Adventkranz | FREITAGSGESCHICHTEN

Weihnachtsgeschichte alva 2 1

HIER SCHREIBT ALVA. EHRLICH UND ECHT – AUS DEM LEBEN MIT KINDERN & MIT DEM NÖTIGEN SCHUSS HUMOR:

Heuer war alles ein wenig anders in der besinnlichen Adventszeit. Nichts funktionierte so richtig nach Plan. Okay, das klingt, als hätte ich einen gehabt. Also sagen wir einfach, nichts war wie in den Jahren davor.
 
Die Geburtstagsfeiern der Novemberkinder musste ich Dank Schularbeiten und Schulaktivitäten so oft verschieben, dass sie in den Dezember fielen. Das brachte mich weihnachtstechnisch ordentlich ins Strudeln. Dann wollte ich beim Adventskranzbinden in der Schule meiner Mittleren dieses Mal besonders vorausausschauend sein und nicht wie sonst alleine am Tisch sitzen um den Kranz zu verhunzen, während die Kinder irgendwo mit Freundinnen in der Gegend herumliefen – denn Talent fehlte leider schon vor 7 Jahren und das hat auch die Ambition, es jedes Jahr wieder zu versuchen, nicht wettgemacht.
Nein, heuer besorgte ich einen fertig gebundenen Kranz und wollte ihn mit den Mädchen nur noch dekorieren. Doch genau dieses Jahr war mein Mittelkind dermaßen ambitioniert, dass sie im Hort tatsächlich, mit nur wenig Hilfe der Betreuer, zwei (!) wunderschöne Kränze gebunden hat. Und dekoriert. Also hatten wir nun drei Tannengebilde.

Weihnachtsgeschichte alva 2 1
Am nächsten Tag wollte ich mit allen in den Kindergarten zum dortigen Adventskranzbinden. Allerdings wurde vorher mit den Mädchen besprochen, dass nur Punsch getrunken wird und ich keine Materialen mitnehmen wollte, um noch irgendetwas zu basteln. Es ging ja ums Zusammensein und um der Jüngsten nicht das Gefühl zu geben, ihre Feierlichkeiten sind weniger wichtig, als die der anderen. 
Alle Mädchen stimmten mit ein. Nur um dort dann doch unbedingt auch noch Adventskränze zu produzieren. Es fanden sich schnell Helfer, die uns Materialien borgten und Dekoutensilien schenkten.
Nun hatte ich also vier von Kinderhand gebundene und einen gekauften Adventskranz. Hätte ich das vorab gewusst, ich wäre in Produktion gegangen. Bei dem ganzen Stress habe ich dafür den ersten Advent versäumt. Und das wurde mir mit einer Keule unter die Nase gerieben: Die 11-jährige begann das gemütliche Frühstück, indem sie konsterniert auf den schönen Bilderadventskalender starrte, den die Nachbarin für die Mädis besorgt hatte und ließ folgenden Satz in der Runde verlauten: „Also wisst ihr“, sie machte eine bedeutungsvolle Pause und schaute zu ihren Schwestern „als ich noch ein Kind war, da hat die Mama 24 wunderschöne Sackerl gebastelt, an einer Wäscheleine aufgehängt und jeden Tag eine Überraschung eingefüllt.“ Die Kleineren rissen die Augen auf und drehten die Köpfe zu mir. Ich zuckte mit den Achseln. Dann schien der Mittleren etwas einzufallen. „Und weißt du“, damit schaute sie auf die Jüngste „und ich kann mich noch erinnern, dass wir dann einen Adventskalender von Playmobil hatten. Und letztes Jahr, da gab es zumindest einen mit Schokolade. Aber heuer sind wir anscheinend pleite.“ Ich mischte mich ein: „Ja, aber wir haben doch besprochen, dass das ganze Plastikzeug…“
Sechs Augenpaare starrten mich an. Okay, ich hatte besprochen und vergessen hatte ich auch.
 
Doch meine Große war noch nicht fertig mit dem Anbringen an subtiler Kritik: „Ich bin ja neugierig, ob das Christkind, so wie du heuer, unsere Geburtstagsgeschenke in Zeitungspapier packt. Oder ob es dann doch lieber schönes Geschenkpapier verwendet. Weil letztes Jahr haben wir aus dem Papier ja wirklich viel gebastelt.“
Ich verstand den Wink. Der Standard kam beim Verpacken der Geschenke wohl nicht so besonders an, vor allem, weil ja zwei von drei lesen können und ich die schlimmsten Überschriften überkleben musste. Das sah dann auch nicht besonders toll aus.“ Ich bedachte meine Tochter mit einem langen Blick, als ich unerwartet Hilfe von der Jüngsten bekam. „Also mir ist das egal in was die Geschenke verpackt sind, Hauptsache es sind viele Schleifen dran, die ich dann behalten darf. Und wenn das Christkind so Papier spart umso besser.“
 
Irgendwann werde ich meinen Kindern ein paar Geschichten erzählen, die beginnen mit „Als ich ein Kind war.“ Nur werden sie mir die Hälfte davon nicht glauben ;-)) In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!!!

PS: Alle anderen Geschichten von Alva gibt es hier gesammelt!

Die entzückende Illustration stammt aus der Feder von Susanne Binder.

NEU!!! Der Kalender 2019 mit den Illustrationen aus den FREITAGSGESCHICHTEN:

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ALVA’S NEUES BUCH:
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