Wir kennen es alle, kaum sind die lieben Kleinen in Kita, Krabbelstube, Kindergarten oder Schule geht es los: gefühlt ununterbrochen ist wer krank. Die Bandbreite der Symptome geht von Schnupfen und laufender Nase bis hin zu Ohrenschmerzen, Ausschlag, Läusen und anderen Parasiten oder im Winter auch grippale Infekte, Influenza oder ähnlich ansteckende Kankheiten. Richtig Händewaschen mit Kindern lohnt sich, denn was am Ende hilft, sind einfache, in den Alltag gut und kostenlos integrierbare Maßnahmen, die überwiegend die persönliche Hygiene und Gewohnheiten betreffen. Das sind Rituale, die Kinder am besten lernen, indem sie sie laufend beobachten und mit kleinen Tricks fällt es recht leicht.
Richtig Händewaschen mit Kindern – aber wie?
Das ist mit Kindern schon gar nicht mal so einfach…. wer wäscht sich denn schon gern (und vor allem lang genug und richtig) die Hände? Unser Trick ist dabei seit einigen Jahren selbstgemachte Knetseife, damit gelingt es gut, die Kinder lang genug dabei zu halten. Wir sollten uns die Hände mit warmen Wasser nass machen, dann die Seife verteilen. Handflächen, die Aussenseiten, zwischen den Fingern und auch bis unter die Fingernägel – Gründlichkeit ist oberstes Gebot. Das Waschen der Hände sollte mindestens 20-30 Sekunden dauern, alles andere ist nicht wirksam gegenüber manchen Erregern. Wenn die Kinder keine Lust haben, oder schlicht nicht abschätzen können, WIE LANGE DAS DAUERT, hilft zB eine kleine Sanduhr oder wenn wir zusammen ein Lieblingslied 2x singen! Danach unter fließendem Wasser abwaschen. In öffentlichen Toiletten sind Einweg- bzw. Papierhandtücher jedenfalls zu bevorzugen.
TIPP: die Fingernägel der Kinder müssen regelmässig kurz geschnitten werden, das minimiert die Keimzahl auf den Händen!
Daheim soll jedes Familienmitglied sein eigenes Handtuch bekommen – jeder DARF SICH EINES AUSSUCHEN!
Viren & Co visualisieren
Eine schöne Idee, um den Kindern die Notwendigkeit des „langen“ Händewaschens zu visualisieren habe ich bei @kleine_schlawiner auf Instagram gefunden:
Hände eincreme und darauf dann Glitzer verteilen. > Der Glitzer symbolisiert die Viren und Bakterien. Gebt euch die Hände, greift euch ins Gesicht…. Im nächsten Schritt versucht den Glitzer mit einem Handtuch zu entfernen….. wenn das nicht klappt, verwendet reines Wasser. Am Ende wascht euch die Hände so lang gründlich mit Seife, bis alles Glitzerpartikel weg sind.
Die Erkenntnis wird eher nüchtern ausfallen, denn auch wenn man glaubt, sauber zu sein, ist bestimmt noch wo Glitzer! Das soll keine Hysterie auslösen, aber ein gewisses Maß an „Aufmerksamkeit“ wird die Viren-Glitzer-Aktion ganz sicher erregen!
TIPP: Biologisch abbaubarer Glitzer enthält kein Mikroplastik!
Unterwegs sind Desinfektionsmittel derzeit nicht unpraktisch: so ist man schnell sauber, auch wenn kein Wasserhahn zur Verfügung steht. Wichtig: das Mittel muss auf Alkoholbasis sein und am besten aus der Apotheke.
Niesen und Husten – bitte in die Armbeuge!
Das ist auch eine einfache Maßnahme, die man mit Kleinkindern trainieren kann.
Handy und Tablet – Oberflächen nicht vergessen!
Häufig verwendete digitale Geräte, wie Smartphones sind Plätze, an denen sich Viren und Bakterien in Vielzahl tummeln! Diese Oberflächen müssen regelmässig gründlich gereinigt werden, das beugt Infektionen vor. Für die Reinigung sind weiche Microfasertücher (Objektiv-Putztücher) gut geeignet, wer noch mehr will, kann sich spezielle Reinigungssprays für Displays besorgen und feucht wischen.
Menschenansammlungen meiden – besser rausgehen!
Rappelvolle Kindercafés und Indoorspielplätze sind der Ort, den alle Viren und Krankheitserreger lieben. Wenn das Kind schon den halben Tag in Kita oder Kindergarten verbracht hat, ist frische Luft und eine Runde im Park definitiv die bessere Wahl, als ein Kindercafé. Ansonsten gilt vor allem nach dem Besuch von öffentlichen Orten ist richtiges Händewaschen mit Kindern die sinnvollste Maßnahme um Ansteckungen zu vermeiden.
Wie bei allen Empfehlungen für Eltern gilt: Du bist Vorbild 24/7! Viele der oben genannten Tipps, um Ansteckung mit Krankheiten zu vermeiden, sind übliche Hygienemassnahmen, die wir immer wieder lockern, sobald wir gesund sind. Ich nehme mich gleich mal selber an der Nase!
Kindern Krankheiten erklären: Willi Virus ist ein schönes und informatives Buch, das aus der Sicht eines Virus geschrieben ist und Kindern ab etwa 3 Jahren erklärt, wie es zur Ansteckung und zu Krankheiten kommt.