Wie man die „richtige“ Grundschule findet: 7 Tipps zur Schulwahl

Schulwahl Tipps

Auch wenn das aktuelle Schuljahr erst vor ein paar Wochen begonnen hat, sind viele von uns in Gedanken schon im nächsten Jahr. Eine Frage beschäftigt nämlich gerade viele Eltern: In welcher Grundschule melden wir unser Kind an? Auch bei uns ist es so weit: Unsere Große kommt in die Schule und in wenigen Wochen müssen wir uns entscheiden, welche Schule es denn werden soll, in der sie am 09. September 2024 hoffentlich voller Freude einen neuen Lebensabschnitt beginnt. Ich habe mir angeschaut, was bei der Auswahl helfen kann und welche Kriterien die Entscheidung einfacher machen.

Die Qual der Wahl?!

Nicht jeder muss oder darf sich mit der Frage der Schulwahl herumschlagen: In kleineren Dörfern gibt es oft nur eine Grundschule und nicht allzu viele Alternativen. In Städten sieht das ganz anders aus: Bei uns in Wien zum Beispiel sind es rund 290 Grundschulen, allein in unserem Bezirk 23. Dabei ist es einerseits natürlich toll, so eine große Auswahl an verschiedenen Betreuungszeiten, Konzepten und Ausstattungsoptionen zu haben. Aber ich persönlich empfinde diese vielen Möglichkeiten auch als Herausforderung und stehe vor der Qual der Wahl. Schließlich ist der Eintritt in die Grundschule ein wichtiger und großer Schritt und da will man als Eltern natürlich alles „richtig“ machen.

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Schulwahl: Das gilt es zu beachten

Wie so oft im Dasein als Mama und Papa, ist das mit dem „richtig“ machen, gar nicht so leicht, denn es gibt viele Dinge, die bei der Schulwahl eine Rolle spielen. Ich habe mich schon recht früh mit dem Thema auseinandergesetzt und bin vor gut zwei Jahren über ein Eltern-Kind-Zentrum in Wien, auf den Schul-Coach Gerhard Patzner gestoßen. Der Pädagoge, Bildungsexperte und Schulprofiler berät Eltern rund um die Auswahl von Grundschule und auch höheren Schulen. Von seinem Vortrag damals ist mir vor allem ein Satz in Erinnerung geblieben:

Suchen Sie nicht die perfekte Schule, die gibt es nicht! Suchen Sie auch nicht die beste Schule, suchen Sie eine GUTE Schule, die zu ihrem Kind und Ihnen passt!

Gerhard Patzner, Bildungsexperte & Schulprofiler

Was ich noch mitgenommen habe: Wenn es um die Schulwahl geht, kommen vor allem drei Kriterien zum Tragen:

1 – Pragmatische Themen

Die Schulwahl ist eine Entscheidung, die am Ende die ganze Familie mittragen muss. Deshalb sollte auf diese Kriterien auch besonderes Augenmerk gelegt werden. Das tollste pädagogische Konzept nützt nichts, wenn der Schulweg zu lang und umständlich, die Kosten zu hoch oder die Betreuungszeiten zu kurz sind und damit unvereinbar mit der eigenen Berufstätigkeit. Es spielt auch eine Rolle, ob es noch Geschwister gibt, die vielleicht noch in den Kindergarten gebracht werden müssen – das würde eine lange Anfahrt zur Schule zusätzlich kompliziert machen. Deshalb sind die folgenden Themen besonders wichtig:

  • Schulweg
  • Betreuungszeiten
  • Kosten
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2 – Inhaltliche Themen

Das pädagogische Konzept sollte natürlich auch passen – vor allem zum eigenen Kind! Dabei geht es in vielen Fällen nicht nur um die Schule selbst, sondern auch um die Klasse: Es gibt zum Beispiel Mehrstufenklassen, Integrationsklassen, oder Klassen mit verschiedenen Schwerpunkten wie Sport, Musik oder Kunst. Hier kann man bei der Schuleinschreibung meist eine Priorität angeben. Inhaltliches Zusatzangebot wie Sprachen, Schwerpunkte oder die Einbindung von reformpädagogischen Ansätzen wie Montessori-Methoden können bei der Entscheidung ebenfalls eine Rolle spielen. Ein wichtiger Hinweis dazu: Auch in vielen Regelschulen werden mittlerweile offene Konzepte ein- und umgesetzt und so entwicklen sich viele Schulen Gottseidank immer mehr von der Lehranstalt zum Lernraum!

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3 – Zusätzliche Themen

Was auch noch eine Rolle spielen kann, ist das Netzwerk – also wo gehen Kindergartenfreunde hin bzw. wo kennt das Kind schon wen? So etwas kann den Start in der neuen Umgebung natürlich erleichtern bzw. kann man sich mit bekannten Eltern zusammentun wenn es ums Bringen und Holen geht – etwas, das im Alltag extrem hilfreich sein kann.

Schulwahl Tipps: 7 Schritte zur guten Wahl!

