Sport macht Freude, macht frei und tut gut – noch besser, wenn man das richtige Equipment und die passende Kleidung hat. Apropos Kleidung: Funktionale Sportmode ist so eine Sache, vor allem, weil hauptsächlich Kunstfaser für die wasserabsorbierenden Materialien gebraucht wird. Besonders im Lauf- und Gymnastiksektor ist es nicht leicht, etwas Nachhaltiges zu finden. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich durch meine liebe Nunu auf eine ganz neue Brand gestoßen bin: FITICO. Ich bin begeistert von der Idee und der Umsetzung, denn Sophie hat ihr Label auf 100% Fairness gegründet! Die Stoffe von FITICO bestehen aus ECONYL®, einem regenerierten Garn aus alten Fischernetzen und die europäischen Produktionsstätten der coolen Tights und Sport-Tops garantieren gute Bedingungen.
Ich freue mich sehr, dass ich Sophie zum Interview bitten konnte!
Interview
Was hat Dich dazu bewegt, das zu tun, was Du heute machst?
Ich wollte mich beruflich selbstständig machen und dabei etwas Sinnvolles tun. Ich bin begeisterte Freizeitsportlerin und gleichzeitig ist mir ein nachhaltiger Lebensstil sehr wichtig. Die Zustände in der Modeindustrie waren mir dabei schon länger ein Dorn im Auge. Die Ausbeutung der Näherinnen, die unmenschlichen Arbeitsbedingungen und die massive Umweltverschmutzung, die damit einhergehen. Die Modeindustrie ist nach der Ölindustrie die zweitverschmutzendste Industrie überhaupt! Und da ist Sportmode keine Ausnahme, eher im Gegenteil. Dagegen wollte ich etwas tun. Deshalb habe ich Fitico Sportswear ins Leben gerufen.
Wie war der Weg hierher?
Zunächst habe ich mich auf der Suche nach einem nachhaltigen Material gemacht, das für Sport geeignet ist und bin dabei auf Econyl ® gestoßen, ein Nylongarn, das aus ausgedienten Fischernetzen gewonnen wird. Ich war sofort begeistert. Nicht nur, dass alte Fischernetzen zu neuen Stoffe upgecycelt werden, sondern dass diese Stoffe auch wunderbar weich und angenehm zu tragen sind, wie eine zweite Haut, und antibakteriell und geruchsneutral sind. Nachdem ich auch eine kleine Näherei in Portugal gefunden hatte, konnte ich mit einer ersten Linie starten. Mittlerweile gibt es zwei Fitico Kollektionen, ich habe ein kleines Team um mich geschart und Fitico Sportswear gibt es in unserem Webshop und in zwei Wiener Geschäften zu kaufen: Muso Koroni im 8. und Laufsport Blutsch im 6 Wiener Gemeindebezirk.
Wo fühlst Du Dich inspiriert? Arbeitest Du eher daheim? Oder kommen die Ideen auf Reisen?
Die besten Ideen kommen mir, wenn ich unterwegs bin. Besonders beim Mountainbiken oder Wandern oder einfach nur beim Spazieren. Der Name „Fitico“ kam mir beispielsweise bei einem kurzen Spaziergang auf der Mariahilferstraße in Wien. Er setzt sich zusammen aus „Fitness“ und „Ecological“.
Betreibst Du das Label als Business?
Ja, auf jeden Fall! Fitico soll DIE ethische Sportmarke schlechthin werden! Wir wollen mit unserer Arbeit und unseren Produkten aufzeigen, dass eine andere Art zu wirtschaften nicht nur notwendig sondern möglich ist. Dass nachhaltige und faire Produktion keinen Widerspruch zu wirtschaftlichem Erfolg darstellen.
Wir Mamas sind besondere Kunden – viele von uns lieben das unique und handgemachte! Folgst Du Trends oder setzt Du welche?
Fitico ist einzigartig, mit unserem nachhaltigen Ansatz in der Sportmode und der Verbindung von Funktionalität, Design und Nachhaltigkeit. Alle unsere Muster sind speziell und selbst entworfen. Und das Fischernetz wollen wir als Signature Detail in allen unseren nächsten Kollektionen verwenden, als Streifen im Oberschenkelbereich bei den Hosen oder am Rücken bei unseren Tops.
Bei welcher Tätigkeit bist Du im FLOW?
Wenn wir im Team miteinander arbeiten, gemeinsam neue Ideen entwickeln und in die Tat umsetzen. Und natürlich besonders, wenn wir Dinge fertigkriegen, unsere Pläne aufgehen und wir Erfolge feiern dürfen.
Welche Kindheitserinnerung passt zu Deinen handgemachten Sachen? Was hat Dich geprägt?
Meine Eltern sind selbst Unternehmer. Bei meinem Vater habe ich immer bewundert, dass er sich stets allen Problemen und Herausforderungen stellt, seien sie noch so schwierig oder unangenehm. Das habe ich sicher von ihm geerbt, sonst hätte ich mich wohl nicht als Quereinsteigerin in die Sportmodebranche gewagt!
Wenn Du eine Stadt wärst, welche wäre es und warum?
Da schwanke ich zwischen Wien und Barcelona, meinen beiden Lieblingsstädten. Wien, weil ich die nachhaltigen Ansätze der Stadt gut finde, das gut ausgebaute öffentliche Netz und die Radwege und auch das kaiserliche Flair – ich lebe selbst in einer schönen Altbauwohnung im siebten Bezirk. Außerdem bin ich gerne auf den vielen Mountainbike-Strecken im Wienerwald unterwegs oder an der Donau und ihren Nebenarmen.
Barcelona, weil ich Sonne und Meer sehr liebe, an Design und Mode interessiert bin, und den südländischen Lebensstil genieße, gerne lang aufbleibe und spät zu Abend esse. Nicht zuletzt habe ich als Studentin in Barcelona gelebt, studiert und gearbeitet.