Jedes Jahr landet allein in Österreich die unglaubliche Menge von knapp 1 Mio Tonnen Lebensmitteln im Müll. Viel davon ist mit Sicherheit noch genießbar, weil viele Lebensmittel aufgrund des Mindesthaltbarkeitsdatum beurteilt werden – und so ohne weiter zu riechen oder zu kosten einfach in der Mülltonne landen. Lebensmittelverschwendung ist defintiv ein Punkt, wo jede Familie aktiv dagegen vorgehen kann. Mit kleinen Änderungen in den täglichen Gewohnheiten und Liebe zu den Lebensmitteln gelingt es, wertvolle Ressourcen zu schonen und gleichzeitig den Kindern ein gutes Vorbild zu sein.
Neben einfachen Tipps wie
- nicht hungrig einkaufen gehen
- Apps / Einkaufslisten verwenden
- Wochenplan erstellen und danach einkaufen
- Lagerung optimieren
Hilft es ungemein, die Lebensmittelreste (Leftovers) sinnvoll direkt in den Wochenspeiseplan zu integrieren. In der Praxis kann das so aussehen: Wir planen die Woche vor und gehen am Samstag einkaufen. An einem Tag der Woche ist ein Leftover-Rezept geplant und dazu werden denn die Reste der letzten Tage verwendet.
Kreativ & gut – Resteküche
Ein bisschen Kreativität kann nützlich sein, denn oft sind die Mengen, die dann tatsächlich übrig bleiben nicht immer gleich, aber das kann durch andere Gemüsesorten oder auch mal mit Nudeln oder Reis ausgeglichen werden.
5 einfache Leftover Rezepte
Reste-Müsli-Bowl (oder Smoothie)
- Obstreste (aus der Jausenbox) oder Anschnittek
- Joghurt
- Flocken
- Obst nach Wahl als Topping
Die Reste, die von den Kindern bei der Jause übrig bleiben, sammle ich in einem Behälter mit Deckel und lasse sie im Kühlschrank. Morgens, wenn ich Lust auf eine Müsli-Bowl oder einen Smoothie habe, verwende ich das zuerst. Wenn es nicht reicht, fülle ich mit frischen Zutaten auf. Dazu kommt dann 1/2 Joghurt oder etwas Hafermilch und wenn ich es in der Bowl zubereite, achte ich auf die Optik und nutze frisches Obst und Flocken als Topping.
Auflauf mit Nudeln
- gekochte Nudeln
- Schlagobers (Sahne)
- Käseflocken (oder Reste)
- Schinken
- Eier
Ich mische das Schlagobers mit Eiern, Salz, Pfeffer und Kräutern. Dazu kommt dann geriebener Käse und je nach Geschmack etwas Schinken. In einer großen Auflaufform kann man das Ganze dann direkt mit den Nudeln mischen oder wenn es für die Kinder ist, portioniere ich den Auflauf in Muffinförmchen. Dann bei rund 180 C etwa 15 Minuten (große Form braucht entsprechend länger) im Backrohr backen, bis die Nudeln oben leicht goldbraun werden.
Bunte Gemüsesuppe
- Gemüsereste in jeweils einer Farbe (entweder mehr rot-orange oder mehr grün)
- Wurzelwerk
- Schlagobers (Sahne) oder Kokosmilch
Wurzelwerk waschen und klein schneiden und mit etwas Öl in einem Topf leicht anrösten. Dann kommen die Gemüsereste dazu. TIPP: rote Rübe färbt kräftig und dazu passt wunderbar auch noch 1 Apfel. Sobald das Gemüse leicht Farbe annimmt, gieße ich mit etwas Wasser auf, würze mit Suppenwürze und lasse es weich kochen. Am Schluss kommt ein Schuss Schlagobers (Sahne) oder Kokosmilch dazu und wird fein püriert.
Wraps zum Selberrollen
- Gemüse (Paprika, Mais, Karotten, Salat, Gurke, Avocado, Tomaten, Kichererbsen)
- Reisnudeln
- Sauerrahm, Käse
- Fladenbrot
Die Fladen sind das beliebteste Reste-Essen bei uns, ganz einfach deshalb, weil sich jede:r selber seine Favorit-Zutaten aussuchen kann. Damit das gut klappt, stelle ich alle Gemüsereste in Streifen geschnitten auf die Küchenzeile und wir gehen der Reihe nach durch. Zuerst wird die Flade erwärmt und jede:r nimmt sich dann, was er / sie gern möchte. Das Einrollen funktioniert für kleine Kinderhände mit etwas Hilfe so: zuerst wird die Fülle mittig der Länge nach platziert, dann ein Stück von unten noch oben gefaltet, dann erst von rechts nach links gerollt und in eine Butterbrottüte gesteckt. So können Kids selst die Flade halten und abbeißen.
Curry (Eintopf) mit Reis oder Reisnudeln
- gekochtes oder rohes Gemüse und Reste
- Kichererbsen
- Wurzelwerk
- Kokosmilch
Das Gemüse gebe ich zusammen mit Garam-Masala-Gewürz oder einer anderen Curry-Mischung nach Wahl in einen Topf und erhitze es mit eine Löffel Sesamöl. Sobald das Gewürz zu duften beginnt, gieße ich mit einer Tasse Suppe auf und lasse es ein paar Minuten garen bzw. ziehen. Je nach Menge an gekochtem oder rohem Gemüse kann es bis zu 20 Minuten dauern, dann gebe ich Kichererbsen und Kokosmilch dazu und schmecke es mit Salz und Pfeffer ab. Chili, Ingwer oder andere scharfe Gewürze gebe ich nur hinein, wenn die Kinder nicht mitessen. Zusammen mit Reisnudeln oder Basmatireis schmecken die Reste der letzten Tage so echt richtig gut und machen satt.