Die meisten haben den Urlaub noch vor sich, wir haben dieses Jahr nochmal die Flexibilität mit zwei Kindergartenkindern genutzt und sind schon im Mai losgezogen. Aber es war nicht irgendein Urlaub! Nachdem wir schon einige Jahre davon sprechen haben wir es dieses Jahr endlich gewagt und uns einen Camper ausgeliehen. Wir wollten Abenteuer, Flexibilität und einfach mal was anderes als den typischen Urlaub im Hotel. Und was soll ich sagen: Der Selbstversuch Campen mit Kindern ist geglückt. Unsere Reise hat uns von Wien über Maribor, Ljubljana und Bled bis an die Küste in Kroatien geführt. Was ich daran gut fand und was wir fürs nächste Mal gelernt haben – das erfahrt ihr hier.
5 Gründe, warum ich Campen mit Kindern super finde
Meine Top 5 Argumente für das Campen mit Kindern sind folgende:
1. Flexibilität
Camping bietet eine Flexibilität, die kaum ein anderer Urlaub bietet. Ursprünglich hatten wir geplant, an die slowenische Küste zu fahren. Doch der Wetterbericht machte uns einen Strich durch die Rechnung. Kein Problem! Wir setzten uns kurzerhand in unseren Camper und sind weiter nach Süden gefahren. Dort fanden wir Traumwetter vor.
Mein Tipp: Bucht Campingplätze spontan, besonders in der Vorsaison. Das hat uns ermöglicht, auf die Wetterbedingungen flexibel zu reagieren. Wir fanden immer einen schönen Platz und auch andere Camper haben uns empfohlen, die Plätze immer erst sehr kurzfristig zu buchen, also dann wenn man schon im Camper sitzt und das nächste Ziel ansteuert.
2. In den Tag hineinleben
Das Leben im Camper ist wunderbar ungezwungen. Keine festen Essenszeiten wie im Hotel, stattdessen spontane Mahlzeiten, wann immer der Hunger kommt. Kochen und Essen im und um den Camper war ein echtes Highlight für uns und die Kinder. Sie konnten sich frei bewegen und mussten nicht still in einem Restaurant sitzen. Ein weiterer Vorteil: Man kann genau das kochen, was den Kindern schmeckt – besonders hilfreich bei heiklen Essern.
3. Abenteuer pur
Abenteuer pur: Nicht nur für die Kinder, auch für uns Erwachsene war das Campen ein echtes Abenteuer. Unser großes Auto, das zugleich Küche, Schlafzimmer und Badezimmer war, hat uns alle fasziniert. Das gemeinsame Abwaschen am Campingplatz, das Schlafen im Camper und das ständige Draußen sein waren spannende Erlebnisse, die uns allen sicher noch lange in Erinnerung bleiben!
4. Immer etwas los
Auf dem Campingplatz ist immer etwas los. Kinder finden schnell Spielkameraden, und es wird nie langweilig. Wäre ich alleine unterwegs würde ich wahrscheinlich kleinere Campingspots und Stellplätze bevorzugen oder wild campen, wo das eben erlaubt ist. Aber gerade mit Kindern sind Campingplätze mit guter Infrastruktur gold wert. Spielplätze, Pools und viele andere Kinder sind ein Traum für die Kleinen. Unser Motto: Tür auf, Kinder raus!
5. Weniger ist mehr
Im Camper lernt man, mit weniger auszukommen. Diese Erfahrung war für uns alle wertvoll und hat uns gezeigt, wie wenig man eigentlich braucht. Noch mehr Input zum Thema Minimalismus gibt es hier. Die Kids haben während der gesamten Woche nur ein einziges Mal nach dem Tablet gefragt und unser Nein wurde ohne großen Protest akzeptiert – das passiert zuhause nur selten. Ein gutes Zeichen also, dass ihnen auch ohne alles andere als langweilig war!
Mein Tipp: Packt nicht zu viel ein. Auf den meisten Campingplätzen gibt es die Möglichkeit, zu waschen. Auch bei Spielsachen gilt: es braucht gar nicht viel!
Häufige Argumente gegen Camping – und meine Antworten
- „Camping ist anstrengend“ Ja, Campen mit Kindern kann anstrengend sein. Aber Hand aufs Herz: Urlaub mit Kindern ist auch im Hotel nicht immer entspannt. Camping bietet dafür die Freiheit und Zwanglosigkeit, die ein Hotel nicht bieten kann.
- „Es fehlt an Komfort“ Natürlich, ein Campingurlaub bietet nicht den Luxus eines Hotels. Aber Campingplätze sind mittlerweile teilweise auch schon sehr gut ausgestattet und wer die Natur liebt und sich mal ein wenig im Minimalismus üben will, wird das Camper lieben.
- „Es ist schwierig, die Kinder zu beschäftigen“ Ganz im Gegenteil! Auf Campingplätzen sind die Kinder oft den ganzen Tag beschäftigt. Neue Freunde, Spielplätze und die Natur sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt.
Meine Tipps für einen gelungenen Campingurlaub mit Kindern
1. Rechtzeitig packen: Beginnt früh genug mit dem Packen und glaubt mir – eine Packliste hilft! Das Einpacken für den Campingurlaub ist doch etwas anders als das klassische Koffer packen. Gerade beim Campen mit Kindern lohnt es sich, sich gut zu überlegen was man alles braucht – von Sonnencreme über Gummistiefel, dem Lieblings-Kuscheltier und dem Lieblingsessen muss doch so einiges eingepackt werden. Verwendet Packing Cubes statt Koffer, um organisiert zu bleiben. Faltkisten sind auch eine tolle Möglichkeit, um Ordnung zu halten.
2. Ruhe bewahren: Lasst euch nicht stressen. Im Camper hat man oft weniger Platz, aber dafür auch weniger Dinge, die man suchen muss. Der erste Tag ist noch etwas chaotisch aber dann spielt man sich relativ schnell ein!
3. Sich treiben lassen: Lasst euch einfach mal ein bisschen treiben und genießt die Freiheit, die das Campen bietet. Plant nicht zu viel und nehmt euch die Zeit, die Natur und das Miteinander zu genießen.
Unser erster Campingurlaub war ein wunderbares Abenteuer und hat uns gezeigt, wie bereichernd und schön es sein kann, sich auf etwas Neues einzulassen! Wenn ihr ebenfalls Lust aufs Campen mit Kindern habt, kann ich euch nur ermutigen: Es lohnt sich!
Zum Schluss lasse ich noch Bilder sprechen und habe unsere Route und ein paar Bilder von unserem Trip zusammengestellt.