Alle lieben sie, wir alle tragen sie: Sneakers und Sportschuhe sind seit Jahren aus der Trendgarderobe nicht mehr wegzudenken. In den letzten Zeit sind sie sogar im Business salonfähig geworden und werden bis in die Führungsetagen zu Kleidern, Röcken und zum Anzug getragen. Das ist insgesamt eine, wie ich finde, sehr erfreuliche Entwicklung und zeigt, dass sich im Hinblick auf Kleidungsvorschriften viel tut! Was die überwältigende Liebe zu den -überwiegend weißen- Sportschuhen aber auch mit sich bringt, ist eine enorm hohe Produktionszahl. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2021 sagenhafte 47 Millionen Paar Sneakers verkauft. Sowohl für 2023, als auch für die kommenden Jahre werden weitere Umsatzzuwächse prognostiziert. Und das bedeutet nicht nur jede Menge Turnschuhe am Markt, sondern auch Tonnenweise Plastikmüll!
The dark side of white Sneakers
Modern, bequem, alltagstauglich und bisweilen sogar kultverdächtig: Je nach Marke und Modell werden für Sondereditionen oder Kollaborationen mit Luxusmarken schon mal hohe vierstellige Summen für die trendigen Sneakers gezahlt. Was bei alle dem Hype viele nicht bedenken, ist die Tatsache, dass das Paar Schuhe aus Plastik von dieser Erde nie wieder verschwinden wird. Der ökologische Abdruck von einem Paar Sportschuhen ist immens hoch und lässt sich mit hunderten mit dem Auto zurückgelegten Kilometern vergleichen.
Greenwashing Alarm
Auch wenn Versuche mit Recyclingmaterial in die richtige Richtung gehen, ist Greenwashing nicht weit: leider ist es häufig so, dass PeT Flaschen produziert werden, die dann für die Herstellung des Garns der Sneakers verwendet wird. Ganz so „grün“, wie es am ersten Blick scheint, sind die Trendtreter damit also bei weitem nicht.
5 nachhaltige Sneakers: Brands, für die ich jeden Nike stehen lasse
Natürlich ist es grundsätzlich weniger die Brand oder Schuhmarke an sich, die einen „nachhaltigen Kauf“ ausmacht. Was zählt, ist die Haltbarkeit und damit die lange Nutzung. Wer gern und oft Sneakers trägt wird damit eher zu festen, robusten Materialien wie Leder oder feste, vegane Alternativen greifen. Bei den tierischen Schuhen gibt es inzwischen gute Referenzwerte, wie „pflanzlich gegerbt“ (chromfrei), damit das Abwasser nicht unter der Herstellung und Verarbeitung leidet. Und ein Schuh aus Leder ist bei guter Pflege richtig lange im Einsatz.
Gute und trendige Alternativen gibt es im Sneakers und Chucks Bereich auch aus Biobaumwolle und Hanf, die sind atmungsaktiv und auch im Sommer sehr angenehm zu tragen.
Aus alt mach neu: Sneakers reparieren und upcyceln
Die beste Möglichkeit, Nachhaltigkeit im Alltag zu leben, ist Dinge über sehr lange Zeit zu nutzen. Bei Kleidung ist die Reparatur meist leicht möglich und kann rasch erledigt werden, teilweise sogar selber. Hier im Video zeige ich dir, wie du in wenigen Minuten eine aufgegangene Naht schließt.
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Schuhe, und Sneakers im Besonderen, sind schon eine größere Herausforderung. Das Unternehmen „Sneaker Rescue“ in Berlin hat sich genau darauf spezialisiert und macht aus alten, löchrigen und abgewrackten Turnschuhen wieder tragbare, gute Schuhe. Die Abwicklung ist einfach: Hinbringen oder hinschicken und die reparierten Schuhe wieder abholen oder zustellen lassen.
Glück hat, wer auf das Handwerk der Schuhmacher noch direkt zurückgreifen kann. Wir haben hier in der Stadt einen tollen Schuhmacher, der kleine Ausbesserungen, wie Spitze oder Absatz in wenigen Tagen repariert. Zu ihm habe ich auch schon Doc Martens Boots mit kaputtem Innenleben gebracht und sie wie neu wiederbekommen.
Ein anderer Ansatz ist, Schuhe zu „upcyclen“ – das ist vor allem dann spannend, wenn sie aus optischen Gründen nicht oft getragen werden. Sneakers und Chucks aus Stoff kann man färben, bekleben, bemalen oder besticken und ihnen so einen uniquen und coolen neuen Look verleihen.
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