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Die wundervollen ersten Wochen und Monate sind magisch. Diese Nähe und die Innigkeit, die im Laufe einer Still-Beziehung entsteht, ist kaum in Worte zu fassen. Manchmal dauert es dann auch länger als geplant und aus den Wochen oder Monaten werden Jahre. Irgendwann kommt der Zeitpunkt allerdings für jede Mama: Man denkt ans Abstillen. Wann, das lässt sich nicht abschätzen oder voraussagen – aber wenn es soweit ist, dann suchst du wahrscheinlich nach einem „Plan“, in guter Beziehung und bleibender Verbundenheit abzustillen.
Nachts abstillen, aber wie?
Nach nun 24 Monaten stillen fühlt sich richtig und echt für uns an. Das sollte es auf jeden Fall, wenn man überlegt, die nächtliche(n) Stilleinheit(en) nicht mehr zu gewähren. Bei uns / bei mir war es auf ein Mal recht klar. JETZT ist der Zeitpunkt gekommen… Das Thema abstillen steht definitiv im Raum und wir fangen erst mal nachts an.
Ob man sich dafür entscheidet, zuerst tagsüber oder nachts die Muttermilchgabe einzuschränken, hängt in der Praxis von vielen Faktoren ab. Mir fehlte die Ruhe in der Nacht, ich hatte das Gefühl, energielos und unausgeschlafen zu sein.
Meine Erkenntnisse rund ums Abstillen nachts
ERKENNTNIS 1: Kind sollte gesund sein!
So weit der Plan. Pläne sind ja dazu da, oft nochmal neu gezeichnet zu werden, so auch meiner, denn die Windpocken-Infektion und die Ausheilung der Kleinen hab ich dann doch noch ganz abgewartet.
ERKENNTNIS 2: Mit dem Kind sprechen!
Nachdem sie komplett genesen war, habe ich ihr schon über mehrere Tage hinweg davon erzählt, dass ich jetzt in der Nacht nicht mehr (so oft) stillen mag. Erst hat sie mich etwas ungläubig angesehen und es unkommentiert stehen lassen. Ich habe dann begonnen, sie beim Stillen tagsüber immer wieder mal anzusprechen. Wie gern ich sie stille, wie groß sie nun schon ist und dass ich eben nachts nicht mehr stillen mag.
ERKENNTNIS 3: Man muss selber echt bereit sein!
Die erste Nacht war dann erwartungsgemäß nicht so toll, sie ist nach den üblichen 2-3 Stunden aufgewacht und wollte „Mami-Milch“. Sie hat dann auch geweint und kurz geschrien. Ich bin bei ihr geblieben und habe gewartet, ob sie meine Hand auf dem Rücken akzeptiert oder getragen werden will. Sie hat sich dann recht schnell beruhigt und ist in meinem Arm wieder eingeschlafen.
Ja, wenn die Bereitschaft fehlt, ist die Versuchung nachzugeben sehr groß. Mitten in der Nacht, man ist müde …. Aber wie immer, wenn man authentisch ist, geht es erstaunlich gut.
So geht es weiter:
In den folgenden Nächten ist sie dann schon nur mehr einmal aufgewacht und es hat ihr gereicht, sich neben mich in mein Bett zu legen.
Es kommt jetzt nach drei Wochen ungefähr gleich oft vor, dass sie von etwa 21.00 bis 6.30 im eigenen Bett durchschläft und dass sie ein bis zweimal wach wird, wo sie „Mami-Milch“ verlangt und sich dann etwas wiederwillig mit „kuscheln Mama fest!“ zufrieden gibt.
Gemeinsam als Familie – so gelingt es nachts abzustillen.
Für viele Kinder (und auch Eltern) kann es leichter sein, wenn der Papa die ersten harten Nächte übernimmt. Es ist eine gemeiname Entscheidung, genau wie die (eventuell längere) Stilldauer. In unserem Fall war und ist es wirklich gut so, wie wir es gelöst haben.
Sie freut sich in der Früh nun so sehr auf ihre Milch, fragt danach, lacht und trinkt dann ganz gierig und startet so voller Elan in den neuen Tag! Tagsüber verlangt sie meist zwei oder dreimal nach Milch, meistens, wenn sie müde ist. Ich bin gespannt, wie sich das die nächsten Monate dann von selber regeln wird!
LESE-TIPPS:
Auf dem Blog „gewünschtestes Wunschkind“ wird ausführlich über das Abstillen (auch von Babys) nachts berichtet. Die erwähnte Gordon-Methode lag auch meinem Vorgehen zu Grunde. Tipps und gute Ansätze zum Schlafen generell, aber auch für die nächtlichen Trinkpausen habe ich auch im Buch „Schlaf gut, Baby!“ von Nora Imlau und Dr. Herbert Renz-Polster gefunden.
Ein Kleinkind stillen? Ja.
Wie lange es dann insgesamt noch gedauert hat, bis die „ganz kleine Botin“ ihre geliebte „Mami-Milch“ nicht mehr gebraucht hat? 32 Monate…
Wenn Du Hilfe brauchst, dann hol Dir Rat bei einer Stillberaterin!
Danke an Stephanie Rimoux für die wunderschönen Fotos!