Generationen (an Frauen). Als Kind war mir das große Glück, dieser Erfahrung nicht bewusst. Geprägt haben mich sicher Sätze wie: Man kann alles lernen, wenn man nur will und bleibender Erfolg kommt nur durch ehrliche, harte Arbeit, wofür ich ihnen sehr dankbar bin. Durch einige Generationen kann man auch gut beobachten, was sich zwischen den Generationen verändert oder wie Dinge abgeändert werden oder wieder kommen, da die übernächste Generation, den Fehler der letzten Generation wieder zu korrigieren versucht. Stichwort: Nachhaltigkeit und Wiederverwendbarkeit.
Wenn Du eine Stadt wärst, welche wäre es und warum?
Ich wäre Puerto Escondido, eine kleine Stadt an der Pazifiküste von Mexico. Klein, aber fein. Es ist immer warm, die Luft duftet nach Meeresbrise und Limone. Viel Musik und viele Menschen aus aller Welt.