Als Abschluss und zum Weiterdenken meiner Serie möchte ich Euch Lese-Tipps mitgeben. Bloggerinnen, die Minimalismus, Nachhaltigkeit mit Familie, Trends, Mode und Lifestyle auf ihre Weise leben und ehrlich berichten.
Nunu Kaller – ich kauf nix
Seit wann schaust Du auf faire Kleidung bzw. Accessoires?
Seit ich 2012 ein Shoppingauszeitjahr gemacht hab und mich in dieser Zeit intensiv mit den Alternativen zu konventioneller Textilproduktion auseinandergesetzt habe.
Wo kaufst Du am liebsten?
Wenn ich neu kaufe, dann liebe ich das Ebenberg in der Neubaugasse ebenso wie das Green Ground in der Servitengasse. Außerdem steh ich total auf km/a. Allerdings: Je länger ich mich mit alternativer Mode beschäftige, desto mehr komme ich auf den Second Hand – Geschmack. Ich war 2014 längere Zeit in den USA, dort habe ich „Buffalo Exchange“ entdeckt, die wahrscheinlich coolste Kette an Second Hand Läden der Welt. Viele meiner Lieblingsstücke sind von dort!
Woher beziehst Du Deine Inspiration?
Lustigerweise hauptsächlich „von der Straße“, ich lasse mich durch die Menschen, die mir in meinem Alltag begegnen, inspirieren. Außerdem liebe ich Pinterest heiß und innig, hier hole ich mir auch oft Ideen, wie ich meine vorhandene Garderobe neu kombinieren kann.
Fair und organic hat den öko-Touch zugunsten Style verloren, wer war hier Vorreiter?
Das ist schwer zu sagen, da jeder „Style“ als was anderes definiert. Einige würden jetzt „Göttin des Glücks“ sagen, andere sehen in der Marke immer noch einen typischen Ökostyle. Es ist die Vielfalt, die es inzwischen gibt, die es einfach ausmacht – und die auch so viel Spaß macht, es gibt einfach inzwischen für jeden Geschmack was in „grün“.
Gibt es einen einfachen Tipp für den Alltag, um nachhaltiger zu leben?
Den Hausverstand einschalten und auf Details achten, zB. find ichs immer absurd, wieviel in Plastik verpackt ist – gemessen daran, wie umweltschädlich Plastik eigentlich ist. Oder in Bezug auf Kleidung gibt es eine heilige Frage, die man sich immer ehrlich beantworten sollte: „Brauch ich das wirklich?“
Birgit Ott – sucht das Glück kids, cooks & composts
Seit wann schaust Du auf faire Kleidung bzw. Accessoires?
Früher war mir das ziemlich egal, ich habe zwar schon gewusst, bio und fair sind gut und ja, irgendwer wird ausgebeutet, aber wenn’s dann um den Einkauf gingt, waren die besten Vorsätze schnell vergessen und ich habe dort eingekauft wo jeder einkauft. Ich habe dann auf einem Medienkongress einen wirklich beeindruckenden Vortrag von Globalisierungskritiker Jean Ziegler gehört und da ist es mir erst wirklich bewusst geworden, was unsere Kaufentscheidungen ganz woanders auslösen, nämlich meistens nichts Gutes und von da an habe ich eigentlich meinen kompletten Lebensstil inklusive Konsumverhalten überdacht.
Wo kaufst Du am liebsten?
Ich versuche wirklich nur zu kaufen, was die Kinder oder ich wirklich brauchen. Das ist meistens viel weniger als man denkt, niemand braucht 10 Pullover. Eigentlich würden 2 bis 4 wahrscheinlich schon reichen. Dann schaue ich erstmal secondhand, gerade für Kinder gibt es oft tolle Sachen, die kaum getragen sind. Wenn ich da nicht fündig werde dann Suche ich nach besonderen Stücken, die zum Beispiel in Wien handgemacht wurden, dafür schaue ich für die Kids z.B. zu Bloempje http://www.bloempje.at und für mich z.B. zur Piratin (http://www.piratin.at) oder zu Anzüglich (http://www.anzueglich.at). Ich liebe auch die Kinderhosen von Anna Pollack, die sind toll gemacht und wachsen mit.
Woher beziehst Du Deine Inspiration?
Ich setze mich selbst immer wieder auf meinem Blog mit dem Thema Öko-Mode auseinander. Dann lese ich natürlich fleißig Nunu Kallers Blog – Ich kauf nix, aber inzwischen gibt es ja immer mehr Blogs und Seiten, die sich damit beschäftigen.
