Wann hast du zuletzt einen Satz mit ….ABER begonnen? Vermutlich ist das noch keine zwei Stunden her. „Aber“ ist in unserem alltäglichen Sprachgebrauch sehr tief verankert und ist per se nicht nur negativ, allerdings macht es die gesprochenen Worte unglaubwürdig oder sogar zunichte.
Ja, aber…
Mitten im Gespräch fällt es uns meist nicht direkt auf, sobald das Gegenüber mit weiteren Argumenten zu punkten versucht, ist es meist schon geschehen. „….ja. Aber…“
Alternativen zu ABER
Um ein Gespräch in Verbundenheit und auf Augenhöhe zu führen, eine Diskussion wertschätzend und sachlich zu halten und dem Gesprächspartner Zugewandtheit zu signalisieren sind nur 3 Buchstaben nötig, die allerdings machen einen echten Unterschied: UND.
„Gleichzeitig“, „stattdessen“,… es gibt neben dem verbindenden UND noch weitere ABER-Alternativen, die zwar einen anderen Standpunkt oder eine konträre Meinung im Diskurs klarstellen und trotz allem nicht so trennend wirken, wie ein ABER.
Ein komplettes Gespräch, ein sinnvoller Ansatz, der Versuch einer Verbindung geht kaputt, wenn wir mit „….ja, aber…“ antworten oder uns dieses Wörtchen entgegenknallt.
„… ich kann es nachvollziehen, dass dich das ärgert. UND mein Grund für meine Aussage ist….“
„…. ja, ich verstehe, was du meinst. UND ich habe dazu einen Vorschlag.“
„…das sieht schön aus, ist dir gut gelungen. UND jetzt ist es Zeit, um ins Badezimmer zu gehen.“
Die Macht der Worte und unserer sprachlichen und nonverbalen Kommunikation ist unendlich groß und vor allem in Hinblick auf die Gesprächskultur mit unseren Kindern wegbereitend. Wer sich damit eingehender beschäftigen will, ist bei der „Gewaltfreien Kommunikation“ nach Marshall B. Rosenberg gut beraten. Eine von mir sehr geschätzten Coach, die sich mit GfK in der Familie beschäftigt und viele zielgerichtete Beispiele bringt, ist Kathy Weber. Auf ihrem Blog und im Podcast gibt sie regelmässig wertvolle Inhalte rund um die Gesprächskultur in der Familie weiter.
Gerade im Umgang mit unseren Kindern ist ein verbindender Wortlaut eine sehr einfache Methode, alltägliche Machtkämpfe zu vermeiden: Zähneputzen, Badezimmer, Anziehen, Termindruck. Als Familie ist es nicht immer leicht, alle Bedürfnisse zu stillen und es müssen Entscheidungen getroffen werden, die nicht bei allen gut ankommen. Mit Kommunkation auf Augenhöhe, Verständnis UND weniger ABER gelingt das scheinbar nebenher.
Beobachte, was sich an der Reaktion deiner Gesprächs-, Diskussions- und Kommunikationspartner*innen verändert!