THErese.COLLECTION – Handgemachte Taschen aus Stoffen und Leder
Die genähten Taschen-Unikate aus unterschiedlichen Materialien werden von Therese in Wien angefertigt.
Mir sind sie erstmals auf Instagram aufgefallen und nach einigen Bildern in ihrem Profil war ich verliebt! Die liebevollen Details und die tollen, hochwertigen Stoffe und Lederwaren überzeugen! Handarbeit und Einzigartigkeit sind Therese wichtig. Sie gestaltet in enger Absprache mit der Kundin individuelle Wunschtaschen, die perfekt sind.
Sie näht neben ihren 2 Kindern, wann immer sie Zeit hat und die Liebe zum Handwerk spürt und sieht man sofort! Bestellen kann man die Teile der THErese.COLLECTION über ihre Facebook-Seite oder direkt per Mail therese.collection(ät)gmail.com
Ich habe Therese getroffen, mir bei ihr einen Taschengurt gekauft und ihr viele Fragen gestellt.
INTERVIEW MIT THERESE VON THErese.COLLECTION
Was hat Dich dazu bewegt, das zu tun, was Du heute machst?
Es war wohl meine Liebe zu Mode und meine ziemlich konkreten Vorstellungen von Kleidungsstücken oder Accessoires – in dem Fall von Taschen – die ich nicht in Geschäften gefunden habe und mir dann selbst angefertigt habe. Als darauf unerwartet viel positives Feedback aus meinem Umfeld gekommen ist und das Interesse über den Freundeskreis hinausgegangen ist, ist irgendwann mein kleines Label THErese COLLECTION entstanden. Ich würde sagen, ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht – zumindest zu meinem Nebenberuf.
Wie war der Weg hierher?
Ich habe schon immer gerne genäht. Mit 16 habe ich mir meine erste eigene Hose genäht, weil ich keine finden konnte, die meinen Vorstellungen entsprochen hat – damals noch auf Mamas Nähmaschine. Ein paar Jahre später habe ich mir von meinen Eltern eine Nähmaschine zu Weihnachten gewünscht. Zum großen Unverständnis meiner Freunde damals – Nähen war nicht unbedingt sehr cool. 😉
Ich habe immer wieder das eine oder andere Stück genäht, oft auch nur Gewand abgeändert oder „aufgepimpt“.
Als ich vor über 6 Jahren Mama wurde, habe ich dann hauptsächlich Kindersachen genäht. Irgendwann ist aber der Zeitpunkt gekommen, an dem ich wieder mehr für mich nähen wollte. Die Idee der Taschen war schon eine Weile in meinem Kopf, allerdings habe ich lange nach dem passenden Leder gesucht, bis ich endlich fündig wurde.
Nach den ersten Taschen für mich haben dann Freundinnen danach gefragt und dann Freundinnen von Freundinnen und so ist bald ein kleines Gewerbe daraus entstanden und mein Sortiment hat sich erweitert. Wobei, das was ich zur Zeit anbiete nur ein kleiner Teil dessen ist, was ich noch an Ideen im Kopf hätte 😉
Wo fühlst Du Dich inspiriert? Arbeitest Du eher daheim? Oder kommen die Ideen auf Reisen?