Fair und organic hat den öko-Touch zugunsten Style verloren, wer war hier Vorreiter?
Puh, da kenne ich mich zu wenig aus, wer da wirklich die Ersten waren. Göttin des Glücks gibt es vergleichsweise schon lange.
Gibt es einen einfachen Tipp für den Alltag, um nachhaltiger zu leben?
Keine Spontankäufe. Besser einmal alles auf eine Liste und sich selbst eine Bedenkzeit einräumen. Und natürlich generell weniger kaufen, dafür schauen woher es kommt und ein bisschen die eignen Prioritäten ändern. Ist es besser 3 billige Shirts zu kaufen oder ein vielleicht etwas teureres, das dann aber ganz besonders (nachhaltig) ist.
Welche Blog- bzw. Lese-Tipps hast Du zum Thema?
Generell: Nunu Kallers Blog: Ich kauf nix und Kirsten Brodde’s Seite.
Jetzt direkt auf nachhaltige Kindermode bezogen, kenne ich nur style-mom.de, die wirklich konsequent immer wieder und ausschließlich über Bio-Kindermode berichtet.
Marisa Neumeister – my fair ladies
Seit wann schaust Du auf faire Kleidung bzw. Accessoires?
Ich achte schon seit etwa einem Jahr eher unbewusst darauf besser ausgewählte und hochwertigere Kleidung zu kaufen. Der wirkliche Umschwung kam aber etwa erst vor ca. einem halben Jahr, seitdem habe ich nur noch fair und/oder nachhaltig produzierte Kleidung gekauft.
Wo kaufst Du am liebsten?
Kleidung kaufe ich sehr gerne bei Jan’n June, Peopletree, Grundstoff oder über den Avocadostore. Schuhe und Taschen gibt es unglaublich viele schöne bei Nine To Five, Avesu und Denise Roobol. Insgesamt kaufe ich momentan aber einfach sehr viel weniger als vor meiner Entscheidung auf faire Mode umzusteigen weil Nachhaltigkeit für mich auch einfach mit weniger und bewussterem Konsum zusammenhängt.
Woher beziehst Du Deine Inspiration?
Ich schaue mich sehr gerne auf Fashion Blogs um (egal ob faire Mode oder nicht), stöbere auf Pinterest nach neuen Anregungen und coolen Kombinationsmöglichkeiten oder blättere in Zeitschriften.
Fair und organic hat den öko-Touch zugunsten Style verloren, wer war hier Vorreiter?
Das ist wahrscheinlich eher subjektiv betrachtet weil Style ja für jeden anders aussieht aber ich würde sagen Eco Fashion ist stylish durch Sass Brown, Stella Mc Cartney, Livia Firth und Emma Watson.
Gibt es einen einfachen Tipp für den Alltag, um nachhaltiger zu leben?
Der einfachste Tipp ist wohl weniger zu kaufen. Wenn man dann doch etwas kauft würde ich empfehlen, sich erstmal nochmal zu fragen ob man es wirklich so dringend braucht oder möchte und dann bewusst zu kaufen: einmal auf das Etikett schauen wo es her ist und was eigentlich drin ist und im Idealfall natürlich auch auf eine fair produzierte und nachhaltige Alternative umsteigen. Außerdem würde ich immer versuchen auf die Plastiktüte zu verzichten – auch beim Klamottenkauf – und auch nicht wahllos online bestellen und hin und her schicken.
Welche Blog- bzw. Lese-Tipps zum Thema hast Du?
Besonders gut gefallen hat mir von Nunu Kaller „Ich kauf nix“ weil man mit ihr lachen kann, viel über die Textilindustrie dazu lernt und sich nicht moralisiert fühlt. Ansonsten lese ich sehr gerne das Noveaux Magazin, hier geht es um vegane Mode und veganen Lifestyle. Super informativ finde ich außerdem den Film „The True Cost“, den sollte man eigentlich mal gesehen haben wenn man anfängt sich mit dem Thema faire Mode auseinanderzusetzen.
Ein sehr schöner Blog bei dem es auch um faire Mode geht ist „dariadaria“ und ich liebe den YouTube Kanal „MyGreenCloset“.
Danke an die lieben Bloggerinnen, die mir und Euch die Fragen beantwortet haben!
Ich hoffe, ich konnte Euch einen guten Einblick geben – in den Versuch, unser Leben etwas resourcenschonender und umsichtiger zu gestalten. Genau das ist es auch, das ich versuche meinen Kindern beizubringen: Lebensmittel und Rohstoffe nicht zu verschwenden und achtsam im Alltag zu sein.