Positive Affirmationen | FREITAGSGESCHICHTEN

positive affirmation freitagsgeschichte 1 1

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HIER SCHREIBT ALVA. EHRLICH UND ECHT – AUS DEM LEBEN MIT KINDERN & MIT DEM NÖTIGEN SCHUSS HUMOR:

 

Hinterfragen ist gut. Ich hinterfrage von Zeit zu Zeit eine Menge. Auch meine Erziehungsmethoden. Vor allem in diesen „Geschwisterstreitphasen“. Und dann bin ich sehr anfällig für Neues. Und als ich auf ein Buch mit positiven Affirmationen gestoßen bin, war es um mich geschehen.

Gute Gedanken und positive Affirmationen weitergeben

Positive Affirmationen kann man ja gar nicht genug haben, sagen, denken. Und meine Kinder erst recht nicht, damit sie ein gutes Selbstbewusstsein entwickeln. Natürlich weiß ich, dass das alleine nicht reicht, aber so als kleiner Zusatz? Also setzten wir uns am Abend nach dem Buch vorlesen in einen Kreis und ich erklärte ihnen mein Vorhaben. Die Mittlere verdrehte schon vorab die Augen und die Große kommentierte: „Oh nein, Mama hat wieder eines dieser Bücher gelesen.“

Gemeint waren Erziehungsratgeber oder leicht esoterisch angehauchte Bücher jeglicher Art, die mir immer eine Menge Input boten, den ich dann versuchte weiterzugeben. Ich sprach tapfer weiter. Dass ich ihnen in Zukunft vor dem Buch Vorlesen Sätze vorsagen werde, und sie sie doch bitte wiederholten. Dass es wichtig ist, dass man nette Dinge zu sich selbst sagt und auch denkt. Und so weiter und so fort. Ich bin mir sicher, die Aufmerksamkeitsspanne war bereits überschritten, als sie gemerkt haben, dass ich ihnen keine neuen Elfenabenteuer erzählen werde. Aber ich hielt durch. Und sagte den ersten Satz vor.

„Ich bin beschützt!“ Gut, den wiederholten die Drei nacheinander noch mit einem kleinen Funken an Interesse, was denn passieren würde. Da aber kein Drache auftauchte, an dem sie überprüfen konnten, wie beschützt sie denn nun tatsächlich waren, wurde der nächste Satz schon mit weniger Enthusiasmus wiederholt. „Ich werde geliebt.“ Die weiteren „Ich bin in Sicherheit“ und „Ich liebe und akzeptiere mich“ wurden mit einer Menge verdrehter Augen begleitet, hervorgepresst um endlich das geliebte Vorlesen zu beginnen. Aber ich war sicher, ich war am richtigen Weg. Nun musste ich diese Sätze nur mit ein bisschen Konsequenz ins Abendritual einbauen und schon waren sie dabei.

Mein Plan funktionierte auch. Wenngleich mäßig. Abend für Abend wurden vor den Lieblingsbüchern die paar Sätze wiederholt und dabei die Augen verdreht. Bis auf an dem einen. An dem wir zu viel Zeit verplempert hatten und ich darum nur ein kurzes Buch vorschlug. Da riefen die Drei wie wild durcheinander. „Wir sagen die Sätze schneller als sonst, vielleicht geht sich dann ein langes Buch aus.“ „Wir lieben uns.“ Die Große schrie: „Wir sind beschützt.“ Die Mittlere brüllte. „Und in Sicherheit, vergesst die Sicherheit nicht.“ Und die Jüngste jodelte dazwischen. „Und wir lieben und aseptieren uns.“

Und dann schaute sie mich mit großen Augen an und sagte: „Und Mama, ich würde mir echt leichter tun bei den Sätzen, wenn ich wüsste was aseptieren ist.“

Ich glaube ich muss mein Konzept überdenken. Oder schmeissen. Ich bin mir noch nicht sicher….

😉

FREITAGSGESCHICHTEN – DIE echte und lustige Mama-Kolumne – hier findest du alle Folgen.

Die entzückende Illustration stammt aus der Feder von Susanne Binder.

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