Bewusstes Leben, der schonende Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen und die Liebe zu schlichten und schönen Dingen: Katrin hat sich von Wien und Berlin inspirieren lassen und ist nach der Geburt ihrer Tochter ins Design-Geschäft eingestiegen. Mit FRIEDA FREI bietet sie 2018 nun ihre erste, faire Kollektion an. „BORN TO PLAY“ lautet das Motto!
Die Stücke werden in einem kleine Betrieb in Portugal aus GOTS-zertifizierter Baumwolle produziert. FRIEDA FREI steht für FairFashion für Kids von 0-6, schön und erschwinglich – da schauen wir doch mal genauer hin!
INTERVIEW
Was hat Dich dazu bewegt, das zu tun, was Du heute machst?
Ein bewusstes Leben zu führen, war mir immer schon wichtig. Mit der Geburt meiner Tochter hat sich mein Blick auf die Welt stark verändert und vieles hat an Bedeutung gewonnen. Eine nachhaltige Lebensweise wurde für mich plötzlich essenziell, zugleich wollte ich aber nicht auf schöne Dinge wie Mode verzichten. Ich begab mich also auf die Suche nach öko-fairer Kindermode und stellte bald fest, dass es gar nicht leicht war fair produzierte Kindermode zu finden, die mir gefiel und noch dazu erschwinglich war. Das war die Geburtsstunde von FRIEDA FREI. Ich holte die antiquierte Nähmaschine meiner Oma raus und begann meine ersten Entwürfe zu nähen.
Wie war der Weg hierher?
Ehrlich? Steining, aber sehr lehrreich! Denn die Idee für FRIEDA FREI ist im Grunde genommen bereits während meiner Karenz vor fast 4 Jahren entstanden. Ich habe damals extrem viel recherchiert und getüftelt bis das Konzept bzw. mein Business Plan endlich fertig waren und im Mai 2016 dann offiziell mein Unternehmen gegründet. Dass es dann nochmals 2 Jahre dauern sollte bis zur Produktion meiner ersten Kollektion und zum Launch des Onlineshops, hatte ich definitv nicht geahnt. Ich war eine echte Quereinsteigerin und habe mehrere Runden gedreht, bis ich endlich einen Produzenten gefunden hatte, der groß genug war um eine professionelle Abwicklung zu gewährleisten und klein genug, um mich auch als ebenbürtige Partnerin anzusehen. Gemeinsam haben wir die Kollektion Schritt für Schritt erarbeitet – mit österreichischen Qualitätsansprüchen und in portugiesischem Tempo. Eine Lebenserfahrung für beiden Seiten! Ein wirklich großer Meilenstein war dann die Crowdfunding-Kampagne auf Startnext, die ich Ende Mai erfolgreich abschließen konnte. Jetzt hatte ich auch die notwendigen finanziellen Mittel in der Tasche, um die Produktion vorzufinanzieren. Yippiehhh! Während in Portugal meine Kollektion langsam das Licht der Welt erblickte, werkelten mein Lebensgefährte und ich dann wie wild an Webshop, Fotomaterial und Lager und seit Ende August sind wir nun online mit FRIEDA FREI. Die Freude ist riesig!
Wo fühlst Du Dich inspiriert?
Mich inspirieren große Städte, besondere Menschen, Kunst und Musik. Das lebendige Treiben und die Vielfalt der Stadt sprechen mich dabei besonders an.
Wir Mamas sind besondere Kunden – viele von uns lieben das Unique und Besondere! Folgst Du Trends oder setzt Du welche?
Ich versuche mit meinem Slow-Fashion-Konzept einen Gegentrend zum unüberlegten Dauer-Konsum zu setzen. Die Designs und Farben folgen keinem Modediktat, sondern haben den Anspruch zeitlos schön sein. Das ist für mich Slow-Fashion!
Bei welcher Tätigkeit bist Du im FLOW?
Beim Singen, beim Entwerfen und beim Ratschen mit tollen Menschen
Welche Kindheitserinnerung hat Dich geprägt?
Die unglaublichen Mehlspeisen meiner Oma, die gerade 94 geworden ist. Wir haben immer mit großen Augen zugesehen, wie sie Strudel gezogen oder Knödel gedreht hat und jegliches Obst, das zu verwerten war in einen köstliche Mehlspeise umgewandelt hat. In der Weihnachtszeit ist sie immer zur Bestform aufgelaufen und hat tatsächlich bis zu 17 Sorten Kekse gebacken und dabei auch immer neue Rezepte ausprobiert. Ich glaube, es ist die Leidenschaft fürs Backen und die unglaubliche Konsequenz darin, die mich beeindruckt.
Wenn Du eine Stadt wärst, welche wäre es und warum?
Berlin. Ich habe 17 Jahre in Wien gelebt und die Stadt wirklich geliebt. Bei jedem Besuch in Berlin habe ich dann festgestellt, dass Berlin im Grunde wie Wien ist, nur größer und noch offener. Und von weniger Grantlern bewohnt. Ja, ich wär Berlin!