T-Shirts zu eng, Sandalen zu klein, Sommerkleid zu kurz – Kinder (vor allem kleine) wachsen so schnell, dass die Sommersachen aus dem Vorjahr meistens nicht mehr passen. Was tun also? Ab ins Shopping-Center? Das muss nicht sein und wenn schon shoppen, dann zumindest möglichst nachhaltig! Wie das geht und worauf man achten kann: Wir haben wichtige Aspekte und Tipps rund um nachhaltige Sommerkleidung gesammelt. So kann man einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und seinen Kindern, der Umwelt und auch seinem Geldbeutel etwas Gutes tun!
Nachhaltige Sommerkleidung – was heißt das eigentlich?
Nachhaltige (Kinder-)Mode ist mehr als nur ein Trend. Sie spielt eine wichtige Rolle beim Schutz unserer Umwelt und trägt zu einer gerechteren Gesellschaft bei. Die Modeindustrie hat in dieser Hinsicht noch viel zu tun, denn nachhaltig ist das ganze System bei weitem nicht. Es gibt einige Probleme:
- Umweltverschmutzung und unmenschliche Bedingungen in der Produktion
- der Einsatz von Chemikalien und Mikroplastik
- lange Transportwege und das oft mal zwei, denn beim Online-Shopping stehen Retouren an der Tagesordnung
Schnell wird klar: Es gibt noch sehr viel Luft nach oben! Unsere bewussten Kaufentscheidung oder eben die Entscheidung etwas nicht zu kaufen, haben auf jeden Fall einen positiven Einfluss.
Nachhaltige Kinderkleidung – das sollte man beachten
Für unsere Kinder wollen wir eigentlich immer nur das Beste. „Das Beste“ lässt sich aber schwer definieren und sieht je nach Lebensumständen und -situationen immer etwas anders aus. Fest steht: „Das Beste“ für die Kinder heißt in Sachen Kleidung auf keinen Fall viel und auch nicht teuer. Viel mehr sollte man das Thema ganzheitlicher betrachten und auch unsere Umwelt und die Nachhaltigkeit nicht aus den Augen verlieren.
Kinderkleidung macht einen nicht unerheblichen Teil dessen aus, was monatlich an Kosten entstehen: Eine Erhebung der Schuldnerberatung Österreich hat berechnet, dass bei 7-jährigen Kindern im Monat durchschnittlich rund 70 Euro für Kinderkleidung inkl. Schuhe ausgegeben werden. Da lohnt es sich auf jeden Fall genau hinzuschauen und bewusste Entscheidungen zu treffen. Was kann man also beachten?
- Nachhaltige Materialien
- Qualität über Quantität
- Second-Hand & Upcycling
- Langlebigkeit unterstützen: Zeitlose Designs,Waschanleitungen beachten
- Lokale und faire Produkte unterstützen
1 – Nachhaltige Materialien
Bio-Baumwolle, Hanf, Leinen, Wolle und andere natürliche Materialien sind ausgezeichnete Optionen für nachhaltige Kinderkleidung. Diese Materialien sind biologisch abbaubar, erfordern weniger Wasser- und Pestizideinsatz und sind in der Regel frei von schädlichen Chemikalien. Zertifikate wie das GOTS-Label (Global Organic Textile Standard) sind dabei eine gute Orientierungshilfe und gewährleisten, dass die Kleidung aus biologisch angebauten Materialien hergestellt wurde und bestimmte Umwelt- und Sozialstandards erfüllt.
2 – Qualität über Quantität
Nachhaltigkeit lässt sich auch durch die Devise „Weniger ist Mehr“ leben. Es zahlt sich aus, in weniger und dafür hochwertigere Kleidungsstücke zu investieren, da man länger etwas davon hat. Hochwertige Kleidung ist oft besser verarbeitet und widerstandsfähiger gegen Verschleiß. Die Kinder wachsen zwar schnell aus ihren Sachen raus, aber vielleicht gibt es Geschwister, Cousins & Cousinen oder Nachbarskinder, die die Kleidung weiter nutzen können. So werden Ressourcen gespart und Nachhaltigkeit gelebt. Und auch wenn man die Sachen nicht geliehen oder geschenkt bekommt, muss hochwertige Kinderkleidung nicht unbedingt teuer sein – hier kommen wir schon zum nächsten Punkt: Second Hand.
3 – Second Hand & Upcycling
Second-Hand ist eine großartige Möglichkeit, nachhaltige Kinderkleidung zu finden. Durch den Kauf oder Verkauf gebrauchter Kleidung verlängert sich die Lebensdauer der einzelnen Stücke und es wird Abfall reduziert. Neben Kinder-Flohmärkten oder Second-Hand-Läden vor Ort gibt es auch zahlreiche Online-Marktplätze auf denen man tolle Schnäppchen finden kann.
Sollte der Lieblingspulli oder die Lieblingshose ein Loch haben, ist das noch lange kein Grund, die Sachen wegzuschmeißen. Aufnäher, kreative DIY-Ideen wie das Besticken von Kleidungsstücken oder Upcycling-Projekte verlängern die Lebensdauer von Kleidungsstücken oder hauchen ihnen gar neues Leben ein.
4 – Lang lebe die Langlebigkeit
Was die Lebensdauer der Kleidungsstücke noch verlängern kann, ist die Auswahl von zeitlosem Design. Wer weiß, ob Paw Patrol, Elsa & Co. im nächsten Jahr noch angesagt und im Trend sind? Wer auf schlichte Designs setzt, hat also länger etwas von seiner Kleidung – das Konzept Capsule Wardrobe kann man in etwas abgeschwächter Form durchaus auch im Kinderkleiderschrank andenken.
Eine lebensverlängernde Maßnahme für Kinderkleidung ist das schon erwähnte Weitergeben. Wenn es im Umfeld niemanden gibt, der die Kindersachen gebrauchen kann und einem der Verkauf über Willhaben und Co. zu mühsam ist, ist Spenden eine tolle Alternative. Viele karitative Einrichtungen freuen sich über Kinderkleidung. Am besten informiert man sich online oder telefonisch darüber, ob und welche Sachspenden aktuell angenommen werden. Worauf man beim Spenden und Recyceln von Kleidung achten soll, haben wir hier zusammengefasst.
5 – Lokal & Fair
Wer lokale Marken unterstützt, trägt nicht nur zur regionalen Wertschöpfung bei, sondern auch zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks. Doch „Made in India“ lässt sich bei Textilien nicht immer verhindern. Dafür kann man sich dann bewusst für Kleidung mit Fair-Trade-Zertifizierungen entscheiden, die eine faire Bezahlung und sichere Arbeitsbedingungen für diejenigen garantieren, die die Kleidung herstellen – egal in welchem Land.
Nachhaltige Kinderkleidung – unser Fazit
Die bewusste Entscheidung für nachhaltige Materialien, gute Qualität oder Second-Hand-Schnäppchen sind kleine und wichtige Schritte in Richtung umweltbewusster und nachhaltiger Kleiderschrank der Kids. Dabei soll Nachhaltigkeit aber kein Dogma sein und das Elsa & Anna T-Shirt wird auch bei uns weiterhin im Kleiderschrank zu finden sein. Niemand von uns soll und kann alle diese Dinge sofort und vollständig umsetzen. Viel mehr geht es darum, sich Gedanken zu machen, ein bewussteres Konsumverhalten zu leben und auch den Kindern vorzuleben. Denn Nachhaltigkeit ist keine Verpflichtung, sondern eine spannende Reise, die wir gemeinsam mit unseren Kindern unternehmen können.