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Es ist schwer vorstellbar, aber laut einer Studie, die auf Welt.de zitiert wurde, konsumieren wir Menschen durchschnittlich das Gewicht einer Kreditkarte an Mikroplastik pro Woche! Das sind etwa 5 Gramm Mikroplastik, die wir wöchentlich zu uns nehmen oder anders ausgedrückt entspricht das in 40 Wochen einer Barbie. Die Kult-Puppe von Mattel wiegt 206g – die Rechnung ist leicht. Doch wie kommt es dazu? Und was hat unser Badezimmer damit zu tun? Um das herauszufinden, lohnt es sich, genauer zu schauen, was wo drin ist. Vor allem die Artikel des täglichen Gebrauchs wie Zahnpasta, Deo, Gesichtscremes, Peelings,… sind oft mit Mikroplastik in unterschiedlichen Formen angereichert.
Wo ist Mikroplastik drin?
Mikroplastik ist überall. Es findet sich inzwischen in den Tiefen der Ozeane, auf den höchsten Berggipfeln der Erde und sogar in der Arktis. In die Umwelt gelangen diese Kunststoffpartikel, weil sie in vielen handelsüblichen Verbrauchsgegenständen drin sind, insbesondere in Kosmetik- und Hygieneprodukten. Auf den ersten Blick ist es nicht ganz leicht zu erkennen – aber achte mal auf diese Inhaltsstoffe, das ist Mikroplastik (auch in flüssigen Kosmetiksachen).
Kosmetik: Viele Peelings, Lotionen und Make-up-Produkte enthalten Mikroplastik in Form von winzigen Kunststoffpartikeln, die als Schleifmittel oder Füllstoffe dienen.
Hygiene: Auch in Zahnpasten, Duschgels und Shampoos können Mikroplastikpartikel enthalten sein. Sie verleihen diesen Produkten oft eine angenehme Textur oder dienen als Abrasivmittel, um Schmutzpartikel oder Hautschuppen abzureiben.
So erkennst du Mikroplastik
- Acrylates Copolymer (AC): In vielen Kosmetikprodukten zu finden, einschließlich Nagellack und Foundations.
- Acrylates Crosspolymer (ACS): Oft in Feuchtigkeitscremes und Sonnenschutzmitteln.
- Polyquaternium-7, Polyquaternium-10, etc.: Diese werden oft in Haarpflegeprodukten wie Shampoos und Conditionern verwendet.
- Ethylene-vinyl acetate (EVA): Kann in verschiedenen Kosmetikprodukten vorkommen.
- Bis-PEG Polypropylene Glycol/PPG-16/16 Dimethicone: Oft in Haut- und Haarpflegeprodukten.
- Cyclopentasiloxane, Cyclohexasiloxane (Siloxane): Diese silikonbasierten Verbindungen werden oft in Deodorants, Cremes und Haarpflegeprodukten verwendet.
- Trimethylsiloxysilicate: Ein weiterer silikonbasierter Inhaltsstoff, der in vielen Kosmetikprodukten vorkommt.
- Nylon-6, Nylon-11, Nylon-12: In vielen Make-up-Produkten und manchmal in Hautpflegeprodukten.
- Methyl Methacrylate Crosspolymer: In Hautpflegeprodukten und Make-up.
- Styrene/Acrylates Copolymer: In Duschgels und anderen Hautpflegeprodukten.
Weil das Lesen und Nachforschen der Kleingedruckten Inhaltsangaben sehr mühsam und zeitraubend ist, es die beste Alternative auf „saubere“, zertifizierte Kosmetik umzusteigen.
Warum ist Mikroplastik ein Problem?
Mikroplastik kann nicht biologisch abgebaut werden. Es zerfällt in immer kleinere Partikel, die in die Nahrungskette gelangen und von Tieren und letztlich auch von uns Menschen über die Nahrung aufgenommen werden. Die langfristigen Auswirkungen von Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit sind noch nicht vollständig erforscht, aber die Vorstellung, dass wir wöchentlich eine Kreditkarte an Plastik konsumieren, ist extrem erschreckend und beunruhigend.
Wie können wir Mikroplastik im Alltag vermeiden?
1. Produkte überprüfen: Es gibt Check-Apps und Datenbanken, die Produkte auf Mikroplastikinhalte überprüfen. Bevor du ein neues Produkt kaufst, schauen auf jeden Fall nach, ob es Mikroplastik enthält.
2. Naturkosmetik wählen: Naturkosmetikmarken verzichten bewusst auf Mikroplastik. Achten Sie auf Siegel und Zertifikate, die dies bestätigen. Eines der Vorreiter-Unternehmen in dem Bereich ist Ringana, sie verzichten komplett auf Mikroplastik – auch auf Konservierungsmittel. Auch dekorative Kosmetik und Nagellack kann ohne Mikroplastik auskommen, ein paar ausgewählte Sachen findest du hier.
3. DIY-Kosmetik: Stelle einfache Sachen selber her. Hier gibt es einige meiner Rezepte online.
4. Vermeiden Sie Einwegplastik: Viele Mikroplastikpartikel stammen von größeren Plastikteilen, die sich zersetzen. Reduziere aktiv den Plastikkonsum, indem du wiederverwendbare Produkte kaufst oder auf unverpackte Waren umsteigst.
5. Information: Informiere dich über andere über die Gefahren von Mikroplastik für unsere Umwelt und unsere Gesundheit. Je mehr Menschen Bescheid wissen, desto größer ist der Druck auf Unternehmen, nachhaltigere Alternativen zu wählen.
Die Tatsache, dass wir in weniger als einem Jahr das Gewicht einer Barbie an Mikroplastik zu uns nehmen, sollte ein dringender Weckruf für uns alle sein. Es ist höchste Zeit, unsere Gewohnheiten zu überdenken und aktiv nach Alternativen zu suchen, um unseren Plastikkonsum zu reduzieren.