SHOP SMALL | Interview mit Daniela von le petit bazar

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Ein zauberhafter Shop mit kleinen und großen Dingen, Geschenken und Mitbringsel, Deko und praktischen Sachen für den Alltag. Le petit bazar (vorher Nanou!) im 9. Bezirk in Wien ist perfekt, wenn  man etwas ganz besonderes sucht. Besitzerin Daniela hat sich mit dem feinen Shop einen lang gehegten Traum verwirklicht.

Ich war schon einige Male dort und meine Tochter hat es auf den Punkt gebracht: „Mama, am liebsten möchte ich alles mitnehmen.“ Nun ja, nachdem das nicht ging, freue ich mich umso mehr, dass ich Daniela für das Interview gewinnen konnte!

♦ le petit bazar, Porzellangasse 31a, 1090 Wien

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INTERVIEW

Was hat Dich dazu bewegt, das zu tun, was Du heute machst?

Schon in meiner Schulzeit hatte ich den Traum ein kleines Geschäft mit
schönen Dingen aus den unterschiedlichsten Bereichen zu eröffnen. Ich war
in der französischen Schule und bin dadurch oft in Kontakt mit so vielen
hübschen Dingen gekommen, die es bei uns nirgends gab…aus Frankreich,
aber auch aus vielen anderen Ländern, wie Marokko oder den USA. Das
Angebot war hier noch sehr begrenzt, vor allem im Accessoires und
Papeterie Bereich, aber auch aus den Bereichen Kosmetik/Drogerie und
Lebensmittel hätte ich am liebsten alles importiert. Ich und meine kleiner
feiner Shop, das war so meine Vorstellung 🙂
Und ich dachte immer, hier ganz in der Nähe der Schule und einem doch
sehr multikulturellen Grätzel wäre das doch eine feine Sache! Es kam
natürlich alles ganz anders…Als dann mein jüngerer Sohn (er ist heute 10)
auf die Welt kam und im Alter von 6 Wochen 1 Woche auf der (Halb)Intensiv
Station gelegen ist, ist mir bewusst geworden, dass das Leben zu schade
ist, um seine Träume einfach immer nur aufzuschieben. Ich wollte etwas
machen, dass mir die Möglichkeit gibt mich intensiv und flexibel um meine
Familie zu kümmern und mir dabei auch noch richtig Spaß macht…da war
sie dann wieder die Idee mit dem kleinen feinen Shop.

shop small label le petit bazar 1

Wie war der Weg hierher?

Nach meiner Schulzeit in der französischen Schule habe ich Wirtschaft
studiert, habe aber nebenbei immer viel gearbeitet (und arbeiten müssen),
hautsächlich in den Bereichen Werbegestaltung, Werbung und Marketing.
Aufgrund mehrerer Faktoren habe ich mein Studium leider nie
abgeschlossen…Die Diplomarbeit liegt immer noch in der Schublade! Lange
habe ich damit gehadert und mich über die Bürokratie und mich selbst
geärgert, doch dann kam der Moment wo ich fast meinen Sohn verloren
hätte und da wusste ich, dass mir das eigentlich gar nicht mehr wichtig ist,
dass ich es nur noch für „die anderen“ machen will, um es zu beweisen…
aber nicht mehr für mich. Was ich auf der Uni gelernt habe, kann mir ja
keiner mehr nehmen 😉
Als mein Kleiner 2 war habe ich mich dann selbständig gemacht und mir
meinen Traum erfüllt, ich habe damals das „nanou!“ eröffnet…der Weg
dorthin war natürlich spannend, da ich ja alles wirklich alleine gemacht
habe, vom Logo über die Geschäftseinrichtung, die Auswahl der Produkte,
Kontakt zu den Lieferanten, den Bestellungen, die Präsentation, die
Buchhaltung…bis hin zum putzen 🙂 Mit einem 2-Jährigem und einem 7-
Jährigem eine ziemliche Herausforderung, aber es hat unglaublich viel Spaß
gemacht und ich konnte mir die Zeit so einteilen, dass ich mich immer auch
um meiner Kinder kümmern konnte. Die Nähe zu Kindergarten und Schule
und ein gemütlich eingerichtetes „Hinterzimmer“ mit Küche und allem was
man so braucht haben das Geschäft zu einer Art 2. Wohnung gemacht. Aber
all das wäre nicht ohne die Hilfe meiner Mama möglich gewesen, die mich
immer unglaublich unterstützt und ermutigt hat, ein riesengroßes
Dankeschön an dieser Stelle an meine Mama, einfach die beste Mama der
Welt!!!
Tja und dann wurden die Kinder größer und immer mehr Geschäfte mit
ähnlichem Konzept sperrten auf…Renovierungsarbeiten standen an…nanou!
wurde mir zu bunt…und so war es Zeit für einen „Reset“. Letztes Jahr im
April/Mai 2017 habe ich dann für kurze Zeit zugesperrt, renoviert, ein
bisschen umgebaut…das Sortiment etwas verändert und aus nanou! wurde
„le petit bazar“. Da klingt jetzt nach großer Leichtigkeit, in Wirklichkeit steckt
dahinter natürlich viel Planung, Überlegung & Abwägung. Ich bin jetzt
jedenfalls sehr happy mit meinem kleinen Bazar, es ist aber auch noch viel zu
tun, denn es soll ja auch bald einen Online Shop geben und der Bereich
„made by le petit bazar“ soll auch noch ausgebaut werden…bei einer „One
Women Show“ geht es eben nur Schritt für Schritt 🙂