Ich fühle mich immer und überall inspiriert. Oft sehe ich Details an willkürlichen Dingen – die vielleicht nichts mit Taschen zu tun haben – die mich aber auf neue Ideen mit meinen Taschen bringen. Und wie bereits gesagt, gibt es in meinem Kopf noch unzählige Ideen – mir fehlt allerdings die Zeit, alles umzusetzen. Ich wünsche mir sehr oft, mein Tag hätte mehr als 24 Stunden 🙂
Das ist auch der Grund, warum ich zuhause arbeite. So gelingt es mir besser, meine Arbeit in mein Leben zu integrieren. Ich hatte eine Weile meinen Arbeitsplatz ausgelagert, konnte aber nachträglich gesehen, in dieser Zeit nicht so effizient arbeiten und die Wartezeit meiner Kundinnen auf ihre Taschen wurde immer länger. Nun habe ich mir wieder zuhause einen Arbeitsbereich eingerichtet und alle Materialien beisammen. Ich nähe auch jetzt keine großen Mengen, sondern immer so viel, wie es meine Zeit neben Familie, Teilzeitjob und Haushalt zulässt. Ich bin sehr perfektionistisch bei meinen Taschen und sitze viele Stunden an einem Stück. Aber ich habe jetzt fixe Zeiten und zusätzlich gelingt es mir zuhause besser, auch zwischendurch kleinere Arbeiten unterzubringen. Nicht selten besticke ich Taschen im Garten im Liegestuhl oder abends vor dem Fernseher oder mit meiner Tochter am Schoß 😉
Betreibst Du das Label als Business?
Ja, als kleines Business, allerdings nur im Nebenerwerb. Hauptberuflich bin ich im Marketing in einem internationalen Konzern tätig, dort arbeite ich zur Zeit aber nur Teilzeit, da ich zweifache Mama bin.
Wir Mamas sind besondere Kunden – viele von uns lieben das unique und handgemachte! Folgst Du Trends oder setzt Du welche?
Ich möchte mir nicht anmaßen zu sagen, dass ich Trends setze – aber ich liebe Mode und ich mag neue Trends besonders dann, wenn sie noch nicht so verbreitet sind. Wenn irgendwann jeder Zweite einem speziellen Trend folgt, dann gefällt er mir meistens nicht mehr. Ich finde es schön, wenn man durch Mode seinen individuellen Stil ausdrücken kann. Ich bin sehr an Mode interessiert, folge aber nicht blind jedem Trend. Ich trage was mir gefällt. Ich denke, ich weiß sehr gut, was zu mir passt und bin da auch selten unsicher. Öfter habe ich das Problem, dass ich eine sehr konkrete Vorstellung von einem Kleidungsstück oder Accessoire habe – das aber nicht so leicht finde… so ist, wie bereits gesagt, auch mein Business entstanden 😉
Ich mag gedeckte Farben. Aber ich mag es auch, mal etwas Auffälliges dazu zu kombinieren. Dann finde ich es aber gut, wenn ich das Stück nicht gleich an anderen Personen sehe. Daher liebe ich es, dass ich meine Taschen alle speziell für meine Kundinnen anfertige und alle Taschen und Tragegurte Einzelstücke sind.
Die Stoffe aus meiner Boho-Kollektion sind überwiegend alte handgewebte Einzelstücke aus Guatemala. Jeder Stoff ist für sich ein eigenes Kunstwerk. Die meisten der Tragegurte sind kostbare, 50 Jahre alte Indianer-Arbeiten aus der Maya-Region. Davon habe ich nur eine sehr limitierte Menge.
Aber auch für meine Leder-Kollektion nähe ich ausschließlich Einzelstücke und meine Kundinnen können sich das Modell, die Lederfarben, den Reißverschluss und den Futterstoff individuell zusammenstellen. Ich begebe ich mich gern auf die Suche nach einem speziellen Farbton (zB. passend zu Kleid oder Schuhen) und habe dadurch schon viele Outfits für besondere Anlässe komplett – und Kundinnen glücklich gemacht 😉
Es ist einfach wunderbar und etwas Besonderes, für jede Kundin ihr ganz persönliches Einzelstück zu kreieren.
Bei welcher Tätigkeit bist Du im FLOW?
Wenn ich es schaffe, mal wieder etwas für mich zu nähen. Dafür finde ich momentan nur leider kaum Zeit. Aber immer wieder nähe ich für Kundinnen Taschen, die ich selbst wunderschön finde und das macht mir große Freude.
Welche Kindheitserinnerung passt zu Deinen handgemachten Sachen? Was hat Dich geprägt?
