Die Weihnachtszeit – eigentlich eine Zeit der Magie, der Lichter und der Freude. Doch in der Realität bedeutet sie für viele von uns vor allem eines: Stress. Besonders Eltern, und insbesondere Mütter, spüren in dieser Zeit einen besonderen Druck: Adventskalender wollen befüllt werden, Wunschlisten geschrieben, Geschenke besorgt. Dann ist da noch die Deko, der Adventskranz, vielleicht sogar ein Wichtel, der einzieht. Und obendrauf der ganz normale Alltagswahnsinn mit Arbeit, Kindergarten, Schule, Playdates, Hobbies etc. Kommt dann eine Erkältung oder gar Schlimmeres dazu, ist der Stress perfekt.
Wir haben uns angeschaut, warum die Weihnachtszeit oft nicht besinnlich sondern belastend ist und Tipps gesammelt, wie wir uns das Leben in dieser eigentlich so schönen Zeit etwas leichter machen können, um Raum für das Wesentliche zu haben: gemeinsame Zeit, Liebe und Besinnlichkeit.
Warum Weihnachten oft stressig wird
Eine Studie von Statista zeigt, dass 15 % der Menschen in Deutschland die Weihnachtszeit als puren Stress empfinden, 25% geben an, dass an Weihnachten zu viele Erwartungen geknüpft sind. Eine Umfrage in Österreich hat gezeigt: fast 50% der Befragten fühlen sich durch die Feiertage sehr oder etwas gestresst. Die Gründe? Hohe Erwartungen, viele To-dos und der Druck, alles perfekt zu machen. Diese Last liegt in sehr vielen Familien vor allem auf den Schultern der Frauen.
Schon unterm Jahr ist der Mental Load vielerorts nicht gerecht verteilt, an Weihnachten spitzt sich das Ganze nochmal zu: Neben Deko, Adventkalender und den Geschenken für Kinder ist frau häufig ganz automatisch auch für die Geschenke der Schwiegereltern, das Kekse backen und das köstliche Weihnachtsmenü zuständig. Die österreichische Gewerkschaft ÖGB bringt es in einem Artikel auf ihrer Webseite auf den Punkt: Weihnachten kann für Frauen zum „besinnlichen Burnout“ führen. Der gesellschaftliche Druck, alles unter Kontrolle zu haben, verstärkt die Belastung zusätzlich.
Achtsames Weihnachtsfest: So kannst du den Weihnachtsstress reduzieren
Was tun also, um dem Weihnachtsstress zu entkommen?
- Erwartungen hinterfragen – Perfektion loslassen: Niemand braucht den perfekt geschmückten Baum, das teuerste Geschenk oder das fünfgängige Menü. Frag dich: Was ist mir und meiner Familie wirklich wichtig? Vielleicht sind es gemeinsame Plätzchenbacknachmittage, ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, ein gemütlicher Abend auf der Couch mit Weihnachtsfilm oder eine Wanderung im verschneiten Wald – diese Momente bleiben in Erinnerung!
- Zeit statt Zeug schenken – Statt Konsum in den Mittelpunkt zu stellen, kannst du Zeit verschenken: Gutscheine für gemeinsame Aktivitäten, wie einen Kinobesuch oder einen Tag im Freizeitpark, schaffen bleibende Erinnerungen. Auch selbstgemachte Geschenke wie Marmeladen, Kekse oder DIY-Kosmetik sind ressourcenschonend und kommen von Herzen.
- Geschenke mit Mehrwert – Ein selbstgemachter Adventskalender oder die Suche nach einem passenden Geschenk müssen nicht stressig sein. Setz zum Beispiel beim Adventskalender auf minimalistische Ideen, wie kleine Zettel mit Aktivitäten (wie „Heute gibt’s heiße Schokolade“ oder „Weihnachtsgeschichte lesen“) oder nachhaltige Kleinigkeiten. Viele Ideen dazu findest du hier. Lass die Perfektion links liegen und fokussiere dich auf die Freude der Beschenkten. Beim Thema Geschenken ist es vielleicht eine Idee, auf nachhaltige Produkte zu setzen, die Körper und Seele gut tun – wie wäre es zum Beispiel mit nachhaltiger Naturkosmetik?
- Weniger ist mehr bei der Deko – Der Nachhaltigkeit zuliebe kannst du auf plastikfreie oder wiederverwendbare Deko setzen. Tannenzweige, Zapfen und getrocknete Orangenscheiben zaubern mit wenig Aufwand eine wunderschöne, natürliche Atmosphäre. Eine selbstgemachte Lichterkette oder Upcycling-Ideen machen die Dekoration noch persönlicher. Worauf man im Advent getrost verzichten kann, hat Daniela hier schon mal zusammengefasst. Viele Ideen für mehr Nachhaltigkeit in der Weihnachtszeit haben wir hier gesammelt.
- Aufgaben verteilen und delegieren – Ganz wichtig: Du musst nicht alles allein stemmen. Lass die Kinder beim Schmücken helfen, bitte deinen Partner um Unterstützung beim Geschenkekauf oder nutze digitale Helfer für die Organisation.
Den Fokus auf das Wesentliche lenken
Wenn wir uns die Tipps oben wirklich zu Herzen nehmen und umsetzen, dann steht dem Fokus darauf, worum es an Weihnachten eigentlich geht nicht mehr viel im Weg:
1 – Achtsamkeit und Rituale:
Ein festes Ritual kann helfen, den Weihnachtsstress zu entschleunigen. Vielleicht startest du den Morgen mit einer Tasse Tee und fünf Minuten Dankbarkeit oder beendest den Tag mit einem kurzen Weihnachtsgeschichte.
2 – Digitale Detox-Zeiten einführen:
Gerade in der Weihnachtszeit verführt uns Social Media mit Bildern der „perfekten“ Feiertage. Mach eine Pause, vergleiche dich nicht und lass dich nicht von fremden Erwartungen leiten.
3 – Bewusste Pause für dich
Vergiss nicht, dass du als Mama auch mal Zeit für dich selbst brauchst. Ein Spaziergang, eine Meditation oder ein entspanntes Bad können Wunder wirken.