Abgeleitet von den oben genannten Kriterien jetzt noch ein paar konkrete Tipps, die die Wahl etwas erleichtern sollen:

  1. Rahmenbedingungen abstecken: Als erstes sollte man sich fragen, was man braucht und was möglich ist. Hier gilt es die pragmatischen Themen der Betreuungszeiten und Kosten für sich selber zu definieren.
  2. Lage & Erreichbarkeit prüfen: Ein ebenfalls pragmatisches Thema ist der Schulweg. Die Lage der Schule ist nämlich ein ganz entscheidender Faktor. Hier gilt es zu überlegen, wie leicht die Schule zu erreichen ist bzw. wie lang der Schulweg ist und ob es die Kinder vielleicht mit ein wenig Übung früher oder später auch alleine schaffen können, den Schulweg sicher zu bewältigen. Ein kurzer Weg kann viel Stress im trubligen Alltag verhindern.
  3. Möglichkeiten eruieren: Hat man diese pragmatischen Fragen geklärt, hat man schon eine wichtige Vorauswahl getroffen und kann sich anschauen: welche passenden Schulen gibt es im gewählten Umkreis.
  4. Pädagogischer Ansatz der Schule: Jetzt kann man sich inhaltlichen Themen widmen und sich die pädagogischen Konzepte der einzelnen Schulen anschauen. Ganz wichtig dabei: Nicht die eigenen Wunschvorstellungen zählen, sondern die Frage: Was passt am besten zu meinem Kind.
  5. Schulgröße und Klassengröße berücksichtigen: Kleinere Schulen bieten oft eine familiäre Atmosphäre, während größere Schulen möglicherweise mehr Ressourcen bieten. Welche Größe bevorzugst du für dein Kind bzw. welche passen am besten?
  6. Extracurriculare Aktivitäten und besondere Programme: Informiere dich über außerschulische Aktivitäten und besondere Programme bzw. Schwerpunkte. Musik, Sport, Kunst – welche Angebote könnten das Interesse deines Kindes wecken und fördern?
  7. Besuche die Schule persönlich! Recherche auf den Webseiten der Schulen ist wichtig, aber den besten Eindruck bekommt man auf jeden Fall, wenn man die Schulen besucht! Mit Direktoren, LehrerInnen und vielleicht sogar SchülerInnen zu sprechen hilft enorm, sich einen persönlichen Eindruck zu machen. Die Recherche in Internetforen finde ich persönlich schwierig. Kommentare von Eltern sind oft sehr aus dem Zusammenhang gerissen und von außen schwer einzuordnen. Viele Schulen bieten einen Tag der offenen Tür, an dem man in die Klassenzimmer schauen kann und tolle Einblicke erhält.

Das Quäntchen Glück

Mit diesen Tipps hat man einen guten Fahrplan rund um die Schulwahl, aber eines sollte man bei dem Thema nie vergessen: Es braucht immer auch die nötige Portion Glück! Wenn ich in Gesprächen mit Eltern von Schulkindern eines gelernt habe, dann ist es folgendes:

Am Ende ist die Schule zweitrangig, Lehrerin oder Lehrer sind das Wichtigste!

Gerade in der Volksschule, wo die Pädagogen gerade am Anfang auch zu einem großen Teil Bezugsperson und nicht nur Wissensvermittler sind, ist das sicher wahr: Die Chemie zwischen Kindern und LehrerInnen und auch innerhalb der Klassengemeinschaft muss passen. Und das kann man auch mit der ausgiebigsten Recherche nicht beeinflussen. Der Eintritt in die Schule ist somit auch für uns Eltern ein wichtiger Schritt, unsere Kinder wieder ein Stückchen mehr loszulassen mit dem Wissen, dass wir bei der Schulwahl unser Bestmögliches gegeben haben und dem Vertrauen, dass die Kinder ihren Weg gehen werden.

Wer sich selbst und seine Kinder möglichst gut auf den Schulstart vorbereiten möchte, für den haben wir hier noch einen tollen Buchtipp zu dem Thema.

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2 thoughts on “Wie man die „richtige“ Grundschule findet: 7 Tipps zur Schulwahl

  1. Hallo

    Auch wenn es für uns nicht mehr die erste klasse Volksschule betrifft sonder wir nächstes Jahr schon am Wechsel in die Mittelschule sind, kam ich nicht drumrum deinen Artikel zu lesen und finde ihn sehr informative und bin überzeugt das sie der ein oder anderen Familie sehr hilfreich sein werden. Ich hab mich hier bis jetzt noch nie geäußert aber heute komme ich nicht darum rum.
    Ich möchte etwas anmerken wenn es um städtische Schulen in Wien geht. Vorsicht ist bei der Entfernung des Schulstandortes und der Wohnadresse geboten. Man kann zwar eine Ersatz Schule im gleichen Schultyp nennen, (wobei es auch sein kann das es heißt die Schule hat schon zu viele Anmeldungen und man eine andere gennant bekommt, wenn man nicht eh auch noch eine Alternative hat) doch wird nach der Nähe zur Schule und Anzahl der Anmeldungen ausgewählt. Sprich wenn es mehr Anmeldungen als Plätze gibt werden die Kinder gewählt die am nächsten zu Schule wohnen. Und wenn das bei beiden Schulen der Fall ist passiert es das das Kind einer Schule in unmittelbarer Nähe zur Wohnadresse, wo noch Platz frei ist zugeteilt wird. Und dies kann dann auch ein etwas anderer Schultyp sein und damit entstehen dann kosten die man nicht eingeplant hatte.

    Habt noch eine schöne Zeit und schon mal alles liebe für die Einschulung.

    Liebe Grüße

    1. Liebe Natalie,
      danke für deinen Kommentar! Das Schulthema ist wirklich spannend. Wir haben den ersten Teil der Anmeldung jetzt hinter uns und jetzt heißt es abwarten – mal schauen, was es dann tatsächlich wird.
      Alles Liebe und euch einen guten Start in der Mittelschule!

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