Saisonales Gemüse, wiederverwendbare Einkaufsbeutel, Rad statt Auto… die meisten von uns geben und immer noch bleiben viele Aktionen, die wir Eltern FÜR unsere Umwelt tun können. Ich persönlich finde es dort besonders schwer, wo man nicht wirklich eine sichtbare Änderung herbeiführen kann. Mikroplastik ist eines der Themen, das man nur allzu leicht im wahrsten Sinne des Wortes aus den Augen verliert. Zu klein, um aufzufallen, hinterlässt es doch überall seine Spuren und landet im schlimmsten Fall wieder am eigenen Teller. Was tun? Naja, die einfachste Möglichkeit, die wir alle in Angriff nehmen können, ist bei den Alltagshandlungen anzusetzen: Das schlimmste an Mikroplastik ist nämlich, dass es sich ausgerechnet dort versteckt, wo wir täglich mehrfach hin greifen.
Was ist Mikroplastik?
Mikroplastik sind winzige Plastikpartikel, die kleiner als 5 Millimeter sind. Diese Partikel können absichtlich hergestellt werden, um in Produkten verwendet zu werden, oder sie können entstehen, wenn größere Plastikteile zerfallen. Dann landen sie in unseren Gewässern, im Boden und am Ende wieder auf dem Teller. Wieviel das tatsächlich ist, habe ich hier schon mal sehr deutlich gemacht.
Wo versteckt sich Mikroplastik? Spoiler: die Antworten sind echt schockierend.
Kosmetikprodukte: Viele Peelings, Duschgels und Zahnpasten enthalten Mikroplastik als Schleifmittel.
Kleidung: Synthetische Materialien wie Polyester setzen bei jedem Waschgang Tausende von Mikroplastikpartikeln frei.
Haushaltsgegenstände: Vom Küchenschwamm bis zum Teppich – viele Dinge, die wir täglich benutzen, können Mikroplastik enthalten und abgeben.
Spielzeug: Auch das Lieblingsspielzeug unserer Kids könnte eine Quelle von Mikroplastik sein.
Warum das schlimm ist? Mikroplastik gelangt durch verschiedene Wege in unsere Umwelt – durch das Abwasser, den Wind und andere Faktoren. Diese winzig kleinen Partikel können von Tieren aufgenommen werden und gelangen so in die Nahrungskette und landen letzten Endes auf unseren Tellern. Studien haben gezeigt, dass Mikroplastik schädliche Chemikalien enthalten kann, die unsere Gesundheit beeinträchtigen können – und wir essen alle 40 Wochen eine Barbie!
Was können wir tun?
Es geht nicht darum, jedes Plastik vollständig aus unserem Leben zu verbannen, sondern generell bewusster damit umzugehen.
- Produkte überprüfen: Inhaltsstoffe checken und Produkte mit Polyethylen, Polypropylen oder anderen Kunststoffen vermeiden. (Hier gibt es eine noch genauere Auflistung.)
- Natürliche Alternativen wählen: Es gibt viele umweltfreundliche Alternativen, die auf die kleinen Kunststoffpartikel verzichten.
- Weniger synthetische Kleidung kaufen: Baumwolle, Wolle und Seide sind natürliche Varianten.
- Aufklärung: Sprechen wir mit den Kindern über Mikroplastik und warum es wichtig ist, darauf zu achten.
Kosmetikprodukte
Viele von uns verwenden täglich Kosmetikprodukte, ohne zu wissen, dass sie Mikroplastik enthalten können.
- Peelings: Diese sind dafür bekannt, Mikroplastik als Schleifmittel zu verwenden. Diese winzigen Plastikpartikel sollen abgestorbene Hautzellen entfernen. Doch sobald sie ins Abwasser gelangen, werden sie zu einem Problem für unsere Umwelt.
- Zahnpasta: Einige Zahnpasten enthalten Mikroplastik, um ihnen Glanz zu verleihen oder als Schleifmittel zu dienen. Beim Zähneputzen gelangen diese Partikel ins Abwasser.
Lösung: Achte auf Inhaltsstoffe wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polyethylenterephthalat (PET). Es gibt viele natürliche Alternativen, die genauso effektiv sind, ohne die Umwelt zu belasten.
Kleidung
Synthetische Materialien sind in der modernen Modeindustrie weit verbreitet und häuft auch billiger als Naturfasern. Vor allem im Sportbereich sind Kunstfasern auch überaus praktisch, weil sie schnell trocknen.
- Polyester: Bei jedem Waschgang können Tausende von Mikroplastikpartikeln freigesetzt werden. Diese gelangen ins Abwasser und von dort in Flüsse und Meere.
Lösung: Verwende spezielle Waschbeutel zum Beispiel von Guppy Friend, die Mikroplastikpartikel auffangen und trage Kleidung aus natürlichen Materialien.
Haushaltsgegenstände
- Küchenschwämme: Viele Schwämme bestehen aus synthetischen Materialien, die beim Abrieb Mikroplastik freisetzen können.
- Teppiche: Synthetische Teppiche können ebenfalls Mikroplastikpartikel freisetzen, besonders wenn sie neu sind oder stark beansprucht werden.
Lösung: Nutze auch für die Küche natürliche Alternativen oder Produkte, die als mikroplastikfrei gekennzeichnet sind.
Spielzeug
Kinder lieben Spielzeug, aber leider können auch diese Mikroplastik enthalten.
- Weichmacher: Viele Kunststoffspielzeuge enthalten Weichmacher, die mit der Zeit zerfallen und Mikroplastik freisetzen können.
- Abrieb: Durch die Abnutzung den Gebrauch kann über die Zeit Mikroplastik freigesetzt werden.
Lösung: Spielzeug aus umweltbewusster Produktion oder naturnahen Materialen. Und wenn Plastikspielsachen vorhanden sind, kontrolliere sie regelmässig, ob und wie sich die Oberfläche verändert.
Die Bewusstseinsbildung und das Wissen um die Quellen von Mikroplastik sind ein wichtiger Schritt, um unsere Umwelt und Gesundheit zu schützen. Indem wir informierte Entscheidungen treffen und nach Alternativen suchen, können wir den Einfluss von Mikroplastik in unserem Alltag reduzieren.