Ich habe schon früh meine Puppen und Barbies mit selbst entworfenen Outfits ausgestattet. Erst kürzlich hat meine Mama eine Kiste mit solchen Stücken aus dem Keller geholt. Meine Tochter hat dafür (noch) kein Verständnis, sie hat alle ausgezogen 😉
Wenn Du eine Stadt wärst, welche wäre es und warum?
Vielleicht am ehesten Wien. Wien ist meine Wahlheimat. Ich bin in Graz geboren und aufgewachsen und fühle mich nach wie vor sehr verwurzelt. Aber ich bin mit 18 zum Studium nach Wien gezogen und hier geblieben, weil ich diese Stadt liebe. Ich finde, Wien hat eine extrem hohe Lebensqualität. Ich mag es, dass man in Wien die Großstadt mit all ihren Angeboten und ihrer Vielfalt an Kulinarik, Kultur, den Geschäften und den Menschen genießen kann und gleichzeitig so viel Grünflächen zur Verfügung hat und innerhalb kürzester Zeit auch in unberührter Natur sein kann.
Ich liebe die wirklich vielen Facetten dieser Stadt.
Das passt zu mir, denn ich bin ein geselliger Mensch, mir sind meine Familie und Freunde sehr wichtig und ich mag es, wenn wir viel unternehmen. Mein Mann und ich sind oft mit den Kids in der Stadt, gehen essen, shoppen oder treffen Freunde und wir haben eigentlich gern Programm. Genau so wichtig ist uns aber auch, dass wir ab und zu überhaupt kein Programm haben. Einfach uns als Familie zu genießen, zuhause zu sein oder in die Natur zu gehen. Ich finde es wichtig, dass unsere Kinder auch unberührte Natur kennen, im Wald sind, laufen, im Gras liegen, Tiere beobachten, in der Erde spielen und sich schmutzig machen dürfen. Und das geht auch gut in Wien!
Ich denke, in unserer heutigen Gesellschaft stehen wir alle permanent unter Strom, auch unsere Kinder haben alle ständig irgendein Programm und da finde ich es sehr wichtig, auch regelmäßig einen Ausgleich zu haben. Ich möchte meinen Kindern vermitteln, dass Glück nicht von außen durch irgendwelche Bespaßungen, Berieselungen oder materielle Dinge entsteht. Ich möchte versuchen, ihnen mitzugeben, dass sie Glück in sich selbst finden und eigentlich auch nicht viel brauchen, um zufrieden und glücklich zu sein oder Spaß zu haben. Und sie dürfen sich auch ruhig mal langweilen, daraus entstehen oft die wunderbarsten Ideen. Ich denke, durch die viele Berieselung von außen, verlernen wir leicht in uns hinein zu hören. Dabei ist das eigentlich das Allerwichtigste!
Natürlich gelingt es mir nicht immer, und ich will damit jetzt auch nicht sagen, dass meine Kinder nicht auch Unmengen an Spielzeug haben und gern vor dem TV sitzen. Das ist auch ok, finde ich. Aber ich merke, dass ein Ausgleich wichtig ist und das gelingt uns eigentlich am besten in der Natur. Wir wohnen jetzt in Wien-Mauer, da funktioniert das für uns wunderbar! Wir brauchen nicht sehr lange in die Stadt und sind auch in wenigen Minuten im Grünen, mit dem Mountainbike in den Weinbergen oder zu Fuß im Maurer Wald. Wir lieben auch unseren Garten und sind alle wahnsinnig gern zuhause!
Ich bin ein sehr ausgeglichener, zufriedener und positiver Mensch und ich denke, das habe ich auch zu einem großen Teil dem Ort zu verdanken, an dem ich lebe. Und natürlich meiner Familie! Und dass es mir möglich ist, mit dem Hobby das ich liebe, auch ein bisschen was dazu zu verdienen und nicht zuletzt, dadurch Menschen glücklich machen zu können.
♥ DANKE, LIEBE THERESE!