Eine häufige Ursache für den ungewollten Abbruch des Stillens sind schmerzhafte und wunde Brustwarzen. Wenn Frauen nicht gut über die richtige Technik beim Stillen informiert werden steigt das Komplikationsrisiko.
Laut einer im Jahr 2012 publizierten Pilotstudie aus der Schweiz kann ein neues Mikroschulungsprogramm zum korrekten Stillen Schmerzen und wunde Brustwarzen reduzieren. Diese Schulungen sollen systematisch bei jeder Wöchnerin durchgeführt werden, zusätzlich werden die Mütter über Schmerzen beim Stillen befragt.
Die TeilnehmerInnen der Pilotstudie wurden mittels Schmerzskala über die Intensität der Schmerzen befragt. Die Brustwarzen wurden anhand eines eigenen Messinstruments nach dem Grad der Verletzungen beurteilt. Frauen die systematisch mittels Mikroschulungsprogramm unterstützt wurden litten deutlich weniger an wunden Brustwarzen. Schmerzen beim Stillen konnten durch die Mikroschulung nicht beeinflusst werden. Weitere Faktoren wie die Art der Geburt, das Alter und die Herkunft der Frauen hatten keinen Einfluss auf Schmerzen und wunde Brustwarzen.
Anhand der Ergebnisse dieser Pilotstudie ist die Einführung eines systematischen Schulungsprogrammes für Frühwöchnerinnen empfehlenswert. Aufgrund der kleinen Teilnehmerinnenzahl (100 Personen) ist ebenso eine größer angelegte Studie wünschenswert um die Ergebnisse bestätigen zu können.
Quelle: Berlepsch-Schreiner, H.; Jähnke, A.; Bischofberger, I. (2012): Mikroschulungsprogramm für stillende Wöchnerinnen: Pilotstudie zur Auswirkung der Schulung auf schmerzende und wunde Mamillen. In: Pflege 25 (5): 343-351.
Link zum Abstract: klick
Da sich eine strukturierte Anleitung zum Stillen durch das Pflegepersonal oder Hebammen leider noch nicht in allen Krankenhäusern mit Gebärstationen durchgesetzt hat kommt hier die Eigenverantwortung der Frau zum tragen. Meine persönliche Empfehlung dazu ist, sich bereits vor der Geburt über das richtige Anlegen und gute Stillpositionen zu informieren und von der Hebamme des Vertrauens zeigen zu lassen.