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Pipi Langstrumpf freitagsgeschichten die kleine botin 1

Pipi Langstrumpf freitagsgeschichten die kleine botin 1

HIER SCHREIBT ALVA. EHRLICH UND ECHT – AUS DEM LEBEN MIT KINDERN & MIT DEM NÖTIGEN SCHUSS HUMOR:

Klar, jede Mama wünscht sich eine Pippi Langstrumpf als Kind. Stark. Unabhängig. Mit eigenem Willen, den sie auch in den meisten Fällen ohne Pipapo durchzusetzen versucht.

Nun, ich habe eine kleine Pippi Langstrumpf zu Hause. Und das ist wunderschön und auch etwas – sagen wir – herausfordernd.

Noch dazu ist dieses, mein süßes Pippimäuschen, das letztgeborene der Mädis und ich dachte mir in einem Anfall von Präpotenz bei ihrer Geburt, dass ich wohl alles bei Kindern schon in irgend einer Form erlebt hatte. Dass mich nichts mehr überraschen würde können.

Tja, wie viele Kinder muss ich wohl noch kriegen, um zu verstehen, dass ich gar nichts weiß;-) (Kleiner Scherz liebes Universum, ich hab meine Lektion gelernt … es sind keine weiteren Kinder nötig ;-))

Die kleine Pippi weigerte sich den ganzen Winter über, Strumpfhosen anzuziehen. Oder Socken. Was im Winter subobtimal ist. Es half kein Überreden, Bitten und Betteln, Schimpfen oder Drohen. Und steckte ich sie in eine Strumpfhose, so zog sie diese einfach aus, sobald wir das Haus verlassen hatten.

Der Grund für dieses Verhalten war aber nicht einfach Trotz, sondern ein ganz banaler. „Meine Füße sind heiß und jucken!!!“

Das nun wieder konnte ich allzu gut verstehen. Wie sollte ich auch Socken vertreten, wenn ich das ganze Jahr über barfuß in Wohnung und Schuhen herumlief.

Und Strumpfhosen würde ich nicht einmal bei -10 Grad tragen.

Klein Mädi und ich einigten uns auf Leggins und Fellschuhe. War ja ganz leicht. Pippi war zum Glück auch oft kompromissbereit.

 Ich liebe auch ihren Zugang, mich um Dinge zu bitten oder zu erfragen. Wenn sie mit ihrer lieblichen Stimme in Lautstärke „maximal“ fragt: „ Mama, darf man eigentlich die weißen Stoffboxen mit Filzstift anmalen?“ Dann weiß ich aus mütterlicher Erfahrung, dass sie dies längst getan hat. Wenn ich nun verneinte? Dann nickte sie wissend und zog entschuldigend die Schultern hoch. „Dann hab ich aus Versehen die weißen Boxen mit Filzstift angemalt.“

Wenn ich dann lachend anmerkte, dass es nicht aus Versehen passiert sein konnte, erklärte mir die Dreijährige, dass es sich wohl um ein Versehen gehandelt haben muss, weil sie ja nicht wusste, dass sie das nicht durfte.“

 Natürlich kann ihr so niemand böse sein.

Täglich mehren sich nun Fragen dieser Art. „Darf man mit Seife die Fließen im Bad einschmieren?“ Die Antwort auf mein „Nein“ war hier: „Ok, dann mach ich das einmal nicht.“ Korrekt hätte der Satz heißen müssen: „Gut, dann mach ich das nicht MEHR.“ Oder:

„Darf man den Hocker auf die Bank stellen und daraufklettern?“ „Darf man mit der Gießkanne Wasser in das Playmobilschloss leeren?“

 Fragen, die sie mir ja eigentlich nur stellt, weil sie die Antwort kennt und ein kleines bisschen schlechtes Gewissen hat. Das aber nie so groß ist, diese Dinge zu unterlassen. Genau dafür liebe ich sie. Und für ihre frechen Antworten. Denn auf MEINE Frage, ob sie denn tatsächlich gedacht hat, dass ich ihr erlaube, auf die ohnehin wackelige Vorzimmerbank einen Hocker zu stellen und dann auf diesen Hocker zu klettern, um den Spiegel weiter oben mit Wachsmalstiften anzumalen, antwortete sie mit wackelndem Lockenköpfchen: „Vielleicht ja, vielleicht nein.“ Um nach nochmaligem Überdenken fügte sie ein: „Vermutlich eher nicht.“ hinzu.

 Die beste Antwort aber, bekam ich am Abend, nachdem meine drei mit einem Gastkind Theater gespielt hatten. Klein Mädi war die überzeugende Herrscherin der Dunkelheit, die alle im Stakkatostil herumkommandierte. Als ich sie nämlich darauf hinwies, dass ich sicher nicht bereit war, ihr ein Glas Wasser zu bringen, wenn sie mich mit den Worten „Ich will Wasser, sofort“ anbrüllte, wechselte sie zu ihrem samtweichesten Stimmchen, riss ihre Augen weit auf und sagte betreten: „Aber Mama. So machen das die Herrscherinnen der Dunkelheit nun einmal.“

Na dann. Und ich dachte immer, mit Höflichkeit kommt man weiter 😉

Übrigens hat die kleine Pippimaus nun stolz ihre erste Strumpfhose angezogen. Alleine. Mit Blumen. Weil sie so schön ist. Und das bei 40 Grad. Was hab ich versucht, sie zu überreden, diese auszuziehen. Mir kann man es aber echt nicht Recht machen.

 

PS: Alle anderen Geschichten von Alva gibt es hier gesammelt!

Die entzückende Illustration stammt aus der Feder von Susanne Binder.
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