Der ultimative Familientag im Römerland-Carnuntum
…oder drei Aktivitäten mit Kids, die du rund um Bruck an der Leitha keinesfalls verpassen solltest!
Bruck an der Leitha gehört zum Industrieviertel von Niederösterreich. Damals im Sachunterricht zu Grundschulzeiten fand ich das schon ziemlich öde, im Industrieviertel von Niederösterreich zu wohnen. Klingt nicht gerade sexy.
Mittlerweile hat sich das ein wenig geändert. Oft erkennt man die wunderbaren Seiten des Heimatortes erst auf den zweiten Blick. Man lernt Gebirge, die nach Flüssen benannt sind, Parks, die so heißen wie alte Grafen und Weinbauorte, die so aussehen wie in den Polt Krimis, erst zu schätzen, wenn man selbst etwas an Reife gewonnen hat.
Die besagte Reife hat sich bei mir nach der Geburt unseres Sohnes eingestellt. Da wollte ich irgendwie raus aus der großen Stadt und zurück in die Heimat. Nach und nach haben wir als Familie entdeckt, dass man sich hier im Bezirk Bruck an der Leitha eine richtig gute Zeit machen kann. Drei dieser Entdeckungen möchte ich heute mit euch teilen.
Familientag im Römerland-Carnuntum – Der Harrachpark
Von Wien nach Bruck an der Leitha sind es etwa 30 Minuten mit dem Auto, oder man fährt mit dem Zug! Der Harrachpark, benannt nach Johann Nepomuk Ernst Graf Harrach, kann auf eine 200-jährige Geschichte zurückblicken. Mehr möchte ich an dieser Stelle über die Historie des Parks gar nicht sagen.
Für uns als Familie ist der Park nämlich mehr als eine nach englischem Vorbild angelegte Parkanlage. Der Harrachpark ist für uns Outdoor-Anlaufstelle Nummer eins seit unsere Kinder auf der Welt sind und das zu jeder Jahreszeit. Hier wird am Spielplatz gerutscht, im Frühling der Duft von Bärlauch inhaliert, Enten gefüttert, Schafe beobachtet, Laufrad-Strecken ausgetestet, im Herbst Blätter & Kastanien gesammelt und im Winter Schlittschuh gelaufen. Der Harrachpark ist einfach ein riesiger Abenteuerspielplatz für Kinder, an dem man immer wieder neue Seiten entdecken kann. Hier unsere Lieblingsplätze und -aktivitäten.
Am besten beim Parkeingang Parchfurther Straße den Park (Plan Harrachpark hier) betreten. Gleich in der Früh, da hat man den Park fast für sich alleine. Hin und wieder sieht man Läufer und Menschen, die ihre Hunde Gassi führen, aber überlaufen ist der Park aufgrund seiner Größe nie.
Dann weiter den Weg entlang zum Naturspielplatz mit Rutsche, Kletterturm, Sandplatz und Schaukel. Sonnenliegen für die Mamas gibt es auch. Da kann man in Ruhe das geschäftige Spielplatztreiben der Kinder beobachten.
Weiter geht’s immer den Weg entlang und bei der ersten Gabelung mittig halten. Von weitem sieht man schon einen barock angehauchten Pavillon mit einer Holzbrücke. Die perfekte Stelle um die hungrigen Enten mit dem mitgenommenen alten Brot zu füttern. Wenn man Glück hat, sieht man auch einen der riesigen Karpfen, die in der seichten Leitha schwimmen.
Geht man nach der Brücke den Trampelpfad in der Wiese entlang, gelangt ihr zu einer zauberhaften, weißen Holzbrücke. Dort kommen Abenteurer so richtig auf ihre Kosten. Es gibt unterhalb der Brücke einen mit einem Baumstamm versehenen kleinen Wasserfall. Dort können die Kinder Staudämme bauen und heiße Sommerfüße abkühlen. Man kann sich stundenlang dort aufhalten!
