Vögel zwitschern, Blumen blühen, die Sonne lacht vom Himmel – endlich ist der Frühling da! Endlich wieder mehr Zeit im Freien verbringen: Picknicken im Park, Spielen am Spielplatz und bald vielleicht schon der erste Besuch am Badesee? Was habe ich mich schon auf den Frühling gefreut! Keine Diskussionen mehr über Weste, Jacke, Haube und Schal kein ewiges An- und Ausziehen mehr, einfach Schuhe an, dünne Jacke drüber und raus! Aber halt, nicht so schnell! Da war doch noch das Thema Sonnenschutz…
Die Schattenseite der Sonne
So sehr wir uns alle freuen, wenn die Sonne scheint, die Sonne kann auch ganz schön gefährlich werden: Studien haben gezeigt, dass fünf Sonnenbrände im Kindesalter, das Risiko später an Hautkrebs zu erkranken verdoppeln. Sonnenschutz für Kinder ist also ein absolutes Muss. Wir haben 10 wichtige Fakten zu dem bedeutenden Thema zusammengefasst.
Diese 10 Fakten rund um Sonnenschutz musst du kennen
1 – Sonnenschutz ab wann?
Dass man sich beim Schwimmen gehen oder im Sommerurlaub am Strand eincremt ist den meisten klar, aber auch beim alltäglichen Spielplatz-Besuch am Nachmittag oder an einem bewölkten Tag darf man nicht auf den Sonnenschutz vergessen. Unsere Haut sollte schon ab einem UV-Index von 3 vor UV-Strahlung geschützt werden. Dieser Index (UVI) ist ein international normiertes Maß. Je höher der UVI, desto schneller können Haut- und Augenschäden auftreten. Je nach Tages- und Jahreszeit, Standort sowie Dicke der Ozonschicht variiert der Wert. Auf dieser Webseite kann man sich den aktuellen Wert für Österreich anschauen.
2 – Empfindliche Kinderhaut
Warum müssen Kinder überhaupt besonders geschützt werden? Die Haut von Kindern ist dünn und enthält weniger Melanin als die Haut von Erwachsenen. Deshalb brauchen Kinder Schutz vor UV-Strahlen. Besonders bei Säuglingen ist Vorsicht geboten: Baby-Haut kann nämlich noch keinen eigenen Schutz gegen UV-Strahlung aufbauen. Direkte Sonneneinstrahlung sollte im ersten Lebensjahr also so gut wie möglich vermieden werden. Das führt uns gleich zum nächsten Punkt:
3 – Der Sonne aus dem Weg gehen
Der effizienteste Weg, um sich vor den UV-Strahlen zu schützen ist ihnen aus dem Weg zu gehen. Weil sich bei herrlichem Sonnenschein aber niemand gerne in den eigenen vier Wänden einsperrt, kommt man um Sonnenschutz in irgendeiner Form schwer herum. Gerade wenn man sich mit Kindern länger draußen aufhält, ein Picknick macht oder ein Basis-Lager im Schwimmbad sucht, sollte man sich auf jeden Fall ein schattiges Plätzchen suchen! Doch aufgepasst, UV-Strahlen machen auch vor Schattenplätzen nicht halt: Gebäude, der Boden und Wasser reflektieren die Strahlen.
4 – Schützende Kleidung
Eine erste gute Barriere vor den schädlichen UV-Strahlen ist die Kleidung. Lange, luftige Kleidung und ganz wichtig – eine Kopfbedeckung sind ein guter Sonnenschutz für Kinder. Mittlerweile gibt es viele Kleidungsstücke mit ausgewiesenem UV-Schutz. Vor allem bei Schwimmkleidung und Sonnenhüte kann man darauf achten.
5 – Sonnencreme
Weil man Kinder am Spielplatz schwer im Schatten festnageln kann und die Kleidung eben nur einen Teil der Haut bedeckt, kommt man ums Eincremen schwer herum. Das Thema Sonnencreme für Kinder ist eine eigene Wissenschaft. Bei dem Riesenangebot, den vielen Inhaltsstoffen und den unterschiedlichsten Anwendungsformen von Creme über Spray oder Roll-On ist es gar nicht so leicht, den Durchblick zu bewahren und das Richtige für sich zu finden. Einen super Überblick und detailreiche Infos findet ihr auf der Seite „Annis bunte Wissenschaft“. Die Biologin, Mutter und Physiotherapeutin hat sich im Laufe der letzten Jahr mehrere hundert Sonnenschutzmittel im Detail angeschaut, Inhaltsstoffe recherchiert und alle Ergebnisse in einem großen Sonnenschutzmittel-Check übersichtlich dargestellt. Diesen kann man für € 7,99 auf ihrer Seite downloaden.