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le petit bazar auf Instagram

Wo fühlst Du Dich inspiriert?

Eigentlich wirklich überall, es muss nur grad der Kopf offen dafür sein…und
das ist er ganz besonders, wenn ich auf Urlaub bin und ganz speziell in
Frankreich!

Wir Mamas sind besondere Kunden – viele von uns lieben das Unique und
Besondere! Folgst Du Trends oder setzt Du welche?

Das ist eine Frage, die wirklich schwer zu beantworten ist! Und über das
Thema Trends habe ich mir schon soviel den Kopf zerbrochen und muss
gestehen, dass mir das Thema manchmal sogar richtig auf die Nerven geht.
Ich habe oft das Gefühl, dass wir aufgrund des ganzen Überflusses,
aufgrund der vielen „schönen Bilder“ die wir immer und überall sehen und
aufgrund der immer schneller wechselnden neuesten Trends den Blick für
das Wesentliche langsam verlieren…das führt in meinem Bereich soweit,
dass Eltern beispielsweise das Spielzeug für ihre Kinder danach aussuchen,
ob es farblich zur Farbgebung des Kinderzimmers passt oder zur gerade
aktuellen Garderobe. Denn der Anblick und die Fotos sollen ja schön sein…
dabei wird dann manchmal auf die Bedürfnisse der Kinder etwas vergessen,
das finde ich schon bedenklich und darauf möchte ich mich ehrlich gesagt
nicht einlassen, auch nicht bei der Auswahl meines Sortiments. Natürlich
lasse auch ich mich gerne begeistern von schönen Dingen und auch
wichtigen Trends…Im Bereich Kindermode zum Beispiel biete ich seit
Bestehen des Shops hauptsächlich Labels an, die fast durchgehend mit
Biobaumwolle arbeiten. Und ja, ich bin ganz verliebt in Belly Baskets und
Kleidchen aus Musselin…aber ich mache nicht alles mit, nur weil es ein
Trend ist. Und besonders bei den Spielwaren, Mal- und Bastelsachen gilt
mein vorrangiges Augenmerk dem Spielwert und nicht den Trends….auf
diese Art setzte ich dann auch Trends…im Kleinen 😉
Also irgendwie ist es bei mir wohl eine Mischung…Trends werden
aufgegriffen, aber im „le petit bazar“ finden sich immer auch Produkte/Ideen,
die es sonst so in Wien wahrscheinlich nicht (oft) gibt…

Bei welcher Tätigkeit bist Du im FLOW?

Also im Geschäft ist es vor allem beim Umgestalten und Dekorieren. Leider
komme ich nicht so oft dazu wie ich gerne würde!
Generell bei allem was irgendwie mit DIY zu tun hat und garteln auf meiner
Mini Terrasse 🙂

Welche Kindheitserinnerung hat Dich geprägt?

Puh! Zum Beispiel meine erste Reise nach Paris mit meiner Oma, die ich
sehr geliebt habe und die mir damals Paris von einer ganz anderen Seite
gezeigt hat. Im Krieg war sie in der Résistance und hat damals bis zu ihrer
Verhaftung dort gelebt. Vielleicht mit ein Grund für meine große Liebe zu
Paris.

Wenn Du eine Stadt wärst, welche wäre es und warum?

Paris 🙂
Ich würde zwar wahrscheinlich nicht auf Dauer in Paris leben wollen, aber
wenn ich dort bin….dann ist es einfach LEBEN PUR!
Ich liebe die Sprache, das Essen, die Cafés, die Häuser, die Straßen, die
Plätze, die Museen, die Geschäfte, die Musik, den Stil….und ja, auch die
Menschen!

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