Zurück auf den Trampelpfad den Weg entlang zur nächsten Brücke richtig Eingang Parkbad (heißer Tipp für eine weitere Abkühlung im Sommer), findet man einen riesigen Platanen-Baumstamm neben dem Ufer der Leitha liegen. Dieser ist der absolute Lieblingsplatz unserer Kinder. Auch dort haben wir schon ganze Nachmittage verbracht. Es wird auf dem Baumstamm geklettert, balanciert und Platanenküche gespielt. Der Phantasie der Kinder sind keine Grenzen gesetzt und dieser Baumstamm stellt jeglichen, herkömmlichen Spielplatz in den Schatten.
Wer jetzt hungrig ist, am Wochenmarkt (immer samstags am Brucker Hauptplatz) frisches Brot, Schafskäse & Tomaten vom Raser eingekauft hat und eine Picknickdecke dabei hat, macht am besten auf der Wiese neben der Mittelallee, die quer durch den Park führt, eine Pause mit den Kindern im Schatten der alten Bäume.
Familientag im Römerland-Carnuntum – Die Weinverkostung
Frisch gestärkt, kann man sich danach zwei Mal im Jahr – einmal zum Jungweinschnuppern im Frühling und jetzt im Herbst zum Leopoldigang – auf den Weg ins kleine Weinbauörtchen Göttlesbrunn machen. Macht Riesenspaß mit Kindern.
Man schlendert von einem Weinbauern im kleinen Örtchen zum anderen. Kostet dort ein Gläschen kühlen Muskateller und da einen leckeren Rubin Carnuntum und die Kids flitzen derweilen in den großzügigen, der Jahreszeit entsprechen dekorierten Innenhöfen der Weinbauern herum. Sie spielen Nachlaufen, schnappen sich dort ein Stück Parmesan oder Liptauer Brot und kosten den frischen Traubensaft.
Das Jungweinschnuppern findet immer im April, der Leopoldigang im November statt. Mit den Tickets, die €25 pro Erwachsenen kosten, kann man die Weinverkostung das ganze Wochenende über besuchen. Mehr als 20 Weinbaubetriebe bieten die Verkostung ihrer besten Sorten des Anbaugebiets Römerland-Carnuntum an. Dazu gibt es immer regionale kleine Köstlichkeiten, damit das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommt.
Bei uns ist die Weinverkostung mit den Kids ein Fixpunkt im Jahr. Man trifft Freunde, andere Kinder und erzählt sich den neuersten Dorfklatsch. Also am besten gleich mit ein paar befreundeten Familien und einer Schar von Kindern losziehen.
Zum Abschluss sind wir immer im Wein-und Edeldestillate-Betrieb der Familie Wiederstein. Neben dem bezaubernden Garten, locken die leckeren Liköre und zum Abschluss noch ein starker Espresso vom Gastausteller – Familie Zwickelsdorfer- mit dem Zwickel Kaffee direkt importiert aus Äthiopien.
Familientag im Römerland-Carnuntum – Der perfekte Ausklang
Möchte man nicht eines der Heurigenlokale als kulinarische Abrundung des Tages besuchen, empfehle ich euch einen Besuch im Landgasthaus „Der Jungwirth“ – leckere, regionale Küche und das Aufwärmen der klammen Finger am offenen Kamin nach dem Leopoldigang dort, ist einfach top. Die Stimmung ist gemütlich, genauso wie der Gastraum, Kinder sind erwünscht und der Tafelspitz mit Semmelkren einfach fantastisch.
Einen Shuttleservice von Göttlesbrunn zum Bahnhof in Bruck gibt es auch. Also wirklich am besten mit dem Zug fahren, wenn ihr hier bei uns einen tollen Tag mit der Familie verbringen wollt oder es findet sich in der Familie ein Freiwilliger, der gemeinsam mit den Kids nur den Traubensaft verkostet. Ist auch lustig, habe ich in den vergangenen Jahren mit Babybauch oder Stillkind mehrmals ausprobiert!
Olivia lebt mit ihrer Familie in Niederösterreich und bloggt auf moreisnow.