Sehr hilfreich ist auch die Webseite & App „Code Check“. Dort kann man Produkte scannen und erhält detaillierte Infos zu den Inhaltsstoffen – übersichtlich und gut erklärt. Beim Check der Sonnencreme, die ich in den letzten Jahren immer verwendet habe, musste ich ganz schön schlucken – einige Inhaltsstoffe werden in der Code Check App nämlich als bedenklich eingestuft.
Auf Nummer sicher geht man mit Naturkosmetik wie zum Beispiel mit dem Sonnenschutz von Ringana. Dieser wird für Kinder ab 3 Jahren empfohlen, ist frei von Konservierungsstoffen und Nanopartikeln und schützt mit mineralischem Filter vor UV-A und UV-B Strahlung.
Einige grundlegende Dinge rund ums Eincremen:
- Beim Lichtschutzfaktor gilt: Es kommt auf Hauttyp, die Aktivität und den Aufenthaltsort an. Am Berg oder am Meer ist die Strahlkraft der Sonne stärker, dementsprechend höher sollte auch der Faktor sein bzw. kann auch einfach öfter nachgecremt werden.
- Großzügig auftragen – die Finger-Regel (bei Anni gelesen) hilft: Dabei wird jede Körperpartie mit einer Cremebahn, die entlang des Zeige- und des Mittelfingers reicht, eingecremt. Also zwei Creme-Finger für Gesicht, Hals und Nacken, zwei für den Rücken und Po, zwei für Brust und Bauch, zwei für jeden Arm, zwei für die Oberschenkel und zwei für die Unterschenkel inklusive Füße
- Regelmäßig auftragen – Das Eincremen sollte alle zwei Stunden wiederholt werden, besonders nach dem Baden oder auch wenn stark geschwitzt wird (auch bei wasserfester Creme muss nachgecremt werden!)
6 – Sonnenschutz ist keine Verhandlungssache
Eincremen ist bei vielen Kindern nicht sehr beliebt. Sie wollen lieber gleich los und spielen, mögen das klebrige Gefühl auf der Haut nicht oder sagen gerade prinzipiell zu allem NEIN. Doch da wir als Eltern verantwortlich für die Gesundheit sind, gibt es beim Thema eincremen keine Diskussion – so ähnlich wie beim Zähneputzen. Trotzdem muss das Eincremen nicht in einen Machtkampf ausarten oder in einem Wutanfall enden – zumindest nicht jedes Mal… Diese kleinen Tricks haben bei uns schon geholfen:
- Mach ein Spiel daraus: Man kann das Eincremen auch lustig gestalten. Wie wäre es damit, die Sonnencreme als Kriegsbemalung zu verkaufen?
- Vor dem Rausgehen eincremen: Auf dem Spielplatz angekommen haben die Kids meist keine Geduld mehr fürs Eincremen. Also besser noch Zuhause eincremen oder direkt beim Abholen aus dem Kindergarten.
- Eine passende Creme auswählen: Geschmäcker sind verschieden, je angenehmer die Sonnencreme für die Kinder ist, desto weniger Gegenwind kann man erwarten.
- Selbst ist das Kind: Wenn die Kinder gerade in der „Ich kann alles selbst“-Phase sind, kann man sie ruhig auch beim Eincremen ein wenig selber machen lassen. So gehts oft ein wenig leichter, zum Schluss dürfen dann meist auch Mama oder Papa nochmal drüberschauen.
- Gemeinsam geht’s leichter: In der Gruppe geht vieles besser – so auch das Eincremen. Wenn man mit Freunden am Spielplatz oder im Bad ist, nutzt man am besten die Gunst der Stunde, wenn auch die anderen eingecremt werden!
7 – Empfindliche Stellen nicht vergessen
Ohren, Nase, Lippen und Nacken brauchen besondere Aufmerksamkeit beim Eincremen und werden leider oft vergessen. Wer schon mal einen Sonnenbrand auf der Nasenspitze hatte, weiß wie unangenehm das ist. Also hier besonders gut aufpassen! Auch die Kopfhaut muss gut geschützt werden – am besten mit einem Sonnenhut!
8 – Augenschutz
Auch über die Augen werden UV-Strahlen aufgenommen, hier muss also ebenso für ausreichend Schutz gesorgt werden! Eine Sonnenbrille mit gutem UV-Schutz sollte fixer Bestandteil der Kinder-Grundausstattung sein!
9 – Viel Trinken
Trinken ist immer wichtig, aber gerade im Sommer sollte man bei den Kids auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Wenn die Kinder genug Wasser trinken, hat ein Hitzschlag keine Chance!
10 – Gutes Timing
Wie bei so vielen Dingen im Leben ist auch beim Sonnenschutz das Timing wichtig: Über die Mittagszeit ist die Sonneneinstrahlung und damit auch die UV-Strahlung am höchsten. Deshalb sollte die Sonne gerade in der Zeit von 11 Uhr bis 15 Uhr vermieden werden.
So, mit diesen Fakten sind wir jetzt gewappnet für viele sonnige Tage und eine schöne Zeit im Freien! In diesem Sinne: Let the sunshine in!